Beobachtung in der Regio

Meine Beobachtung habe ich an einem Sonntag in der Regio von Osnabrück nach Bremen gemacht. Der Umstieg von meinem Zug davor war zu meiner Erleichterung super entspannt, weil die Regio direkt am Gleis gegenüber war und ich somit einen kurzen Weg hatte. Zum meinem Glück habe ich direkt einen Platz gefunden und mich in einen freien Dreier auf den einzelnen Platz am Fenster  gesetzt. Zwei Personen setzen sich mir gegenüber und werden so auch etwas zu meinen Hauptpersonen, die ich während der Fahrt beobachte. Eine Person nimmt nach einer kurzen Zeit ein iPad raus und arbeitet damit. Zudem scheinen sich die beiden Personen zu kennen, weil sie sich gegenseitig was am Handy zeigen und sich darüber unterhalten. Meine einzige Interaktion mit den beiden Personen war aber, dass einmal fast die eine Tasche umgefallen wäre und dich diese dann aufgefangen habe. Während der Fahrt laufen ganz viele Menschen an mir vorbei, da ich in der Nähe der Tür und der Toilette sitze. Die Toilette hat gleichzeitig auch eine etwas irritierende Geräuschkulisse geliefert, da das Geräusch von dem Auf- und Zugehen der Tür recht laut war und es sich jedes Mal etwas störend angefühlt hat. Etwas anderes störendes war ein stechender Parfüm Geruch, der mir ab und zu in die Nase kam. Eine bestimmte Geräuschkulisse war aber auch die Personen hinter mir. Ich höre die ganze Zeit Kinderlachen und wie vermutlich die Eltern mit den Kindern reden. Auch ein kurzes Gespräch auf einer anderen Sprache habe ich aufgeschnappt, aber leider nicht erkannt, welche Sprache es genau war. Das hat bei mir erst Neugier geweckt, aber dann war ich schon mit der nächsten Situation beschäftigt. Drei Personen stehen plötzlich neben mir im Gang und ich habe auf einmal Angst die Person neben mir mit meinem Ellenbogen zu stoßen. Eine von den drei Personen setzt sich auf eine Erhöhung und macht den Schnürsenkel von seinem Schuh neu. Danach bleibt die Person sitzen und ich denke mir nur: die Person sitzt einfach direkt im Gang, also voll im Weg.

Das ich die anderen Menschen im Zug beobachtet habe, hat dazu gefühlt, dass ich mich selbst auch beobachtet gefühlt habe. Als ich meinen Apfel rausgeholt habe, weil ich Hunger hatte, habe ich mich beobachtet gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass ich lauter als sonst esse und jeder das gerade wahrnimmt, obwohl dies wahrscheinlich nicht der Fall war. Fast jede Person im Zug hatte auch Kopfhörer auf, oder war deutlich mit sich selbst beschäftigt, während ich mich mit allen Personen im Zug beschäftig habe, die in meinem Umfeld waren. Irgendwann zum Ende bleibt der Zug mitten auf dem Gleis stehen und wir müssen auf einen anderen Zug warten. Ich bin genervt und habe keine Lust mehr, weil ich langsam auch kein Bock mehr habe zu sitzen und ich einfach nur in Bremen ankommen möchte, damit ich in meine Wohnung kann. Meine Stimmung sinkt also etwas und ich bin erleichtert, als es dann nach 5 bis 10 Minuten endlich weitergeht.

Ich fand es im Anschluss, aber superspannend mal eine Zugfahrt mit Beobachten zu verbringen, da ich oft einfach meine Kopfhörer aufsetze und dann eine Serie schaue oder einfach nur Musik höre. Die Abwechslung tat also mal gut, auch wenn dies die Fahrt zwischendurch langweiliger gemacht hat, wenn nichts spannendes passiert ist.

1 Kommentar

  1. Marie Chiara

    Ich fand deine Beobachtung im Zug ganz spannend zu lesen, da ich selbst auch recht häufig mit dem Zug fahre und auch schon mal überlegt hatte, dabei eine Beobachtung zu schreiben, da man ja doch ab und zu, die ein oder andere skurrile Situation erlebt und dank Verspätungen oftmals auch genug Zeit dazu hat diese Beobachtungen zu verfolgen.

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