Queer Me Up! | Lexikon

 

Die untenstehenden Worterklärungen wurden uns freundlich von YES TO EVERYONE zur Verfügung gestellt. Schaut gern bei denen vorbei, um euch noch weiter zu informieren.

A

AFAB

AFAB steht für „assigned female at birth“ und bezeichnet Menschen, die bei der Geburt dem weiblichen Geschlecht zugewiesen wurden.

Agender

Agender gehört zu der Kategorie Non-binary. Personen, die sich als Agender identifizieren, sehen sich als ungeschlechtlich. Dementsprechend fühlen sie sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig. Eine ungeschlechtliche Identifizierung steht nicht im Zusammenhang mit der sexuellen Identität.

Allo

Allosexuell ist das Gegenwort zu asexuell und beschreibt das grundsätzliche Verspüren einer sexuellen Anziehung.

Alloromantik ist das Gegenstück zu aromantisch und beschreibt eine grundsätzliche romantische Anziehung zu anderen Menschen.

Allonormativität, part von Heteronormativität, beschreibt eine gesellschaftliche Norm, in der davon ausgegangen wird, dass jede Person sexuelle und romantische Beziehungen führen möchte.

Ally

Ally, englisch für „Verbündete*r“, bezeichnet in der LGBTQ+ Community eine Person, die hetero und cis ist und die Community unterstützt.

AMAB

AMAB steht für „assigned male at birth“ und bezeichnet Menschen, die bei der Geburt dem männlichen Geschlecht zugewiesen wurden.

Ambiamorie

Ambiamoure Menschen können sowohl in polyamourösen als auch in monogamen Beziehungen leben.

Androgynie

Androgyne Menschen können sich männlich und weiblich fühlen. Das kann sowohl dauerhaft als auch zeitweise zu einer bestimmten Seite überwiegen oder aber gleichgewichtig sein. Geschlechtsneutrale Empfindungen treten ebenfalls auf.
Androgynie zeigt sich oft auch äußerlich durch Haare und Kleidung, indem man sich bewusst “männlich” oder “weiblich” stylt. Androgynie hat allerdings nichts mit Transgender zu tun.

Aro

Aromantik ist analog zu Asexualität. Aromantische Personen haben keinen Drang zu romantischen Situationen oder Beziehungen. Romantik hat für sie kaum oder gar keinen Stellenwert. Aromantik ist allerdings nicht mit Asexualität gleichzusetzen. Aromantik ist eine sexuelle Orientierung, man entscheidet sich also nicht dazu.

Asexuelle Menschen, auch Ace genannt, empfinden kein oder nur wenig sexuelles Verlangen gegenüber anderen Menschen. Asexualität schließt sexuelle Aktivitäten allerdings nicht aus (Bsp. Fortpflanzung).

AroAce Personen sind Menschen, die sowohl aromantisch als auch asexuell sind.

B

Bi

Biromantische Personen fühlen sich romantisch zu zwei Geschlechtern hingezogen.

Als bisexuell bezeichnet man Menschen, die sich auf romantische und/oder sexuelle Weise zu zwei Geschlechtern hingezogen fühlen können. Hierbei ist es unerheblich, zu welchem Geschlecht die Anziehungskraft überwiegt.

Bicurious kommt aus dem Englischen (z. D. neugierig) und beschreibt Menschen, die romantische oder sexuelle Beziehungen mit mehreren Geschlechtern ausprobieren möchten, sich selbst aber nicht als bisexuell bezeichnen.

Bigender

Bigender gehört zu der Kategorie Non-binary. Personen, die sich als Bigender identifizieren, sehen sich als beidgeschlechtlich. Bigender Personen fühlen sich dem männlichen und weiblichen Geschlecht zugehörig. Eine beidgeschlechtliche Identifizierung steht nicht im Zusammenhang mit der sexuellen Identität.

Binär

Binarität (auch: binary) beschreibt die Nichtanerkennung von mehreren Geschlechtern und bezieht sich auf nur zwei Geschlechter: männlich und weiblich. Andere Geschlechter werden unterdrückt und als nicht normal dargestellt, was mit sich zieht, dass Intersexuelle Menschen zum Beispiel dazu gedrängt werden, sich Operationen auszusetzen, um nur ein Geschlecht zu haben.

Binder

Binder werden benutzt, um die Brust bei z. B. Transmännern abzubinden. Sie dienen zur Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes und sollen das Gefühl von Männlichkeit verstärken. Binder werden oftmals verwendet, bis eine Mastektomie stattfindet oder sollen diese gänzlich ersetzen. Binder können den Nachteil haben, nach einer gewissen Zeit unangenehm zu werden und z. B. Rückenschmerzen zu verursachen und sollten beim Sport durch SportBHs ersetzt werden. Es gibt verschiedene Arten und Formen von Bindern, die für verschiedene Brustgrößen und Formen gedacht sind.

Biphobie

Biphobie bezeichnet die Abneigung, Aggressivität oder Feindseligkeit gegenüber bisexuellen. Die Endung „-phobie“ wird üblicherweise bei Angststörungen verwendet. Es wird jedoch häufig argumentiert, dass Biphobie sich vermehrt in die Kategorie der sozialen Menschenfeindlichkeiten einordnen lässt und nicht in die der psychologischen Angststörungen. Es sollte angemerkt werden, dass Biphobie auch bei Homosexuellen vorkommen kann.

C

Cis

Cisgender, kurz cis, ist das Geschlecht, dass einem bei der Geburt zugeteilt wird. Also das biologische Geschlecht. Fühlt man sich dem biologischen Geschlecht zugehörig, ist man entweder ein cis Mann oder eine cis Frau. Das Wort cis wurde eingeführt, um eine Gleichstellung zu Transgender-Personen herzustellen.

Coming Out

Das Coming-Out bezeichnet die öffentliche Bekanntgabe von z.B. der sexuellen Orientierung oder der empfundenen geschlechtlichen Identität.

CSD

Der Christopher Street Day (CSD) ist ein Fest-, Gedenk- und Demonstrationstag für die LGBTQ-Community. Die Bezeichnung “Christopher Street Day” ist nur im deutschsprachigen Raum üblich. International sind solche Veranstaltungen als Gay Pride oder Pride Parades bekannt.

Der erste CSD war ein Aufstand.

D

Deadname

Deadname bezeichnet den abgelegten Namen einer Trans-Person, der bei der Geburt gegeben wurde. Deadnaming, also das Ansprechen mit dem abgelegten Namen, sollte ausdrücklich vermieden werden, da der frühere Name oft mit Dysphorie einhergeht.

Demi

Demisexualität wird dem asexuellen Spektrum zugeordnet.
Für demisexuelle Menschen ist eine emotionale Bindung Voraussetzung für sexuelle Anziehung.

Demiromantik bezeichnet es, wenn man erst romantische Anziehung empfindet nachdem man bereits eine emotionale Bindung zu einer Person aufgebaut hat.

Demiboy/Demigirl

Demiboy/Demigirl gehört zu der Kategorie Non-binary. Der Begriff bezeichnet einen Menschen, der sich nur teilweise als männlich/weiblich identifiziert. Ein Demiboy/Demigirl kann sich auch noch mit einem anderen Geschlecht identifizieren, muss es aber nicht zwingend.

Drag King/Queen

Ein Drag King ist eine Frau, die für eine Bühnenpräsentation in die Rolle und das Aussehen eines Mannes schlüpft. Sie präsentiert im Rahmen einer Show übertriebene Männlichkeit. Meistens handelt es sich dabei um Cis-Frauen, die sich sobald sie das Kostüm ablegen, rein als Frau identifizieren.

Eine Drag Queen ist ein Mann der sich als Frau verkleidet. Das kann humoristische oder künstlerische Gründe haben. Die Männer hinter den Kostümen identifizieren sich aber sobald das Kostüm abgelegt wurde als männlich und nicht weiblich.

Dysphorie

Dysphorie ist das sprachliche Gegenstück zu Euphorie. Es bezeichnet einen Zustand, der durch eine ängstlich-bedrückte, traurig-gereizte Stimmungslage gekennzeichnet ist. Dysphorie (engl. gender dysphoria) kann als symptomatische Stimmungsänderung bei Transpersonen beobachtet werden, die dadurch ausgelöst wird, im falschen Körper zu leben.

E

Enby

Enby ist eine nicht-binäre Person und lässt sich mit den Begriffen Mann und Frau vergleichen. Enby leitet sich aus der englischen Aussprache für das Kürzel von non-binary (dt: nicht-binär) ab, nämlich „nb“.

G

Genderfluid

Genderfluid bedeutet, dass eine Person sich nicht auf ein Geschlecht festlegt, sondern es immer wieder ändert. Die Abstände, in denen diese Person ihr Geschlecht ändert, sind verschieden. Manche ändern ihr Geschlecht mehrmals am Tag, jeden Monat oder einmal im Jahr.

Genderless

Genderless ist ein anderes Wort für Agender und gehört zu der Kategorie Non-binary. Personen, die sich als Genderless identifizieren, sehen sich als ungeschlechtlich. Dementsprechend fühlen sie sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig. Eine ungeschlechtliche Identifizierung steht nicht im Zusammenhang mit der sexuellen Identität.

Genderqueer

Als genderqueer bezeichnen sich Menschen, die sich weder als männlich noch weiblich identifizieren. Sie können sich als beides gleichzeitig fühlen oder zwischen ihren Geschlechtern hin und her wechseln. Es gibt keine genaue Grenze für die Welt von genderqueeren Personen.

Genderzeichen

Der Unterstrich, auch Gender-Gap genannt, bietet in der Schriftsprache symbolisch Raum für Menschen, die sich nicht (nur) in der Zweigeschlechtlichkeit von Frau und Mann wiederfinden. Er gehört wie das Gendersternchen und der Gender-Doppelpunkt zu den sogenannten Genderzeichen.
Er wird zwischen Wortstamm und weibliche Endung gesetzt.
Beim Sprechen wird an der Stelle des Unterstrichs eine kleine Pause gelassen.

Das Gendersternchen * wird für eine geschlechterneutrale Sprache verwendet, z. B.: Autor*in. Das * wird auch bei Wörtern wie z. B. Trans* oder Inter* verwendet, um auf verschiedene Endungen wie -sexuell, -gender o. ä. hinzuweisen.

H

Hetero

Hetero ist die Kurzform für Heterosexualität und beschreibt Personen, die sich zu dem jeweils anderen Geschlecht hingezogen fühlen. Dies geschieht auf sexuelle und/oder romantische Weise.

Heteronormativität bezeichnet eine Weltanschauung in der Heterosexualität als soziale Norm angesehen wird. Zugrunde liegt eine binäre Geschlechterteilung in Mann und Frau, die nach dem biologischen Geschlecht zugeordnet werden und nur heterosexuelle Beziehungen führen. Alle davon abweichenden Sexualitäten und Geschlechtsidentifikationen werden als nicht “normal” angesehen.

Homophobie

Homophobie (auch Homofeindlichkeit) bezeichnet die Abneigung, Aggressivität oder Feindseligkeit gegenüber Homosexuellen. Die Endung „-phobie“ wird üblicherweise bei Angststörungen verwendet. Es wird jedoch häufig argumentiert, dass Homophobie sich vermehrt in die Kategorie der sozialen Menschenfeindlichkeiten einordnen lässt und nicht in die der psychologischen Angststörungen.

Homosexualität

Homosexuell sein bedeutet, dass man sich zu dem gleichen Geschlecht sexuell und/oder romantisch hingezogen fühlt. Gay ist das englische Wort für homosexuell. Es kann im deutschen- und englischsprachigen Raum sowohl für Schwule als auch für Lesben benutzt werden.

Als lesbisch bezeichnet man Frauen, die nur gegenüber anderen Frauen sexuelle und/oder romantische Gefühle hegen. Schwul steht für die sexuelle und/oder romantische Zuneigung zwischen Männern.

I

Inter*/Intersexualität

Inter* (auch Intersexuelle) sind Menschen, die bei der Geburt männliche und weibliche Geschlechtsmerkmale aufweisen. Intersexualität kann verschieden auftreten, jedoch zumeist in Hinsicht auf die primären und/oder sekundären Geschlechtsmerkmale.

Das Wort Zwitter ist veraltet und wird oft als Beleidigung benutzt und ist daher mit Vorsicht zu benutzen.

L

LGBTQIA+

Auch kürzer LGBT, LGBT+ oder LGBTQ+, ist eine Abkürzung für LesbischGay, Bisexuell, Trans*, Queer, Inter* und Asexuell. Das Plus steht für weitere Sexualitäten und Geschlechtsidentifikationen, die auch zur Community gehören z.B. pansexuell.

Je nach Interpretierung steht das A für Asexuell, Allosexuell oder Ally.

N

Nicht-binär

Nicht-binär, engl. non-binary, beschreibt Geschlechtsidentitäten, die außerhalb der binären Einteilung von „männlich“ und „weiblich“ bestehen. Nicht-binär ist ein Sammelbegriff für Begriffe wie Agender, Genderless, Genderfluid, Pangender, Transgender, Genderqueer und mehr, die sich als ungeschlechtlich, geschlechtsneutral, beidgeschlechtlich, allgeschlechtlich oder ähnlichem identifizieren können.

O

Outing

Das Outing beschreibt die unfreiwillige, öffentliche Bekanntgabe von z. B. der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität von anderen als einem selbst.

P

Pan

Pansexualität (auch Omnisexualität) beschreibt eine sexuelle Orientierung, bei der das Geschlecht des Partners keine Rolle spielt.

Passing

Passing (dt. etwa Bestehen/Durchgehen) bezeichnet es, wenn man nicht direkt erkennt, dass eine Person nicht zum Status quo bzw. zu einer privilegierten  Menschengruppe gehört. Dies bezieht sich nicht nur auf die LGBTQ+ Community, so kann z. B. auch eine schwarze Person mit hellerer Haut als weiß “passen” bzw. “durchgehen” und somit mit weniger Diskriminierung rechnen. Auch viele Trans*menschen können nach der Transition als cis “passen” und werden nicht als trans* erkannt, solange sie es nicht selbst erwähnen.

Poly

Polyamorie, kurz Poly, bedeutet, dass man mehrere Menschen gleichzeitig lieben kann bzw. sich wünscht, mit mehreren Menschen gleichzeitig eine Beziehung zu führen. Polyamorie hat mehrere Beziehungsausführungen, die jeweils einzigartig und verschieden sein können. Poly setzt eine Einwilligung aller Beteiligten voraus.

Polygamie, nicht zu verwechseln mit Polyamorie, beschreibt es, wenn man eine Ehe oder eheähnliche Beziehung zu mehreren Personen führt.

Q

Queer

Queer ist ein aus dem Englischen stammendes Adjektiv und bezeichnet Personen und Handlungen, die als Ausdruck von Sexualität und Geschlechtsidentität von der gesellschaftlichen Heteronormativität abweichen.

Früher oft als Schimpfwort genutzt, sieht man es inzwischen häufig als Selbstbezeichnung.

Questioning

Menschen, die ihre Sexualität oder ihr Geschlecht in Frage stellen und/oder sich diesbezüglich nicht oder noch nicht festlegen möchten oder können.

T

Trans

Personen, die sich als Transgender (kurz Trans) wiedererkennen, sind Menschen, die sich nicht oder nicht vollständig mit dem eigenen Geburtsgeschlecht identifizieren. Es ist der Überbegriff für alle Personen, die sich als Binary (TransmannTransfrau) oder Non-binary (AgenderDemigirlDemiboy u. v. m.) identifizieren. Transgender differenziert sich jedoch von Transsexualität, denn Transgender haben nicht zwingend das Bedürfnis, ihren Körper durch Hormone oder Operationen anzupassen.

Transphobie

Transphobie (auch Transfeindlichkeit) bezeichnet die Abneigung, Aggressivität oder Feindseligkeit gegenüber Transgendern und Transsexuellen. Die Endung „-phobie“ wird üblicherweise bei Angststörungen verwendet. Es wird jedoch häufig argumentiert, dass Transphobie sich vermehrt in die Kategorie der sozialen Menschenfeindlichkeiten einordnen lässt und nicht in die der psychologischen Angststörungen.