„Moin!”ein Wort für jede Tageszeit an jedem Ort hier in Bremen. Mit einem „löppts?“ dahinter ist auch gleich der small talk geführt, so habe ich es in meiner Stadtführung mit Pierre gelernt. Aber nicht nur den Bremer small talk habe ich bei der Führung gelernt, sondern auch ganz viel über die Stadt Bremen in all ihren Facetten. Meine Heimat, ein kleines Dorf im Münsterland, kann gegen Bremen auf jeden Fall nicht ankommen. Richtig angekommen bin ich aber in Bremen erst durch die O-Woche und meine zwei Mausis, die ich direkt am ersten Tag kennengelernt habe.
Alles fing damit an, dass ich am Start der O-Woche erstmal nicht wusste, wo ich hinmusste. Die zwei Mädels, mit einem BWL-Schild konnten mir allerdings auch nur ein bisschen helfen und erklärten mir den Weg mit: „Treppe hoch, links auf den Boulevard an der Keksdose mit den vielen Menschen vorbei, Treppe runter und dann das große rote Backsteingebäude, wo auch ein Café ist.“. Mit der Hälfe der Begriffe konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nichts anfangen, aber ich habe zu meiner Freude das SFG direkt gefunden. Im Raum begrüßten mich dann mehrere nette Stuga Leute und Picknickdecken auf dem Boden. Zum Glück habe ich mich dann auf die Decke, mit meinen jetzt Freunden gesetzt, obwohl meine eine Freundin uns erst später entdeckt hat. Direkt beim Picknick habe ich schon gemerkt, wie cool die Menschen in Kuwi sind und ich habe mich direkt wohlgefühlt und dachte nur: „ das wird eine richtig coole und vielfältige Studienzeit“.
Die anschließende Campus Rallye mit unserer Leiterin Pia Pinguin hat dann auch endlich geklärt, was die Keksdose ist und warum das Gebäude so heißt. Mein Komplementärfach hat zum Glück auch ein paar Events gehabt, die nicht zeitgleich mit Kuwi waren und so ging es dann noch zum Unisee, wo schon fleißig Flunkyball gespielt wurde. Highlight war aber auf jeden Fall auch die Stadt Rallye von KMW bei der wir einen Instagram Account erstellen mussten, der natürlich hätte gewinnen müssen. Die Kneipentour mit Kuwi war auch ein absolutes Highlight, auch wenn ich am nächsten Morgen aufgewacht bin und kurz dachte es brennt. Zum Glück waren das aber nur meine Ultra verrauchten Haare. Bei beiden Events habe ich neue Leute kennengelernt und nochmal neue Seiten von Bremen gesehen.
Aber auch nicht nur die Zeit in der Uni hat mir geholfen in Bremen anzukommen, sondern auch die Zeit, die ich im privaten mit meinen neuen Freunden verbracht habe. Ein Freitag Abend im Lagerhaus mit einem Focaccia und Knobi-Kräuter Dip macht direkt jeden Tag schöner. Aber auch der erste Tag im Bremerhaven und ein einstündiger Aufenthalt in einem Second Hand Laden vertiefen eine neue Freundschaft. Aber kein Abend mit den Mädels ist perfekt ohne eine Portion Veganer Vanillepudding und ein Temple Run Marathon auf dem Fernseher, nur um sich Scarlett kaufen zu können (wir wissen alle, dass sie superior ist).
Spannend in den ersten zwei Wochen war aber auch das Entdecken des alleine Lebens und alleine Sein. Meine Familie und Freunde haben mir geholfen mich trotz des Auszuges nicht alleine zu fühlen, trotzdem war es anfangs komisch. Das erste Mal von zuhause raus und dann direkt in eine größere Stadt, die aber eigentliche auch nur ein kleines Dorf ist. Neu ankommen und niemanden kennen klang am Anfang beängstigend, aber vor allem die O-Woche hat mir diese Ängste genommen. Ich konnte mich einfach nur auf die Events freuen und habe mir nur Gedanken darüber gemacht, was ich als nächstes kochen werde. Kochen in meiner kleinen Küchennische für eine Person war zwar einfach, aber gleichzeitig auch immer in der Menge viel zu viel. Wie gut, dass ich mein Essen auch oft genug mit meinen Freunden teilen konnte und Kochabende keine Seltenheit waren.
Summa summarum ist Bremen eine super coole Stadt und ich freue mich auf jede einzelne Sekunde, die ich hier noch verbringen werde.
Leona
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