Umgang mit Heterogenität Blogs und Kommentare

22. Juli 2024

Abschlussreflexion

Filed under: Allgemein — Schlagwörter: — Leena @ 18:04

Benennen Sie die für Sie zentralsten (mindestens zwei verschiedene, gerne auch mehr) theoretischen Erkenntnisse (auf allgemeine Konzepte oder empirische Studien aufbauend), die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei Bezug auf:
a.) unterschiedliche fachdidaktische Aspekte. Übertragen Sie, wenn möglich, die in der Ringvorlesung gewonnenen Erkenntnisse auf die Didaktiken der von Ihnen studierten Fächer.
b.) generelle Erkenntnisse zur Beziehungsarbeit in Schule und Unterricht.

Eine der zentralen Erkenntnisse, die ich im vierten Semester der Ringvorlesung gewonnen habe, stammt aus dem Vortrag von Dr. Florian Schmidt-Borcherding mit dem Titel „Die kognitiven Dimensionen von Lernerfolg: Intelligenz vs. Vorwissen“. In dieser Vorlesung wurde der Einfluss von Intelligenz und Vorwissen auf den schulischen Lernerfolg herausgearbeitet.

Intelligenz wird in der Fachliteratur als die „durch die Faktoren ‚Anlage‘ und ‚Umwelt‘ sowie durch deren gegenseitige Beeinflussung […] bedingte kognitive Leistungsfähigkeit und kognitive Ausdifferenzierung von Lebewesen“ (Rost 2009: 1) definiert. Es bezieht sich auf Begabungen in einem höheren Maße und umfasst die Fähigkeit, sich an neue Situationen oder Probleme anzupassen, sich auf neue Anforderungen einzustellen sowie zweckvoll und rational zu handeln und zu denken (vgl. ebd.: 2f.). Laut Hofstätter äußert sich Intelligenz in der „Erfassung, Anwendung, Deutung und Herstellung von Beziehungen und Sinnzusammenhängen“ (1957: 187, zit. n. Ingenkamp 2008: 227). Im Gegensatz dazu wird von Vorwissen gesprochen, wenn mithilfe des „eigenen erworbenen Wissens Bedeutung[en] [gefunden] oder konstruier[t] [werden können]“ (Stern 1997: 41).

In Bezug auf den Einfluss von Intelligenz und Vorwissen auf den Lernerfolg lässt sich zunächst eine wechselseitige Beeinflussung beider Dimensionen festhalten. Gruber und Stamouli beschreiben, „dass Wissen allein einem Menschen nicht viel nützt, wenn er nicht die Intelligenz besitzt, es weise einzusetzen, und dass ihm Intelligenz ebenso wenig nützt, wenn er nicht über das Wissen verfügt, wie er Nutzen daraus ziehen kann“ (2009: 39). Ein gewisser Grad beider Parameter ist also notwendig, um Lernerfolge zu erzielen (vgl. Schmidt-Borcherding 2024).

Allerdings zeigen verschiedene empirische Studien, dass Vorwissen eine größere Bedeutung als Intelligenz hat (vgl. Gruber/Stamouli 2009: 39). Ein Beispiel hierfür ist die in der Vorlesung erwähnte Untersuchung von Schneider, Körkel und Weinert aus dem Jahr 1989. Dabei wurde Schüler*innen unterschiedlicher Klassenstufen eine Geschichte vorgelesen, die sie später wiedergeben sollten. Die Ergebnisse zeigten, dass Kinder mit bereichsspezifischen Vorwissen die Inhalte präziser wiedergeben konnten (vgl. Körkel/Schneider/Weinert 1989: 307f.). Demnach ist Intelligenz notwendig, führt aber nur dann zu Lernerfolgen, wenn sie in Wissen umgesetzt wird (vgl. Gruber/Stamouli 2009: 40).

 

Eine weitere wichtige Erkenntnis aus diesem Semester stammt aus der achten Ringvorlesung „Eigentlich muss ich ja eh inklusiv unterrichten – Inklusiver Deutschunterricht als ganz normale Herausforderung“ von Frau Hollerweger und Frau Korff.

Diese Erkenntnis liegt für mich in der Vielfalt der Aspekte guten inklusiven Unterrichts. Dazu gehören zieldifferentes Lernen, innere Differenzierung, offene Unterrichtsformen, kooperative Lernformen, Kommunikation über die Sache, entdeckendes und selbsttätiges Lernen sowie vielfältige Zugänge und Handlungsorientierung (vgl. Hollerweger/Korff 2024). Durch die vielfältigen Differenzierungsmöglichkeiten bietet inklusiver Unterricht weit mehr als „nur“ Individualisierung. Guter inklusiver Unterricht bedeutet jedoch nicht automatisch guter Fachunterricht. Die Aspekte guten inklusiven Unterrichts müssen mit entsprechenden fachlichen Ansatzpunkten kombiniert werden (vgl. ebd.: 10ff.). Darüber hinaus betrifft Inklusion nicht nur angehende Lehrkräfte mit dem Schwerpunkt IP, sondern jede Lehrkraft wird in der Praxis entsprechende Erfahrungen machen und den Unterricht dementsprechend gestalten müssen (vgl. ebd.).

 

Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen/-strukturen, schulkulturelle Aspekte, Handeln von Lehrkräften), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick auf ihre eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Berichte aus der Praxis, ggf. auch schon eigene Praxiserfahrungen) den Schulalltag besonders stark – und warum? Hier können Sie aus Ihrer Sicht besonders gelungene oder auch weniger gelungene Beispiele reflektieren. Inwiefern helfen Ihnen die Inhalte der Vorlesung, eine solche Einschätzung vorzunehmen? Nehmen Sie konkret Bezug auf entsprechende Begriffe, Theorien, Konzepte, die Sie jetzt kennengelernt haben.

Bezüglich der Vorlesungsinhalte zum schulischen Umgang mit Heterogenität habe ich festgestellt, dass insbesondere das Konstrukt der Leistungsheterogenität im schulischen Kontext auffällt. Schon während meines Praktikums, welches ich in der Mittelstufe an einer Grundschule absolviert hatte, und durch eigene Erfahrungen und jene aus dem Familienumfeld, konnte ich beobachten, dass soziale Vergleiche nicht nur unter den Schüler*innen stattfinden, sondern auch von Lehrkräften provoziert werden. Durch die Erhebung der Leistungen und die anschließende Kategorisierung als „leistungsstark“ oder „leistungsschwach“ entstehen Unterschiede, die mit Bedeutungen und Wertungen aufgeladen werden (vgl. Trostmann 2024: 19f.). Diese Kategorisierung erleben die Kinder immer wieder, wobei es in der Praxis schwer ist, aus der Kategorie „leistungsschwach“ herauszukommen. Daher betrachte ich dieses Konstrukt kritisch.

 

Hingegen habe ich im Umgang mit der Mehrsprachigkeit positive Erfahrungen gemacht. Es zeigte sich, dass zugewanderte Kinder oft in ihre Regelklassen integriert wurden und „nebenbei“ in einer DaZ-Klasse Deutsch lernten. Dabei wurde zunehmend auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen. So erhielten sie beispielsweise Arbeitsblätter mit deutschen und muttersprachlichen Erklärungen. Außerdem wurde im Unterricht auf die Familiensprachen der Kinder eingegangen, indem Wörter in verschiedenen Sprachen erklärt wurden. Des Weiteren habe ich während einer Hospitation das “Wort der Woche” kennenlernen dürfen. Jeden Freitag fragt die Lehrkraft im Morgenkreis, ob ein Kind das  “Wort der Woche” noch in einer anderen Sprache kennt und sagen kann, was eine schöne Idee ist.

 

Zu welchen, mindestens zwei, Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium in Bezug auf das Modulthema UMHET? Welche haben Sie vermisst? Bitte begründen Sie Ihre Wahl.

Abschließend interessiert mich das Thema der Leistungsbeurteilung einer heterogenen Schülerschaft. In der Vorlesung haben wir viel über das Konstrukt der Leistungsheterogenität erfahren, wobei für mich offen bleibt, inwiefern die unterschiedlichen Leistungen fair erhoben und bewertet werden können. Außerdem fände ich es spannend, mich vertieft mit dem Umgang heterogener Kinder im Hinblick auf die Dimension ‚Lernmotivation‘ zu beschäftigen, um meine Handlungsmöglichkeiten als angehende Lehrkraft zu optimieren. 

 

Gefehlt hat mir tatsächlich der Blick auf psychische Erkrankungen und Entwicklungsstörungen. Diese Themen sind nämlich bereits in der Grundschule wichtig, auch wenn sie erfahrungsgemäß erst mit zunehmendem Alter ins Blickfeld gelangen. Es gibt die konkrete Thematisierung von Inklusion, bei beispielsweise DaZ/DiM und Behinderungen, welche sich meist aber eher auf das Down-Syndrom beziehen, aber nun mal keine für psychische Erkrankungen und Entwicklungsstörungen. Damit beziehe ich mich beispielsweise auf die Thematisierung von Traumata bei Kindern, ADHS, Autismus und Essstörungen. 

Als eine Person, die selbst während ihrer Schulzeit und auch jetzt teilweise während des Studiums, unter der Unwissenheit, Befangenheit und Stigmatisierung der Lehrenden, gelitten hat, würde ich mir wünschen, dass dies zukünftig auch expliziter und verpflichtend thematisiert wird. Wenn ich daran denke, wie viel besser man mir hätte helfen können oder mich hätte unterstützen können, wenn dieses Thema mehr im Bewusstsein gewesen wäre und nicht nur meist stigmatisiert im Hinterkopf existiert, werde ich traurig. 

Dabei soll nicht darauf abgezielt werden, dass Lehrer*innen dies diagnostizieren oder ähnliches, sondern mit den Basics vertraut sind und dadurch benötigtes Fachpersonal gegebenenfalls an die Seite holen können. 

Wenn es um die Unterrichtsgestaltung geht, geht es natürlich um Differenzierung, welche ja auch im Modul thematisiert wird, aber das Differenzierung gerade auch bei psychischen Erkrankungen und Entwicklungsverzögerungen im Grundschulalter benötigt wird, wurde nicht einmal so explizit benannt, wie es zum Beispiel benannt wurde bei DaZ/DiM.

 

Literatur:

Gruber, Hans/Stamouli, Elena (2009): Intelligenz und Vorwissen. In: Möller, Jens/Wild, Elke (Hrsg.): Pädagogische Psychologie. Heidelberg: Springer. S. 27-47.

Hollerweger, Elisa/Korff, Natascha (2024): „Eigentlich muss ich ja eh inklusiv unterrichten“ – Inklusiver Deutschunterricht als ganz normale Herausforderung. [Ringvorlesung 07 vom 27.05.2024].

Ingenkamp, Karlheinz/Lissmann Urban (2008): Lehrbuch der Pädagogischen Diagnostik. 6., neu ausgest. Aufl., Weinheim: Beltz Verlag.

Rost, Detlef H. (2009): Intelligenz. Fakten und Mythen. 1. Aufl., Weinheim: Beltz Verlag.

Schmidt-Borcherding, Florian (2024): Die kognitiven Dimensionen von Lernerfolg: Intelligenz vs. Vorwissen. [Ringvorlesung 11 vom 24.06.2024].

Stern, Sylke (1997): Einfluss des kulturellen Vorwissens auf die Rezeption von literarischen Texten in Deutsch als Fremdsprache. Pfaffenweiler: CENTAURUS-Verlagsgesellschaft.

Trostmann, Sven (2024): Leistungsheterogenität – Zeichen, Ursachen und Umgang im Prozess der Leistungsbeurteilung. [Ringvorlesung 08 vom 03.06.2024].

13. Juni 2024

Integrierte (Früh-)Förderung von Sprache und Mathematik

Filed under: Allgemein — Schlagwörter: — Leena @ 11:48

1. Einige Elemente des vorgestellten Förderkonzepts „Entdecken und Erzählen“ (Enter) für die Kita lassen sich auf den schulischen Kontext übertragen. Welche wären aus Ihrer Sicht sinnvoll übertragbar (mit kurzer Begründung)?

Ein Förderkonzept, wie es in der Vorlesung gezeigt worden ist, würde sich bestimmt auch flächendeckend positiv entwickeln. Auch wenn wahrscheinlich viele Lehrer:innen bereits versuchen eine Förderung, mittels Bücher und Spiele im Klassenzimmer, zu ermöglichen, könnte eine Vereinheitlichung eine Chance sein. Dabei ist vor allem die Elternarbeit und Aufklärung wichtig: die aktive Einbeziehung der Eltern in den Bildungsprozess ist nicht nur in der Kita, sondern auch in der Schule extrem wichtig. Durch regelmäßige Informationsveranstaltungen und Workshops können Eltern über die Bedeutung ihrer Unterstützung im Lernprozess ihrer Kinder informiert werden. Dies fördert ein gemeinsames Verständnis und stärkt die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus. Des Weiteren kann die regelmäßige und aktive Nutzung von Spielen und Büchern sich sinnvoll übertragen lassen: der Einsatz von didaktischen Spielen und altersgerechten Büchern kann das Lernen auch in der Grundschule bereichern. Diese Materialien fördern nicht nur die sprachliche, sondern auch die kognitive und soziale Entwicklung der Kinder. Spiele und Bücher, die speziell auf den Unterrichtsstoff abgestimmt sind, können das Lernen abwechslungsreicher und interessanter gestalten. Kinder lernen gerne durch Spiele und durch entdeckendes/aktives Lernen, was durch gut eingesetzte Spiele durchsetzbar wäre. Damit auch alle davon profitieren können, braucht es einen Zugang dazu, wodurch wir uns mit der Bereitstellung von Materialien beschäftigen: die Bereitstellung von geeigneten Lernmaterialien, besonders für sozial benachteiligte Familien, ist essenziell. Dies könnte durch Schulbibliotheken oder Materialfonds geschehen, die den Zugang zu Lernressourcen erleichtern und somit Chancengleichheit fördern. Des Weiteren kann auch das dialogische Lesen im schulischen Unterricht genutzt werden, um die mündlichen Ausdrucksfähigkeiten der Schüler:innen zu verbessern und das soziale Miteinander zu stärken. 

Insgesamt wird aber deutlich, dass dies alles nur funktioniert wenn es eine Struktur gibt, damit individuelle Unterstützung und Differenzierung unter dem Konzept sinnvoll sind. Eine strukturierte Lernumgebung und die individuelle Unterstützung sind essenziell, die Elemente des Förderkonzepts können zur Verbesserung der Lernumgebung beitragen (vgl. Krosanke 2021).

2. Konkretisieren Sie die verschiedenen Funktionen der Sprache jeweils an einem konkreten Beispiel in einem Ihrer Unterrichtsfächer.

Im Mathematikunterricht spielen die verschiedenen Funktionen der Sprache eine wichtige Rolle, auch oft um eher “abstraktes” mit Worten klarer für die Schüler:innen übersetzen zu können. Die kommunikative Funktion der Sprache kann genutzt werden, wenn Schüler:innen in Partner:innenarbeit oder Gruppenarbeit mathematische Probleme diskutieren, beispielsweise wenn sie gemeinsam eine komplexe Rechenaufgabe lösen und dabei ihre Lösungswege und Denkprozesse verbal austauschen. Durch diese Interaktion erweitern sie ihren mathematischen Wortschatz und vertiefen ihr Verständnis für mathematische Konzepte, des Weiteren können sie voneinander lernen dadurch und lernen, ihr eigenes Wissen für jemand anderen verständlich auszudrücken (vgl. Böning 2013).

Die expressive Funktion der Sprache wird im Mathematikunterricht sichtbar, wenn Schüler:innen ihre Lösungswege und die dahinterliegenden Gedanken vor der Klasse präsentieren. Wenn ein Kind erklärt, wie es eine geometrische Figur berechnet hat und dabei die Überlegungen und Schritte nachvollziehbar darstellt, wird die expressive Funktion ausgeübt. Dies fördert nicht nur das Sprachvermögen, sondern auch das Selbstbewusstsein und die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich zu kommunizieren.

Die kognitive Funktion der Sprache ist im Mathematikunterricht zentral, wenn Schüler:innen Sachaufgaben bearbeiten. Zum Beispiel, wenn sie eine Textaufgabe lesen und verstehen müssen, um die mathematischen Anforderungen zu erkennen und die passende Rechenmethode anzuwenden (vgl. Böning 2013). Dabei ist das Verstehen und Interpretieren des Textes entscheidend für den Erfolg der Aufgabe, was wiederum die Lesekompetenz und das analytische Denken stärkt. 

3. Formulieren Sie zwei für Sie bedeutsame Beobachtungsfragen zum Thema „Sprachförderung im Mathematikunterricht“ für kommende Praktika

1) Wie beeinflusst die sprachliche Verständlichkeit der Aufgabenstellungen das Verständnis und den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern im Mathematikunterricht?

2) Wie geht die Lehrkraft mit sprachlichen Hürden um? Unterscheiden sich die Aufgabenstellungen für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache? Falls ja, worin?

 

Quellen:

Bönig, Dagmar (2013): Kinder entern Sprache und Mathematik mit der Schatzkiste – Frühförderung in Kita und Familie. In: Steinweg, Anna Susanne (Hrsg.): Mathematik vernetzt. Bamberg: Tagungsband des AK Grundschule in der GDM 2013, S. 18ff

Krosanke, Nadine (2021): Bedeutung von Sprache im Mathematikunterricht. In: Entwicklung der professionellen Kompetenz von Mathematiklehramtsstudierenden zur Bedeutung von Sprache: Eine qualitative Studie zur professionellen Unterrichtswahrnehmung und der Kompetenz zur Analyse von Textaufgaben. In: Perspektiven der Mathematikdidaktik. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden. S. 45ff

 

28. Mai 2024

RV07: Inklusiver Deutschunterricht als ganz normale Herausforderung

Filed under: Allgemein — Schlagwörter: — Leena @ 15:51
  1. Benennen und erläutern Sie kurz drei für Sie zentrale Erkenntnisse aus dem heutigen Termin.

Die Erkenntnisse, die ich heute gewonnen habe, sind natürlich nicht ganz neu für mich, aber dennoch von großer Bedeutung und sind es Wert, immer wieder betont zu werden und dadurch im Bewusstsein verankert zu werden.

Eine wichtiger Leitgedanke ist, dass Inklusion nicht nur eine didaktische, sondern auch eine pädagogisch-erzieherische und schulstrukturelle Herausforderung darstellt (vgl. RV07, Folie 2). Für Veränderung und Erfolg bedeutet es, dass Inklusion langfristig im gesamten Schulalltag und in die Schulkultur integriert werden muss, um soziale Ungleichheiten zu thematisieren und zu verringern (Beck 22ff.).

Ein weiteres zentrales Konzept ist die Bedeutung der Differenzierung und Individualisierung im Unterricht (vgl. RV07, Folie 8). Dazu zählen sowohl die Selbstdifferenzierung als auch die innere Differenzierung, um den vielfältigen Bedürfnissen der Schüler*innen gerecht werden zu können. Ziel ist es (oder sollte es sein), alle Schüler*innen entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten und persönlichen Interessen zu fördern und zu fordern (Beck 28).

Nicht zuletzt ist ein dritter und wichtiger Punkt die Rolle der Partizipation im inklusiven Unterricht. Die Schüler*innen sollten die Möglichkeit haben, aktiv in die Gestaltung ihres Lernprozesses eingebunden zu werden, um ihre Entwicklungsmöglichkeiten zu erweitern und ihre Mitbestimmungsrechte zu stärken. In der Folge wird nicht nur das Lernen, sondern auch das Gefühl der Zugehörigkeit und persönlichen Anerkennung im Klassenverband gefördert. Dies kann beispielsweise auch durch die Mitgestaltung des Klassenraums erreicht werden (vgl. RV07, Folie 4).

 

  1. Diskutieren Sie einen heute vorgestellten Aspekt guten (inklusiven Literatur-) Unterrichts anhand eines positiven oder negativen Beispiels aus Ihren Praktika. Wenn Sie ein negatives Beispiel wählen: Machen Sie einen kurzen Verbesserungsvorschlag.

Positiv Beispiel:

Während meines Praktikums habe ich gesehen, wie eine Lehrerin Differenzierung und Individualisierung erfolgreich im Literaturunterricht umgesetzt hat. Dies geschah durch Einsatz verschiedener Lektüren, welche auf unterschiedliche Lesestufen und Interessen der Schüler*innen abgestimmt waren. Daraus ergeben sich für mich ein paar konkretisierte Punkte, die beschreiben was ich gut fand:

  • Allerlei Materialien: Es wurden Bücher und Geschichten bereitgestellt, die sowohl für fortgeschrittene Leser*innen als auch für schwächere Leser*innen geeignet waren.
  • Weitgehend individualisierte Aufgaben: Die Schüler*innen bekamen Aufgaben, welche darauf ausgelegt waren, mehr ihren Fähigkeiten zu entsprechen. Dadurch ergab sich beispielsweise, dass stärkere Leser*innen tiefere Analysen der Charaktere machen durften, während schwächere Leser*innen einfache Fragen zum Text beantworten konnten.
  • Flexible Gruppenarbeit: Die Schüler*innen arbeiteten vereinzelte Male in wechselnden Gruppen, die anstatt nach Leistungsniveau anhand von Leseinteressen geformt wurden. Sowas fördert generell die soziale Integration und ermöglichte es den Schüler*innen, voneinander zu lernen und ihnen auch etwas Beteiligung an der Strukturierung zu ermöglichen.

Ich konnte dadurch ableiten, dass ein solch strukturierter Unterricht dazu führen kann, dass Schüler*innen eine höhere Motivation und Beteiligung im Unterricht zeigen. Es ist davon auszugehen, dass sie sich individuell gefördert fühlten, und dadurch vielleicht auch gesehener, gleichzeitig aber auch als Teil einer Gemeinschaft wahrgenommen wurden. Diese Methode schien zu helfen, die Freude am Lesen zu steigern, wodurch sich langfristig auch das Leseverständnis verbessern sollte, da das Interesse, überhaupt mit und an Literatur zu arbeiten, steigt.

Negativbeispiel aus der eigenen Schulzeit und Verbesserungsvorschlag:

Während meiner eigenen Schulzeit erlebte ich keine wirkliche Umsetzung von Differenzierung und Individualisierung. Dort war es üblich, dass die Lehrkraft eine einzige Lektüre für die gesamte Klasse benutzte, ohne auf die unterschiedlichen Lesefähigkeiten und Interessen von uns Schüler*innen einzugehen. 

Wie im Positiven Beispiel oben, kann ich meine Mängel konkretisiert darstellen:

  • Einheitliche Materialien: Alle Schüler*innen mussten dasselbe Buch lesen, was folglich die einen über- und andere unterforderte.
  • Gleiche Aufgaben: Die Aufgaben waren für uns Schüler:innen identisch, wodurch einige Schüler:innen sie recht schnell erledigten und sich langweilten oder Quatsch machten, während andere Schwierigkeiten hatten, überhaupt anzufangen.
  • Mangelnde Unterstützung: Es gab zu wenig individuelle Unterstützung oder Anpassung der Aufgaben an die Bedürfnisse der einzelnen Schüler*innen.

Um diesen Unterricht zu verbessern, würde ich vorschlagen, sich unter anderem an dem positiven Beispiel von oben zu orientieren. Daraus ergeben sich folgende Vorschläge:

1) Vielfältige Lektüren anbieten: Unterschiedliche Bücher oder Texte mitbringen und anbieten, welche auf verschiedenen Niveaus und Interessen basieren.

2) Individualisierte Aufgaben entwickeln: Aufgaben erstellen, die angepasst an die Lesefähigkeiten und Interessen der Schüler*innen sind, wie kreative Schreibaufgaben für stärkere Leserinnen und einfache Verständnisfragen für schwächere Leser*innen.

3) Flexible Gruppenarbeit fördern: Gruppenarbeiten organisieren oder anbieten, die den Austausch miteinander und das gegenseitige Lernen fördern. Die Gruppen sollten nach Interessen und nicht nach Leistungsniveau gebildet werden, so können nämlich die Schüler*innen auch voneinander lernen.

4) Gezielte Unterstützung bieten: Individuelle Unterstützung durch gezielte Hilfestellungen und differenzierte Aufgabenstellungen bieten, um allen Schüler*innen gerecht zu werden. Demnach ist es gut, sich mit den Aufgabenspezifischen Elementen (Lenkungsgrad, Aufgabenformat, Schwierigkeitsgrad, Formulierung) und den Ansatzpunkten der Differenzierung (durch Gegenstände, Identitätsorientierung, Kompetenzziele, Aufgaben) (vgl. RV07, Folie 11ff.) zu befassen, um dies zu ermöglichen.

 

  1. Welche Rolle sehen Sie für sich im inklusiven Deutschunterricht und was wünschen Sie sich von den zukünftigen IP-Kolleg*innen?

Meine Rolle im inklusiven Deutschunterricht:

1) Bedürfnisorientierte Lehrerin

Als Lehrerin sehe ich meine Rolle darin, den Unterricht so zu gestalten, dass er den individuellen Bedürfnissen aller Schüler*innen gerecht wird. Das bedeutet, dass ich kontinuierlich die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen, Interessen und Potenziale meiner Schülerinnen berücksichtige und meinen Unterricht darauf abstimme. Ich möchte eine Umgebung schaffen, in der alle Schüler*innen die Möglichkeit haben, sich bestmöglich zu entwickeln und sich wertgeschätzt zu fühlen.

2) Lernende Lehrerin

Ich bin bereit, mich selbst als Lernende zu sehen, welche stets offen für neue Erkenntnisse und Methoden ist. Inklusion erfordert ständige Reflexion und Anpassung. Deshalb würde ich gerne in der Zukunft regelmäßig Fortbildungen besuchen, mich mit neuen pädagogischen Ansätzen auseinandersetzen und den Austausch mit Kolleg*innen suchen. Durch Feedback von sowohl Schüler*innen als auch Kolleg*innen möchte ich kontinuierlich an meiner Praxis arbeiten und mich weiterentwickeln.

3) Fördern und fordern

Eine zentrale Aufgabe sehe ich darin, Schüler*innen sowohl zu fördern als auch zu fordern. Ich möchte Differenzierungsstrategien anwenden, um alle Lernenden entsprechend ihren Fähigkeiten zu unterstützen und zu motivieren. Dabei soll auch die Förderung sozialer Kompetenzen und das Lernen in der Gemeinschaft im Vordergrund stehen.

4) Unterstützende Begleiterin

Ich möchte meine Schüler*innen nicht nur unterrichten, sondern sie auf ihrem Lernweg begleiten und unterstützen. Das bedeutet, ein offenes Ohr für ihre Anliegen zu haben, sie in ihren Stärken zu stärken und bei Herausforderungen gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Dabei ist mir wichtig, eine vertrauensvolle Beziehung zu meinen Schüler*innen aufzubauen.

Mir ist bewusst, dass es nicht leicht umsetzbar sein wird, alles so zu realisieren, wie ich es mir vorstelle, und dass dies eine große Herausforderung darstellt. Dennoch möchte ich es versuchen, weil ich selbst gerne so eine Lehrkraft gehabt hätte. Ich hoffe, an diesen Herausforderungen wachsen und aufblühen zu können, auch wenn das bedeutet, dass ich hin und wieder verzweifeln werde.

 

Wünsche an die zukünftigen Inklusive Pädagogik Kolleg*innen:

1) Offene und kooperative Zusammenarbeit

Ich wünsche mir Kolleg*innen, die offen für eine kooperative und konstruktive Zusammenarbeit sind. Der regelmäßige Austausch von Erfahrungen und Ideen ist entscheidend für die Weiterentwicklung eines inklusiven Unterrichts. Gemeinsame Planungen und Reflexionen helfen dabei, die besten Strategien für unsere Schüler*innen zu entwickeln.

2) Engagement und Innovationsbereitschaft

Ich hoffe auf Kolleg*innen, die gerne auch engagiert und innovationsbereit sein wollen. Die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, kreative Lösungen zu finden und sich kontinuierlich weiterzubilden, ist zwar herausfordernd, aber essenziell für einen erfolgreichen inklusiven Unterricht.

3) Unterstützung und Solidarität

Ein inklusiver Unterricht stellt hohe Anforderungen an alle Beteiligten. Daher wünsche ich mir ein Kollegium, das sich gegenseitig unterstützt und solidarisch miteinander umgeht. Das umfasst beidseitig sowohl fachliche Unterstützung als auch die Bereitschaft, sich gegenseitig zu entlasten und zu helfen, wenn es notwendig ist.

4) Reflexionsfähigkeit

Ich wünsche mir Kolleg*innen, die bereit sind, ihre Praxis kontinuierlich zu reflektieren und aus Feedback zu lernen. Die Fähigkeit zur Selbstkritik und der Wunsch, sich stets zu verbessern, sind wichtige Voraussetzungen für die Entwicklung eines inklusiven Unterrichts.

 

Sowohl die Erwartungen an mich, wie auch die an meine zukünftige Kolleg*innen, lassen sich gut vereinbaren mit dem Profil für inklusive Lehrkräfte von der Europäischen Agentur für Sonderpädagogische Förderung und Inklusive Bildung. Verkürzt wurde das Profil um folgende Kompetenzen und Werten umfasst: “Wertschätzung der Diversität der Lernenden”, “Unterstützung aller Lernenden”, “Mit anderen zusammenarbeiten” und “Persönliche berufliche Weiterentwicklung” (Ein Profil für inklusive Lehrerinnen und Lehrer, S.10f.). Für mich sind dies Verhaltensweisen, welche man sich allgemein von Kolleg*innen und auch Mitmenschen wünscht. Ich bin überzeugt, dass man sinngemäß auch nur das zurückbekommt, was man selbst gibt. Deshalb kann ich von anderen nicht erwarten zu bekommen, was ich selbst nicht bereit wäre, in diese Richtung zu geben. Funktioniert aber eine solche Zusammenarbeit könnten wir gemeinsam eine inklusive Schulkultur schaffen, in der alle Schüler*innen die bestmöglichen Chancen auf Bildung und persönliche Entwicklung haben. 

 

Quellen: 

Beck, Charlotte. et al. Deutsche UNESCO-Kommission e.V. (DUK): “Inklusion: Leitlinien für die Bildungspolitik”, 3. erweiterte Auflage, Bonn. URL: Inklusion: Leitlinien [letzter Zugriff: 28.05.24, 15:34] 

Europäische Agentur für Entwicklungen in der sonderpädagogischen Förderung (2012): Ein Profil für inklusive Lehrerinnen und Lehrer. Odense, Dänemark. URL: Profil für Inklusive Lehrerinnen und Lehrer [letzter Zugriff: 28.05.24, 15:30] 

16. Mai 2024

RV06: Schule ganz anders oder einfach gut?

Filed under: Allgemein — Schlagwörter: — Leena @ 11:31

Ich habe das Video von Carina Kühne mit dem Titel „Schulzeit“ ausgesucht (Schulzeit – Carina Kühne). Da ich mir nur bedingt vorstellen kann, wie das Leben sein könnte mit Trisomie 21, lag es mir am Herzen, hören zu können, wie es für jemanden mit Trisomie 21 ist, die Schule zu besuchen, wie eben Carina Kühne. 

1. Welche theoretischen Hinweise aus der Vorlesung passen zu den Inhalten des Videos (oder sind widersprüchlich)?

Beim Hören von Carina Kühnes Erfahrungen bei der Ausbildungssuche erinnerte ich mich an die UN-Behindertenrechtskonvention. Insbesondere an Artikel 24, welcher festlegt, dass Menschen mit Behinderungen das Recht auf Bildung haben, ohne Diskriminierung und mit Chancengleichheit. Dies umfasst ein integratives Bildungssystem, das darauf abzielt, die individuellen Fähigkeiten und die Teilhabe an der Gesellschaft zu fördern. Die Staaten müssen sicherstellen, dass Menschen mit Behinderungen nicht vom Bildungssystem ausgeschlossen werden, sondern Zugang zu hochwertigem Unterricht haben und angemessene Unterstützung erhalten. Darüber hinaus müssen sie lebenspraktische Fertigkeiten und soziale Kompetenzen erwerben können. Das erfordert Maßnahmen wie die Schulung von Lehrkräften und die Bereitstellung geeigneter Ressourcen für die Bildung von Menschen mit Behinderungen, einschließlich individuell angepasster Unterstützungsmaßnahmen (UN-Behindertenrechtskonvention, Artikel 24).

Vergleicht man die achte Folie der RV06, welche darauf abzielt, dass es um nicht mehr und nicht weniger als gute Schule geht (vgl. RV06, Folie 8) und man durch die generelle Differenzierungsnotwendigkeit inklusiv Unterrichten muss, lässt sich eine Widersprüchlichkeit zu der Einstellung von Carinas Lehrerin erkennen. Diese hingegen scheint Carina gar nicht als eine weitere, normale Schülerin zu sehen, bei der auch differenziert werden muss, sondern schreibt Carina von vorn hinein direkt ab. Die Lehrerin von Carina hatte anscheinend kein Interesse an einem Dialog über ungleiche Wege (Seitz, 2006).

2. Welche eigenen Praxiserfahrungen sind Ihnen zum Thema des Videos in den Sinn? Es können konträre oder vergleichbare Aspekte sein.

Die Beschreibung von Carina Kühne über das schwierige Verhältnis zwischen Sonderpädagogin und Klassenlehrerin erinnerte mich an meine eigene Schulzeit, sowohl an die Grundschulzeit als auch an die Zeit an der weiterführenden Schule. Obwohl das Verhältnis nicht so schlecht war wie beschrieben, gab es dennoch eine klare Hierarchie, die einer echten Teamarbeit nicht entsprach. Zudem kam mir die Situation einer vorgeschlagenen Überweisung auf eine Sonderschule bekannt vor, da ich mitbekommen hatte, wie eine frühere Mitschülerin dazu angeraten wurde. Es ist problematisch, Kinder mit Trisomie 21 ohne konkreten Grund an eine Sonderschule zu überweisen, weil dies ihre Integration und Teilhabe am allgemeinen Bildungssystem behindern kann. Indem sie frühzeitig von regulären Schulen ausgeschlossen werden, könnten sie nicht die gleichen Bildungschancen und sozialen Interaktionsmöglichkeiten erhalten wie ihre Altersgenossen ohne Behinderungen. Dies wiederum könnte zu einer sozialen Isolation führen und die Entwicklung ihrer Fähigkeiten und ihr Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Stattdessen sollten Schüler mit Trisomie 21 die Möglichkeit haben, in inklusiven Umgebungen zu lernen, die ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigen und ihnen die bestmögliche Unterstützung bieten, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Des Weiteren sollte auch nicht partout davon ausgegangen werden, dass Schüler:innen mit Trisomie 21 schlechter Leistungen erbringen und meistens unterschätzt werden. Bei Carina geschah dies leider, wie sie schilderte, trotzdem hat sie nicht nachgelassen und hatte am Ende in ihrem Lieblingsfach Englisch eine Eins, obwohl zuvor hinterfragt worden ist, ob sie denn überhaupt Englisch lernen könnte. Was ich des Öfteren auch gehört habe, was sich aber nicht als eigene Praxiserfahrung betiteln lässt ist, dass es auch Lehrkräfte gibt, die nach wie vor mit einer Pseudo-Inklusivität unterrichten, was äußerst traurig und verwerflich ist.

Carina berichtet darüber, dass sie mit ihren Mitschüler:innen eigentlich immer gut ausgekommen ist und die Barriere nur durch die Lehrer-Schüler-Beziehung zustande kam. Aus eigener Erfahrung kann ich für mich sagen, dass wenn die Lehrer:innen aufgeschlossen und normal mit den Schüler:innen mit Trisomie 21 umgegangen sind, das Lernen und Lehren automatisch besser funktioniert hat.

3. Welche Fragen an ihre (zukünftige) Praxis ergeben sich aus dem Video? Fokussieren Sie auf sich als Lehrperson.

Eine Frage, die wahrscheinlich rhetorischen Charakters ist, lautet: “gibt es immer noch Lehrpersonen, die Kinder mit Behinderungen nicht inkludieren möchten und aktiv versuchen, sie davon abzuhalten, dasselbe zu lernen?“. Falls ja, wie gehe ich am besten mit solchen Personen um? Des Weiteren frage ich mich nicht nur, wie ich mit solchen Lehrer:innen umgehen soll, sondern auch wie ich mit Eltern umgehen soll, die die Bildung ihrer eigenen Kinder beispielsweise gefährdet sehen, weil Kinder mit Trisomie 21 oder anderen Förderbedürfnissen, normal (wie es sein sollte) integriert werden. 

 

Zusatz: Welche (An)Forderungen an schulische Inklusion und inklusiven Unterricht in Bremen ergeben sich aus dem  Video?  Fokussieren auf Strukturen und Praktiken (nicht Ressourcen).

Eine verbesserte Teamarbeit zwischen Sonderpädagog*innen und anderen Lehrkräften ist entscheidend. Eine Begegnung auf Augenhöhe und klare Rollenverteilung können dazu beitragen, Konflikte zu minimieren. Es ist wichtig, dass Schüler mit Förderbedarf weder über- noch unterfordert werden. Allgemein können sich die Anforderungen an schulische Inklusion und inklusiven Unterricht in Bremen aber auch auf die Notwendigkeit von Schulungen und Ressourcen für Lehrkräfte konzentrieren, um sie dabei zu unterstützen, effektive, inklusive Praktiken zu entwickeln und umzusetzen. Strukturelle Veränderungen, wie die Schaffung unterstützender Schulnetzwerke oder die Integration von Inklusionsbeauftragten in Schulen, könnten ebenfalls erforderlich sein, um eine erfolgreiche Inklusion gewährleisten zu können.

 

Quellen:

Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen. “UN-Behindertenrechtskonvention”, November 2018. URL: https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/Redaktion/PDF/DB_Menschenrechtsschutz/CRPD/CRPD_Konvention_und_Fakultativprotokoll.pdf, letzter Zugriff: 16.05.2024, 10:35.

 

Seitz, Simone. “Inklusive Didaktik: Die Frage nach dem Kern der Sache”. 01/2006. URL: https://www.inklusion-online.net/index.php/inklusion-online/article/view/184/184, letzter Zugriff: 16.05.21, 11:19.

 

3. Mai 2024

RV04: Heterogenität im Schriftspracherwerb – elementare Schriftkultur

Filed under: Allgemein — Schlagwörter: — Leena @ 8:53

1. Wählen Sie ein “leeres Blatt” oder die “Memory mit Schrift”-Szene von Mia und Anastasia und beschreiben Sie möglichst genau an Beispielen aus dem Material, welche Zugänge zur Schrift die Kinder bereits gefunden haben (z.B. Was wissen sie über Schrift? Wie nutzen sie Schrift? Was bedeutet ihnen Schrift? Worin unterscheiden sich ihre Schrifterfahrungen?). Sie können zur Unterstützung den Text von Dehn, Mechtild/Hüttis-Graff, Petra (2000) (Hrsg.): Zeit für die Schrift ll. Beobachtung und Diagnose. Berlin, S. 32-54 nutzen.

Im Video wird eine Situation dargestellt, in der die Kinder Mia und Anastasia mit dem “Memory mit Schrift” interagieren. Das “Memory mit Schrift” ist ähnlich wie das “normale” Memory ein Spiel, bei dem man Karten aufdeckt und probiert Paare zu finden, das “Memory mit Schrift” unterscheidet sich dadurch, dass auf immer auf einer Karte eines Paares der dazugehörige Begriff verschriftlicht ist (vgl. Bär, 2022). Erst wird eine “leere” Karte aufgedeckt und anschließend geschaut, welches Wort zu dem Bild passt. Genauer gesagt sprechen Mia und Anastasia immer das aus, was sie meinen zu sehen, nachdem sie die erste Karte umgedreht haben, um dann zu schauen, welches niedergeschriebene Wort dazu passt. Dadurch lässt sich vermuten, dass sie sich auf die Graphem-Phonem-Korrespondenzen beziehen, die sie bereits kennen. Des Weiteren gibt es noch andere, verschiedene Wege, wie die Kinder bereits Zugang zur Schrift gefunden haben: sie konnten die Bilder auf den Karten erkennen und die Anlaute der Substantive identifizieren. Wie bereits zuvor erwähnt, werden die Anlaute bei der Suche nach der zweiten richtigen Karte laut ausgesprochen. Manchmal gelingt es ihnen jedoch nicht, die richtige Karte aufzudecken, weil sie nur den Anlaut lesen (zum Beispiel bei “Bus” und “Buch”). Dennoch erkennen sie größtenteils das gesamte Wort richtig und verfolgen es beim Sprechen mit dem Finger (vgl. Dehn, Mechthild/Hüttis-Graff, Petra (2000), S. 32-54). Im Gegensatz zu den beiden Kindern aus dem Video der Ringvorlesung 04, können Mia und Anastasia bereits deutlich schneller erkennen, was sie sehen und es dem passenden Wort zuordnen. Sie brauchen das Wort nicht zu buchstabieren, sondern können es flüssig einordnen.

 

2. Erklären Sie den Begriff „elementare Schriftkultur“, grenzen Sie ihn von dem Begriff der Kulturtechnik ab. Führen Sie anschließend drei Beispiele konkret aus, in denen Sie Kindern in Kita oder Unterricht bereits Zugänge zur elementaren Schriftkultur ermöglicht haben bzw. ermöglichen könnten.
Sie können zur Unterstützung den Text aus Schüler, Lis (2021) (Hg.): Elementare Schriftkultur in heterogenen Lernkontexten. Zugänge zu Schrift und Schriftlichkeit. Seelze: Klett/Kallmeyer, S. 7-26 nutzen.

Von dem Begriff selbst der “elementaren Schriftkultur” lässt sich ableiten, dass es sich um eine grundlegende und geläufige Art der Schriftkultur handelt. Demnach bezieht sie sich auf grundlegende und essenzielle Fähigkeiten und Kenntnisse im Umgang mit der Schrift, genauso wie das Lesen und Schreiben der Buchstaben (auch in Wörtern und Sätzen). Demnach beinhaltet sie jegliche erste Zugänge und Verknüpfungen, die mit der Schrift geschaffen wurden. Dadurch haben unterschiedliche Kinder auch unterschiedliche Berührungspunkte mit niedergeschriebener Sprache. Diese Berührungspunkte können entweder formell oder informell erworben werden, also entweder beispielsweise im schulischen Kontext oder aber auch privat. Schilder, Plakate und Co., die man unterwegs sieht, sind demzufolge ebenfalls ein Anstoß für den Schriftspracherwerb. Anderen Leuten beim Schreiben zuschauen oder aber auch jegliche mediale Stimuli, das einfache Ausprobieren von Schrift und ganz persönliche Bezüge veranlassen die Förderung und Weiterentwicklung des Schriftspracherwerbs (vgl. Schüler, 2022, S.152-154).

Der Begriff der Kulturtechnik ist insofern abzugrenzen von der zuvor beschriebenen elementaren Schriftkultur, indem man festhalten kann, dass die Kulturtechnik ein viel breiter gefächerter Begriff ist, welcher sich mit verschiedenen Fähigkeiten befasst die wichtig sind um als Individuum in der Gesellschaft teilhaben zu können. Somit kann man die elementare Schriftkultur der Kulturtechnik unterordnen. 

Man könnte Kindern in Kita oder Unterricht beispielsweise durch das diktierende Schreiben einen Zugang zur elementaren Schriftkultur ermöglichen (vgl. Folie 22, RV04). Dadurch, dass die Kinder beispielsweise der Lehrkraft diktieren, was geschrieben werden soll, haben sie die Möglichkeit einen persönlichen Bezug herzustellen und können gleichzeitig zusehen, wie die eigens ausgewählten Worte niedergeschrieben werden. 

Des Weiteren könnte man regelmäßige Sprachspiele und Reime in den Kita- oder Unterrichtsalltag einführen. Durch Sprachspiele, Reime und Lieder können Kinder spielerisch mit Lauten und Buchstaben experimentieren und erste phonologische Bewusstheit entwickeln. Die Kinder könnten sich somit beispielsweise Dienstags und Donnerstags im Rahmen eines Morgenkreises damit auseinadersetzen.

Zu guter letzt spielt man selbst durch die eigene Vorbildsfunktion eine wichtige Rolle. Man kann nämlich die eigene Begeisterung für das Lesen und Schreiben zeigen und dadurch die Kinder dazu ermutigen sich mit Schriftsprache zu beschäftigen. Um dies authentisch rüberbrignen zu können, muss man aber bereit sein selbst regelmäßig Bücher zu lesen, Geschichten zu erzählen oder Gedichte vorzutragen. Die Kinder sollten am besten ermutigt werden, Fragen zu stellen, ihre Gedanken zu teilen und ihre eigene Ideen zu schreiben. Um dies zu verwirklichen kann man zum Beispiel ein Format wie „das Buch der Woche“, „mein Lieblingssatz der Woche“ oder „mein Lieblingswort der Woche“ einführen, wobei man sich selbst auch daran beteiligt.

 

3. Die neuesten Ergebnisse der IGLU Studie 2022 zeigen einmal mehr, dass sich die Leistungsheterogenität im Lesen(lernen) weiter verschärft. Stellen Sie vor dem Hintergrund des weiten Begriffs von Schriftspracherwerb (Folie 19) und insbesondere des Begriffs der elementaren Schriftkultur Überlegungen dazu an, wie es zu diesen Ergebnissen kommen konnte und wie sich Leseunterricht verändern müsste, damit viel mehr Kinder zu Leser:innen werden können.

Das Erlernen des Lesens ist eine zentrale Fähigkeit, die jedes Kind in der Schule entwickeln sollte. Im Kontext der grundlegenden Schriftkultur können Kinder besser lesen und schreiben lernen, wenn sie persönliche Erfahrungen mit Schrift machen und in ihrer Umgebung viele Begegnungen damit haben. Es scheint jedoch, dass Vorleseaktivitäten zu Hause zunehmend durch Handys, das Internet usw. ersetzt werden, wodurch Kinder weniger mit Büchern in Berührung kommen und potenzielle Leseerfahrungen vermissen. Darüber hinaus hat das Homeschooling während der Pandemie und auch die Pandemie im Allgemeinen den Austausch mit Gleichaltrigen und die Diskussion über das Lesen generell unterbrochen. Dies führt nicht nur dazu, dass natürliche Begegnungen mit Schrift fehlen, sondern auch, dass die offizielle Einführung in das Schreiben verzögert wird. Da Lesen eine Schlüsselkompetenz ist, kann sie auch in anderen Fächern wie Mathematik, Kunst oder Sachunterricht integriert und gefördert werden. Zum Beispiel kann das laute Vorlesen gezielt in Partnerarbeit im Deutschunterricht geübt werden. Zusätzlich kann die Einrichtung einer Leseecke dazu beitragen, Schrift präsenter zu machen und Kindern, die möglicherweise zu Hause keine Bücher haben, den Zugang zu ermöglichen. Zentral ist auch, den Kindern einen Grund zu geben, beziehungsweise mit den Kindern einen Grund zu finden, warum Schreiben und Lesen für sie selbst wichtig und von Vorteil sein können. Dies haben wir während der Ringvorlesung 04 am Beispiel von Pascal gesehen!

Da Kinder unterschiedliche Lernvoraussetzungen in den Leseunterricht einbringen, die ihren Schriftspracherwerb beeinflussen können, ist ein individualisierter und differenzierter Unterricht, der den Bedürfnissen jedes Kindes gerecht wird, von großer Bedeutung. Der Leseunterricht sollte möglichst auf die individuellen Lernbedürfnisse der Kinder zugeschnitten sein und differenzierte Lernangebote sowie intensive Fördermaßnahmen umfassen, um den unterschiedlichen Lerngeschwindigkeiten gerecht zu werden. Kleingruppenarbeit, individuelle Förderpläne und gezielte Fördermaßnahmen könnten hier unterstützend wirken.

 

 

Quellen:

Bär, Christina/Last, Sandra/Merklinger, Daniela (2022): Grundschule Deutsch Nr. 54 – Sprachförderung in der Klasse: Spiel mit Schrift und als Beobachtungsfeld. Hannover. URL: Spiel mit Schrift als Lern- und Beobachtungsfeld). 

Dehn, Mechthild/Hüttis-Graff, Petra (2000) (Hrsg.): Zeit für die Schrift II. Beobachtung und Diagnose. Berlin, S. 32-54.

Schüler, Lis (2021) (Hg.): Elementare Schriftkultur in heterogenen Lernkontexten. Zugänge zu Schrift und Schriftlichkeit. Seelze: Klett/Kallmeyer, S. 7-26.

25. April 2024

Blogbeitrag zur rv03

Filed under: Allgemein — Schlagwörter: — Leena @ 22:27

Nennen Sie zwei Beispiele aus Ihrer eigenen Schulzeit und/oder weiteren schulischen Erfahrungen, in denen das Thema „DaZ“ eine Rolle spielte. Reflektieren Sie die Situation.

Von 2006-2022 ging ich zur Schule und könnte aus dieser Zeit mehrere Beispiele nennen, in denen das Thema “DaZ” eine Rolle spielte. In der Mittelstufe kam ein neuer Schüler in meine Klasse, welcher geflüchtet war und nun Deutsch als Zweitsprache erlernte, objektiv betrachtet hatte dieser Schüler nie gute Noten und wurde von den Lehrer:innen als “undiszipliniert” betitelt. Reflektiere ich nun diese Zeit in der Schule, würde ich davon ausgehen, dass der Junge nicht genügend Unterstützung erhalten hat und “geothered” wurde (vgl. rv03, Folie 7). Ein weiteres Beispiel ist meine ehemalige Spanisch Lehrerin aus der Mittelstufe, die aus Spanien kommt und Deutsch als Zweitsprache spricht. Sie selbst thematisierte immer wieder in humorvoller Art, dass ihr Deutsch schlecht wäre, ihr Spanisch dagegen natürlich aber sehr realiätsnah. Im Nachhinein freue ich mich darüber, von dieser Lehrerin unterrichtet worden zu sein, da sie uns durch einen ganz anderen Winkel an die Sprache heranführen konnte.

Begründen Sie, ob Sie der Aussage zustimmen würden: „Das Fach Deutsch als Zweitsprache sollte alle Kinder einer Regelklasse berücksichtigen, die neben Deutsch noch eine andere Sprache sprechen“ (vgl. z.B. Riehl; Schröder 2022).

Dem Fach Deutsch als Zweitsprache bekommt mit der Zeit immer mehr an Bedeutung zu. Mehrere Gründe sprechen dafür, dass das Fach Deutsch als Zweitsprache alle Kinder einer Regelklasse berücksichtigen sollte, die neben Deutsch noch eine andere Sprache sprechen. Nicht nur die Parameter Inklusion und Chancengleichheit spielen eine Rolle, sondern auch die allgemeine Berücksichtigung der Heterogenität,  die sprachliche Unterstützung für alle, das interkulturelle Lernen und ein effektiver Spracherwerb. Geht es um den Punkt Inklusion und Chancengleichheit so ist Ziel des Fachs Deutsch als Zweitsprache Schüler:innen mit einer anderen Erstsprache bei ihrem Spracherwerb zu unterstützen und durch den Einbezug aller Kinder, die eine andere Sprache als Deutsch sprechen, wird sichergestellt, dass niemand aufgrund seiner Sprachhintergründe benachteiligt wird (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München, “Deutsch als Zweitsprache”). Befasst man sich mit der Heterogenität der Klasse, kann man erkennen, dass das Fach Deutsch als Zweitsprache eine Möglichkeit bietet ein inklusives Lernumfeld zu schaffen, in dem alle Schüler:innen ihre Sprachkompetenzen entwickeln können und dass auch Schüler:innen, die Deutsch als Erstsprache sprechen davon profitieren können, also alle lernen können unabhängig von ihrer Herkunftssprache. Ein weiterer und sehr wichtiger Punkt ist, dass man davon ausgehen kann, dass Kinder schneller und effektiver eine neue Sprache lernen, wenn  sie in einem Umfeld sind, das die Sprache aktiv nutzt, anstatt isoliert zu werden und es für sich lernen zu müssen.

Schule gilt als „versprachlichte Institution“ (Ehlich/Rehbein 1986). Entwerfen Sie zwei Unterrichtsszenarien, in denen neuzugewanderte Schüler:innen hierdurch keinen Nachteil haben.

Um zwei Unterrichtsszenarien entwerfen zu können, in denen neu zugewanderte Schüler:innen keinen Nachteil durch die Versprachlichung der Institution Schule haben, muss man erstmal klären, was eine “versprachlichte Institution” ist und warum hieraus Nachteile entstehen könnten für neu zugewanderte Schüler:innen.

In einer versprachlichten Institution ist die Sprache eine grundlegende Komponente, da sie für jegliche Kommunikation unerlässlich ist und als Mittel genutzt wird um Informationen zu vermitteln, Ideen auszutauschen, Ziele zu erreichen und soziale Interaktionen zu ermöglichen (Prof. Konrad Ehlich, 2011, S.8).  Resultierend sind auch die Lehrpläne, Unterrichtsmaterialien, Diskussionen und Prüfungen in der Regel auf der Amtssprache des Landes, in unserem Falle Deutsch, was eine Schwierigkeit darstellt für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache.

Im folgenden habe ich mir Szenarien überlegt, in denen neu zugewanderte Schüler:innen nicht benachteiligt sein sollten, durch die versprachlichte Institution:

Szenario 1a: Entdeckung der Welt: interaktiv und mit visuellen Hilfsmitteln

In diesem Szenario geht es darum, die Welt zu entdecken durch eine interaktive Reise um den Globus, damit das partizipative und visuelle Lernen anzuregen und Raum für den Spracherwerb zu schaffen, bei dem alle Schüler:innen einbezogen werden können.

Um sich nicht ausschließlich auf verbale Kommunikation zu verlassen, sollen visuelle Hilfsmittel zum Einsatz kommen (beispielsweise Karten, Bilder und Videos), mit denen sich alle Schüler:innen beschäftigen können. Somit wird die Möglichkeit für Peer-Learning geschaffen,  wodurch sich die Schüler:innen gegenseitig unterstützen können und neu zugewanderte Schüler:innen ermutigt werden, ihre Sprachkenntnisse zu üben und zu erweitern, während sie von ihren Mitschüler:innen lernen.

Szenario 1b: Deutsch entdecken: eine Reise durch die Sprache

Dieses Szenario ist eine mögliche Abwandlung des ersten Szenarios, bei welcher der Fokus auf den verschiedenen Bereichen der deutschen Sprache in Form einer “Sprachwerkstatt” liegt (beispielsweise Wortschatz, Grammatik, Aussprache und Kommunikation). Durch verschiedene Aktivitäten, welche interaktiv sein sollen, soll die Anwendung der Sprache in lebensnahen Kontexten ausprobiert und geübt werden. Gemeinsam soll ermutigt werden sich aktiv mit der Sprache auseinanderzusetzen und die Sprachkompetenzen in einem unterstützenden und motivierenden Umfeld zu entwickeln.

Szenario 2: Kulturelle Vielfalt

Mit diesem Entwurf soll nicht nur die Sprachkompetenz aller Schüler:innen gefördert werden, sondern auch das interkulturelle Verständnis. Durch das Wählen eines repräsentativen Themas, welche die kulturelle Vielfalt der Klasse widerspiegelt (ergo traditionelle Feste, Bräuche, etc..), unter Berücksichtigung der anderen vertretenen Sprachen und gegebenenfalls bilingualen Unterricht, werden die Schüler:innen ermutigt, ihre kulturellen Hintergründe und Traditionen zu teilen und in ihrer Muttersprache zu kommunizieren. Unterstützend kann man Lehrmaterialien in verschiedenen Sprachen erstellen, damit jeder Zugang haben kann. Durch die Einbindung verschiedener Sprachen und deren Kulturen, wird ein inklusives und unterstützendes Lernumfeld geschaffen, was den neu zugewanderten Schüler:innen die Möglichkeit gibt ihre kulturelle Identität zu stärken und gleichzeitig von den sprachlichen Ressourcen der Mitschüler:innen profitieren zu können.

 

Prof. Dr Ehlichs, K. (2011): Spache(n) und Schule. Berlin/München: ZMI Magazin, S.8. URL: https://www.zmi-koeln.de/2020/04/05/sprachen-und-schule/, letzter Zugriff: 25.04.24, 22:16.

Direktor Dr. Frey, A.:  Deutsch als Zweitsprache – Selbstverständnis des Faches Deutsch als Zweitsprache und sein Beitrag zur Bildung. München: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung.URL: https://www.lehrplanplus.bayern.de/fachprofil/grundschule/daz#:~:text=Dem%20Fach%20Deutsch%20als%20Zweitsprache,Der%20Spracherwerb%20verläuft%20individuell, letzter Zugriff: 25.04.24, 22:25.

12. April 2024

Hallo Welt!

Filed under: Allgemein — Leena @ 12:16

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