Zeitmanagement ist grundlegend für eine gelingende Selbstorganisation. Ein paar Tipps und Tricks dazu gibt es in dieser Lerneinheit.
Im KuWi-Studium teilst du deine Zeit selbst ein. Je nachdem, ob du nach dem Verlaufsplan studierst, stehen ein paar Termine wie zum Beispiel Vorlesungszeiten fest. Aber niemand sagt dir, wann du die Texte dafür lesen oder Referate vorbereiten sollst.
Das ist zugleich Fluch und Segen. Es ist schön, in der Hand zu haben, was du mit deiner Zeit machst, wann du arbeitest und chillst oder wie lange du schläfst. Nicht umsonst behalten viele Menschen das Studium als eine sehr schöne Zeit in Erinnerung.
Freies Zeiteinteilen hat aber auch seine Tücken. An der Uni sind zwei Extreme besonders ausgeprägt: Leute haben oft zu viel auf dem Plan. Zahlreiche Uni-Veranstaltungen und andere Verpflichtungen halten Studierende ständig in Atem. Der Druck möglichst produktiv zu sein steigt immer weiter an. Hauptsache schnell studieren! Überforderung ist da fast vorprogrammiert. Gleichzeitig lassen wir uns leicht ablenken und schieben Aufgaben auf. Ein großer Teil unserer Zeit versickert in Netflix, Youtube, Instagram oder Spieleapps. Wir können uns aber auch durch vermeintlich sinnvolle Tätigkeiten wie Putzen und Aufräumen ablenken. Hauptsache nicht jetzt mit den eigentlichen Aufgaben anfangen.
Stress und Prokrastination sind beide frustrierend. Deswegen ist Zeitplanung im Studium so wichtig. Im Wesentlichen geht es darum, dass du lernst, sinnvoll mit deinen 24 Stunden pro Tag umzugehen. Finde heraus, was für dich persönlich funktioniert. Um dir dabei zu helfen, haben wir ein paar Anregungen zusammengetragen:
1. Überlege ganz grundlegend, wann du wöchentlich arbeitest. Gerade am Anfang des Studiums kannst du für dich selbst schauen, was du da für ein Typ bist.
Manche Menschen können sich am besten abends oder nachts konzentrieren. Tagsüber ist dann oft Ausschlafen angesagt, und Referate lassen sich gut am Wochenende vorbereiten.
Vielleicht gehörst du aber auch zu den Leuten, die eine klare Struktur brauchen. Dann hilft es, dir wie bei einem Job feste Zeiten einzuteilen. Du kannst etwa von Montag bis Freitag tagsüber an Uni-Sachen arbeiten. Abends und am Wochenende nimmst du dir dann Zeit für andere Lebensbereiche. Halte dich dann an deine selbstgesteckten Grenzen!
Plane auch Pausen ein. Seien es Pausen im Tagesverlauf, Wochenenden, Urlaubstage oder genug Schlaf: es ist wichtig, dich zwischendurch gut zu erholen.
2. Lerne, den Überblick über Aufgaben und Termine zu behalten. Beispielsweise hilft es, wenn du dir jeweils am Anfang des Semesters vor Augen zu führst, was du für welchen Kurs machen musst. So kannst du Aufgaben und Fristen über das Semester verteilen. Schreib Referatstermine und Abgabefristen aller Kurse zusammen, um den Überblick zu behalten.
Um den Überblick und die Ruhe zu bewahren, helfen natürlich Kalender.
> Taschenkalender: Hier kannst alles reinschreiben und rumkritzeln. Wenn du zusammenhängende Aufgaben und Notizen auf ein Blatt schreibst, behältst du die Übersicht. Dabei spielt auch das Haptische an einem Papierkalender eine Rolle. Darüber hinaus ist er nicht von schlechten Handyakkus abhängig.
> Handykalender: Den hast du mit Smartphone immer parat. Termine und Aufgaben kannst du flexibel hinzufügen und ändern. Aufgaben kannst du direkt bestimmten Tagen zuweisen und wegklicken, wenn du sie erledigt hast. Die Kalender gehen kontinuierlich weiter, ohne dass du sie nach einem Jahr wechseln musst. Außerdem erinnern dich Handykalender dich an deine Termine und Aufgaben.
> Bullet Journal: Das ist ein Notizbuch, in dem du dir monatlich Aufgaben und Ziele aufschreibst. Diese brichst du auf kleinere Aufgaben runter und listest sie übersichtlich auf.
3. Überlege, wann du unter der Woche für welche Aufgaben Zeit findest. Erstelle dir gegebenenfalls einen Stundenplan, in dem du bestimmte Aufgaben bestimmten Zeitfenstern zuweist – beispielsweise immer dienstagnachmittags die Texte für Seminar X zu lesen.
4. Denke bei der Zeitplanung dein ganzes Leben mit: neben der Uni gehst du vielleicht einem Nebenjob nach oder bist für deinen eigenen Haushalt verantwortlich. Soziale Kontakte zu pflegen ist ebenso wichtig, genauso wie dich um deine Gesundheit zu kümmern. Auch Sport und Engagement können ein wichtiger Bestandteil deines Lebens sein. Gerade, wenn du einen vollen Kalender hast, plane all das aktiv mit ein.
Nimm nur so viele Aufgaben an, wie du schaffen kannst. Falls du einen zeitintensiven Nebenjob, Kinder oder andere Verpflichtungen hast, berücksichtige das bei deiner Zeitplanung für die Uni. Je anspruchsvoller dein außeruniversitäres Leben ist, desto ratsamer ist es, die Zahl der Kurse pro Semester zu reduzieren. Dann hängst du eben ein paar Semester an die Regelstudienzeit ran. Für manche unter euch klingt das vielleicht utopisch, aber es geht. Damit wärst du definitiv nicht alleine. Rede mit anderen darüber und nutze die Beratungsangebote diesbezüglich.