Urlaub im Wohnzimmer

29.09.2024

Es ist 11Uhr, alle Sachen sind gepackt und ich sitze im Transporter von meinem Vater. Das Ziel – Bremen. Erst vier Tage zuvor habe ich meine mündliche Prüfung an der TU Braunschweig abgelegt und fahre nun, mit einem abgeschlossenen Bachelor in Grundschullehramt in der Tasche, in eine neue Stadt, um einen neuen Studiengang zu beginnen. Allerdings führt mein Weg nicht, wie bei vielen anderen Neuankömmlingen, in eine WG oder in eine neue Wohnung, sondern zu Freunden in der Bahnhofsvorstadt. Da das WG-Zimmer, welches ich in den kommenden Tagen noch beziehen werde, noch nicht frei ist und ich nicht wusste wohin, haben mir die Beiden angeboten, dass ich doch in das noch nicht eingerichtete Wohnzimmer ziehen könnte, was quasi meine Rettung war.

Um ungefähr 13 Uhr kommen wir an. Ich werde herzlich begrüßt und wir tragen meine Sachen (zum Glück nicht viel, weil ich vorher ausgemistet habe) in die kleine Wohnung im dritten Stock. Ich lege meine Matratze in eine Ecke und den Rest der Kartons und Möbel stelle ich an die Wand. Nach einem Spaziergang an der Weser entlang und einem gemütlichen Abendbrot mit meinen neuen Mitbewohnern auf Zeit, endet auch schon der erste Tag. Meine Freunde gehen ins Bett und auch ich lege mich zum Schlafen in das zwar relativ leere, aber doch recht gemütliche Zimmer. Fühlt sich fast ein bisschen wie Urlaub an.

 

07.10 – 10.10 (Orientierungswoche)

Ich mache es kurz: Die Orientierungswoche war schön, aber anstrengend! Von Begrüßungsfrühstück, Campus-Ralley bis zur klassischen Kneipentour war alles dabei und ständig sieht man sowohl bekannte als auch neue Gesichter. Wahrscheinlich geht es dabei Vielen wie mir. Zwar ist alles ein bisschen überfordernd und die soziale Batterie kommt an ihre Grenzen, aber die vielen Eindrücke bewirken auch, dass ich auf neue Ideen komme und Motivation für meinen nächsten Lebensabschnitt schöpfen kann. Und auch wenn ich am Abend fertig bin, warten da noch meine beiden Freunde auf mich, die zur gleichen Zeit an der Orientierungswoche  in ihrem jeweiligen Studiengang teilnehmen. Abends tauschen wir uns aus, sprechen über unsere Erfahrungen und wen wir so alles kennengelernt haben. Außerdem kochen wir gemeinsam, gehen spazieren, treffen gemeinsame Freunde oder gucken Serien auf meinem Bett im Wohnzimmer. Die Beiden helfen mir allgemein sehr, in der neuen Stadt Fuß zu fassen und mich hier wohlzufühlen, wofür ich ihnen sehr dankbar bin.

 

14.10.

Heute ist der letzte Tag, an dem ich bei den Beiden übernachte. Morgen ziehe ich in die WG, in welcher ich auf unbestimmte Zeit auch bleiben werde. Ich freue mich natürlich, mein eigenes Zimmer zu haben, aber ein bisschen komisch fühlt es sich schon an. In den zwei Wochen haben wir uns doch sehr aneinander gewöhnt. Aber jeder Urlaub endet einmal, auch wenn das Hotel ein Wohnzimmer ist. An dieser Stelle würde ich gern nochmal Danke dafür sagen, dass ihr mich bei euch aufgenommen habt und zu einem tollen Start in Bremen verholfen habt. Danke für alles Danny und Lilli <3

1 Kommentar

  1. Rekin Sarihan

    Sehr spannende Reise nur um hier anzufangen zu studieren. Eine bessere Beschreibung für „ein Sprung ins Kalte Wasser“ gibt es glaube ich nicht als deine Reise in einer für dich noch unbekannten Stadt. Es freut mich auch, dass du eine bunte und eher positive O-Woche hattest, aber glaube auch dass es für sehr viele ähnlich war, was die soziale Batterie angeht. Den Beitrag finde ich sehr gut zusammengefasst und konntest mich ziemlich gut mit in deine Reise ziehen, dass ich selber daran denken musste wie es mir gehen würde, wenn ich alleine in eine andere Stadt umziehen würde. Hoffentlich hast du auch spaß in der neue WG und eine schöne Zeit in Bremen. Drücke dir auf jeden Fall die Daumen.

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