In unserer letzten Vorlesung sowie unserem letzten Seminar haben wir uns mit dem Tastsinn auseinander gesetzt. Dies war zudem auch das Thema meiner Posterpräsentation. Als wir in unserer Gruppe angefangen haben, uns auf unsere Präsentation vorzubereiten, waren wir unsicher ob wir überhaupt genug Informationen über dieses Thema finden werden. Diese Gedanken änderten sich schnell, sobald wir mit der Recherche begannen, denn der Tastsinn ist so allgegenwärtig und von so hoher Relevanz, dass wir gar nicht alles erwähnen konnten, da es sonst den Rahmen der Präsentation gesprengt hätte.
Der Tastsinn gilt als unterschätzter Sinn, da er wenig erforscht wurde. Hinzu kommt, dass unser Gehirn, wenn es die Wahl hat, immer eher auf den Seh- oder Hörsinn vertraut als auf das eigene Gefühl. Ein Beispiel hierfür:
Ihr kennt bestimmt alle die Situation wenn ihr im Zug sitzt und aus dem Fenster schaut und auf dem Nachbargleis ein Zug losfährt. Plötzlich sind wir in dem Moment fest davon überzeugt, dass der Zug in dem wir sitzen ebenfalls los fährt obwohl wir ja eigentlich genau fühlen, dass dies nicht so ist.
Genau solche Situationen haben Wissenschaftler dazu gebracht, den Tastsinn weiter zu erforschen. Denn er ist nicht nur der einzige Sinn der immer aktiv ist, sondern auch der Sinn, der sich als erstes entwickelt. Er funktioniert nämlich schon wesentlich früher als das auditive oder visuelle System. Der Mensch fühlt also schon lange bevor er hört oder sieht.
Generell habe ich nun nach der eigenen Auseinandersetzung mit dem Thema, aber auch aufgrund der Besprechungen dazu in unserem Seminar, ein ganz anderen Blick auf das „Tasten und Fühlen“ entwickelt. Es ist viel wichtiger und präsenter als es zu Anfang scheint. Ohne den Tastsinn wüssten wir nämlich gar nicht, dass wir überhaupt existieren. Er ermöglicht uns, dass wir uns jederzeit unserer körperlichen Existenz bewusst werden, weil wir uns fühlen. Und das in jeder Sekunde.
Liebe Malea,
deinen Beitrag finde ich super interessant! Ich hätte nie gedacht, dass der Tastsinn so wichtig ist. Mir fiel beim lesen das Beispiel ein wie Menschen, wenn ihnen die Augen verbunden werden, sofort die Arme nach vorne strecken, um mögliche „Gefahren“ zu ertasten. Dennoch bin ich mir in dieser Situation nie sicher, ob ich wirklich loslaufen kann, weil ich eben nichts sehe.
Danke dir!