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13. Juni 2024

Integrierte (Früh-)Förderung von Sprache und Mathematik

Filed under: Allgemein — Schlagwörter: — Leena @ 11:48

1. Einige Elemente des vorgestellten Förderkonzepts „Entdecken und Erzählen“ (Enter) für die Kita lassen sich auf den schulischen Kontext übertragen. Welche wären aus Ihrer Sicht sinnvoll übertragbar (mit kurzer Begründung)?

Ein Förderkonzept, wie es in der Vorlesung gezeigt worden ist, würde sich bestimmt auch flächendeckend positiv entwickeln. Auch wenn wahrscheinlich viele Lehrer:innen bereits versuchen eine Förderung, mittels Bücher und Spiele im Klassenzimmer, zu ermöglichen, könnte eine Vereinheitlichung eine Chance sein. Dabei ist vor allem die Elternarbeit und Aufklärung wichtig: die aktive Einbeziehung der Eltern in den Bildungsprozess ist nicht nur in der Kita, sondern auch in der Schule extrem wichtig. Durch regelmäßige Informationsveranstaltungen und Workshops können Eltern über die Bedeutung ihrer Unterstützung im Lernprozess ihrer Kinder informiert werden. Dies fördert ein gemeinsames Verständnis und stärkt die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus. Des Weiteren kann die regelmäßige und aktive Nutzung von Spielen und Büchern sich sinnvoll übertragen lassen: der Einsatz von didaktischen Spielen und altersgerechten Büchern kann das Lernen auch in der Grundschule bereichern. Diese Materialien fördern nicht nur die sprachliche, sondern auch die kognitive und soziale Entwicklung der Kinder. Spiele und Bücher, die speziell auf den Unterrichtsstoff abgestimmt sind, können das Lernen abwechslungsreicher und interessanter gestalten. Kinder lernen gerne durch Spiele und durch entdeckendes/aktives Lernen, was durch gut eingesetzte Spiele durchsetzbar wäre. Damit auch alle davon profitieren können, braucht es einen Zugang dazu, wodurch wir uns mit der Bereitstellung von Materialien beschäftigen: die Bereitstellung von geeigneten Lernmaterialien, besonders für sozial benachteiligte Familien, ist essenziell. Dies könnte durch Schulbibliotheken oder Materialfonds geschehen, die den Zugang zu Lernressourcen erleichtern und somit Chancengleichheit fördern. Des Weiteren kann auch das dialogische Lesen im schulischen Unterricht genutzt werden, um die mündlichen Ausdrucksfähigkeiten der Schüler:innen zu verbessern und das soziale Miteinander zu stärken. 

Insgesamt wird aber deutlich, dass dies alles nur funktioniert wenn es eine Struktur gibt, damit individuelle Unterstützung und Differenzierung unter dem Konzept sinnvoll sind. Eine strukturierte Lernumgebung und die individuelle Unterstützung sind essenziell, die Elemente des Förderkonzepts können zur Verbesserung der Lernumgebung beitragen (vgl. Krosanke 2021).

2. Konkretisieren Sie die verschiedenen Funktionen der Sprache jeweils an einem konkreten Beispiel in einem Ihrer Unterrichtsfächer.

Im Mathematikunterricht spielen die verschiedenen Funktionen der Sprache eine wichtige Rolle, auch oft um eher “abstraktes” mit Worten klarer für die Schüler:innen übersetzen zu können. Die kommunikative Funktion der Sprache kann genutzt werden, wenn Schüler:innen in Partner:innenarbeit oder Gruppenarbeit mathematische Probleme diskutieren, beispielsweise wenn sie gemeinsam eine komplexe Rechenaufgabe lösen und dabei ihre Lösungswege und Denkprozesse verbal austauschen. Durch diese Interaktion erweitern sie ihren mathematischen Wortschatz und vertiefen ihr Verständnis für mathematische Konzepte, des Weiteren können sie voneinander lernen dadurch und lernen, ihr eigenes Wissen für jemand anderen verständlich auszudrücken (vgl. Böning 2013).

Die expressive Funktion der Sprache wird im Mathematikunterricht sichtbar, wenn Schüler:innen ihre Lösungswege und die dahinterliegenden Gedanken vor der Klasse präsentieren. Wenn ein Kind erklärt, wie es eine geometrische Figur berechnet hat und dabei die Überlegungen und Schritte nachvollziehbar darstellt, wird die expressive Funktion ausgeübt. Dies fördert nicht nur das Sprachvermögen, sondern auch das Selbstbewusstsein und die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich zu kommunizieren.

Die kognitive Funktion der Sprache ist im Mathematikunterricht zentral, wenn Schüler:innen Sachaufgaben bearbeiten. Zum Beispiel, wenn sie eine Textaufgabe lesen und verstehen müssen, um die mathematischen Anforderungen zu erkennen und die passende Rechenmethode anzuwenden (vgl. Böning 2013). Dabei ist das Verstehen und Interpretieren des Textes entscheidend für den Erfolg der Aufgabe, was wiederum die Lesekompetenz und das analytische Denken stärkt. 

3. Formulieren Sie zwei für Sie bedeutsame Beobachtungsfragen zum Thema „Sprachförderung im Mathematikunterricht“ für kommende Praktika

1) Wie beeinflusst die sprachliche Verständlichkeit der Aufgabenstellungen das Verständnis und den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern im Mathematikunterricht?

2) Wie geht die Lehrkraft mit sprachlichen Hürden um? Unterscheiden sich die Aufgabenstellungen für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache? Falls ja, worin?

 

Quellen:

Bönig, Dagmar (2013): Kinder entern Sprache und Mathematik mit der Schatzkiste – Frühförderung in Kita und Familie. In: Steinweg, Anna Susanne (Hrsg.): Mathematik vernetzt. Bamberg: Tagungsband des AK Grundschule in der GDM 2013, S. 18ff

Krosanke, Nadine (2021): Bedeutung von Sprache im Mathematikunterricht. In: Entwicklung der professionellen Kompetenz von Mathematiklehramtsstudierenden zur Bedeutung von Sprache: Eine qualitative Studie zur professionellen Unterrichtswahrnehmung und der Kompetenz zur Analyse von Textaufgaben. In: Perspektiven der Mathematikdidaktik. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden. S. 45ff

 

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