1. Das Projekt Enter lässt sich meiner Meinung nach relativ gut auf den schulischen Kontext insbesondere die erste Klassenstufe übertragen. Zu Beginn der Schulzeit ist der Zugang zu den Lerninhalten ohnehin noch spielerisch, ebenso sollte zu Schulbeginn ein Schwerpunkt auf der sprachlichen Förderung liegen, da dies die Grundlage für alle Lerninhalte bildet. Die Sprachförderung sollte fächerübergreifend stattfinden und eine Beschäftigung mit Bilderbüchern erscheint hierfür sehr sinnvoll insbesondere um sprachliche und Erzählfähigkeiten zu verbessern.
Probleme sehe ich darin, dass in einer Schulklasse die sprachlichen Fähigkeiten sehr unterschiedlich sind. Hier muss ein Weg gefunden werden, den unterschiedlichen Kenntnissen angemessen zu begegnen und diese eher auszugleichen als zu vertiefen. Vor diesem Problem stehe ich (leider) noch ratlos.
Ebenfalls sehe ich Probleme bei der Einbeziehung der Eltern, da in der Schule der Kontakt zu den Eltern gewöhnlich wesentlich weniger eng ist als im Kindergarten. Hier eine gelingende Kooperation aufzubauen halte ich für schwieriger.
2. Im Vortrag von Frau Dr. Bönig wurde zwischen der kommunikativen und der kognitiven Funktion von Sprache unterschieden. Demnach hilft uns die Sprache in ihrer kommunikativen Funktion dabei, uns über Inhalte auszutauschen, in ihrer kognitiven Funktion ist sie sozusagen verbalisiertes (in diesem Fall mathematisches) Denken. Im ersten Fall hat Sprache somit eine Metafunktion, im zweiten ist sie direktes Werkzeug.
In Bezug auf den Mathematikunterricht finde ich die Unterscheidung nicht einfach. In der Mathematikdidaktik wird ein sehr Kommunikations-orientierter Mathematik-Unterricht gelehrt. Hier wird Sprache sowohl für den Austausch genutzt, als auch dafür Denkprozesse nachvollziehbar zu machen und „gemeinsam zu denken“.
3. Für den Mathematikunterricht wären meine Fragen:
In welchem Umfang findet ein sprachlicher Austausch über Problemstellungen und Lösungsstrategien im Mathematikunterricht statt? Inwieweit können Kinder mit sprachlichen Schwierigkeiten dem folgen und davon profitieren? Wenn Fehler oder Schwierigkeiten auftreten, stellt sich die Frage, ob die Ursache im sprachlichen oder inhaltlichen Verständnis liegt.