Schublade auf – Denken rein, Schublade zu. Vor allem in der Schule, und das schon von früh an, wird stereotypisiert. Dies äußert sich im sozialen Verhalten der SuS und auch der Lehrer/innen und kann in nicht seltenen Fällen sogar Konsequenzen bei der Leistungsbewertung ausweisen. Mädchen sollen angeblich in sprachlichen oder künstlerischen Fächern besser sein – Jungs dagegen in Bereich Naturwissenschaft – und so wird an vielen Schulen so stereotypisiert, dass von Gleichberechtigung keine Rede sein kann.
Ob dies in meiner Schulzeit generell so war kann ich nicht sagen – ich war in meiner Pubertät wahrscheinlich vielen Lehrkräften durch mein Sozialverhalten ein Graus – ein, zwei Lehrerinnen(!) sind mir aber noch im Kopf geblieben – Lehrerinnen, die Mathe und Chemie unterrichtet haben. Obwohl diese beiden Frauen selbst einmal durch den Werdegang der Schule und im Studium Naturwissenschaften und Mathematik gelernt haben, und so doch hoffentlich auch ihren männlichen Kollegen gleichgestellt sein sollten, haben sie den weiblichen Schülerinnen nicht so viel zugetraut, sie weniger drangenommen und am Ende des Schuljahres schlechter bewertet. Unter anderem auch mich. Mal ganz davon abgesehen, dass der Unterricht miserabel geleitet wurde und es viele schlechte Noten in diesen Fächern gab, waren es somit vor allem die Mädchen, bei denen dieses auf dem Zeugnis zu finden waren.
Man munkelte sogar, dass die Kinder, die vom „Dorf“ kamen, so auch ich, schon von vorne herein schlechter bewertet wurden, da wir es ja eh zu nichts bringen würden und den Hof unseres Vaters erbten und somit keinen gescheiten Schulabschluss bräuchten. Meine Mutter ging auch auf dieses Gymnasium und zu ihrer Zeit war diese Stereotypisierug auf jeden Fall noch stärker der Fall.
Natürlich möchte deswegen ich in meinen Praktika vor allem auf so etwas achten und habe es in den bisherigen auch schon – nicht immer mit Entzücken. Jungs wurden während eines Spieles gezwungen sich auf den Schoß eines Mädchens zu setzen, auch wenn ihre Religion dies kritisch sieht – der Lehrkraft war es egal. Auch wenn hier natürlich die Klarstellung der Gleichberechtigung zwischen Jungs und Mädchen angestrebt wurde, so sollte man doch immer mit einer gewissen Vorsicht an solche Zusammenkünfte rangehen. Dieser Fall hat sich in einer Grundschule abgespielt, wie es auf einer Oberschule aussieht werde ich dann in den Semesterferien erfahren. Hier kommt die Pubertät ins Spiel – eine sensible Zeit für die meisten SuS. Ich bin gespannt.