Abschlussreflexion

1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Ich habe in der Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität in der Schule“ viel Wissen gewonnen, welches ich hoffentlich bei meiner zukünftigen Gestaltung des Unterrichts auch dementsprechend gut einsetzen kann. In dieser Gestaltung ist es mir wichtig die Schülerinnen und Schüler (SuS) als Individuen zu verstehen, wo es viele verschiedene Bedürfnisse gibt. Da Heterogenität nicht nur die Schule, sondern unsere gesamte Gesellschaft ausmacht, ist es nicht zielführend, die Schülerschaft auf einem identischen Level zu sehen und völlig gleich zu behandeln. Nicht alle SuS können gleiche Verhältnisse, eine gleiche Intelligenz oder auch ein gleiches Grundwissen aufweisen,wie andere SuS in diesem Alter.

Im Bundesland Bremen gehen allein schon ca. 80.000 Kinder zur Schule. Im Umkehrschluss würde das heißen, dass diese große Anzahl an Menschen durch ein und das selbe System gequetscht werden. All diese Individuen verfügen über Unterschiedliche Grundkenntnisse, Kulturen und Sprachen. Es ist praktisch nicht möglich, dass sie alle gleich sind. Trotzdem muss irgendwie Chancengleichheit gewährleistet werden.

Das Ziel von Schule ist ganz klar die SuS zu eigenständigen Teilen der Gesellschaft auszubilden und aus jedem Individuum das Optimum an Leistung herauszuholen. Im Bundesland Bremen wurde sogar gesetzlich festgelegt, das alle SuS von den Lehrkräften dort abgeholt werden sollen, wo sie stehen.

Eine Menge Schulen versuchen dieses Ziel durch integrativen Unterricht zu erreichen. Es wird versucht sich vom klassischen Frontalunterricht abzuwenden und ihn durch individualisierten Unterricht zu ersetzen. Dieser soll besser an die SuS angepasst sein und damit auch eine Chancengleichheit erreicht werden. Es zeichnet den individualisierten Unterricht aus, dass alle auf ihr Lernniveau angepasste Aufgaben bekommen und bei Problemen individuell betraut werden. Besser noch vom Sitznachbarn. Neben dieser wurden schon viele Arten erprobt, um mit Heterogenität in der Schule umzugehen. Zu nennen wären beispielsweise auch die innere und äußere Differenzierung.

Insbesondere wurde mir durch die Vorlesung klar, dass Kinder nicht auf verschiedene Schulformen verteilt werden sollten. Dies würde eine Exklusion bedeuten und wäre somit für das eigentliche Ziel der Inklusion nicht förderlich. Es könnte für alle die, die auf eine Schule mit einem niedrigeren Lernniveau gehen das Gefühl vermittelt werden, sie würden darauf reduziert. Dadurch das Kinder in einem solchen Fall schon früh eine Klassengesellschaft kennenlernen, wird ein vernünftiger Umgang untereinander erschwert.

Besonders im Fach Politik können Unterschiede dabei einen Gewinn für jeden einzelnen bedeuten. Durch viele verschiedene Meinungen und Ansichten zu den unterschiedlichsten politischen Themen, können Gespräche und Diskussionen geführt werden. Das Verständnis und vor allem die Toleranz untereinander kann so am besten gestärkt werden. Auch eventuelle Berührungsängste wie zum Beispiel aufgrund der Sprache können so sehr gut bekämpft werden. Für mich persönlich ist es ein sehr guter Weg, sich zu unterhalten und zu diskutieren, um den Umgang miteinander immer einfacher zu machen.

Auch das Fach Deutsch bietet viele Möglichkeiten, den Kindern individuelle Startpunkte und Lernziele zuzuordnen. Alleine bei dem Thema Lesen fängt es schon an. Viele Kinder lesen zum Beispiel nicht regelmäßig, wodurch kein gutes Sprachverständnis zustande kommt. Diese würde ich mehr lesen lassen, als Kinder, welche schon viel weiter sind. Deutsch ist ein Fach, in dem zuerst alle grammatikalischen Regeln gelernt werden müssen, bevor es an verschiedene Textformen und das Erstellen dieser geht. Aufgrund dessen, kann man den Unterricht sehr gut individualisieren und allen SuS das Thema zuordnen, bei dem sie noch Probleme haben. Hierbei können sich alle auch gut untereinander helfen, wodurch ein angeregtes Miteinander entstehen würde. 

3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Mit einem Anstieg der Kulturen und Nationalitäten in einem Klassenverbund, steigt auch die Anzahl der Sprachen an. Aus diesem Grund fände ich eine weitere Thematisierung der Mehrsprachigkeit sehr schön. Denn besonders die vierte Frage aus der zehnten Ringvorlesung hat mich auch nach der Uni sehr beschäftigt:
„Wie muss Schule unserer mehrsprachigen Gesellschaft gestaltet sein. Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit Sie die Mehrsprachigkeit ihrer Schüler*innen einbeziehen und einen registersensiblen Fachunterricht gestalten können?“

Ohne Frage würde ich es großartig finden, wenn alle SuS, welche der deutschen Sprache nicht mächtig sind, speziellen Förderunterricht bekommen würden. Nichts desto trotz ist es mir ein großes Anliegen, auch meinen persönlichen Unterricht so zu gestalten, dass ich diesen SuS gerecht werden kann, ohne andere zu vernachlässigen. Es gibt davon abgesehen jedoch nicht nur Barrieren in Form von anderen Sprachen. Nicht selten haben deutsche Kinder sprachliche Probleme in Form der Aussprache. Krankheitsbedingt lispeln sie beispielsweise. Eine solche Thematisierung in einer Vorlesung fände ich gut.

4. Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Auf den Punkt der Mehrsprachigkeit bezogen, habe ich mir auf jeden Fall das Ziel gesetzt, im Laufe meines Lebens viele Sprachen zu lernen. So würde es vielen SuS leichter fallen mich anzusprechen, da keine Sprachbarriere mehr bestehen würde. Ich persönlich fände es gut, wenn in einem unbekannten Land jemand deutsch sprechen würde. Es ist natürlich eine große Herausforderung alle Sprachen der SuS zu beherrschen, aber selbst wenn es nur eine Sprache ist, ist schon viel getan. Ich möchte auf jeden Fall mein bestes versuchen allen SuS ein möglichst großen Wohlfühlfaktor zu geben.

Wenn ich aber von der jetzigen Situation ausgehe, in der ich noch keinerlei Sprachen beherrsche von denen die erforderlich sein könnten, muss ich an meiner Geduld arbeiten. Wie gesagt möchte ich das alle sich so wohl wie möglich fühlen und dabei ist Ungeduld keine große Hilfe. Ich mache ir auch oft zu viele Gedanken darüber, ob ich nun gerade alles so perfekt wie möglich mache und auch alles richtig ist. Dabei kann leicht ein ungeordnetes Gefühl entstehen und dieses wäre nicht gut für das Selbstvertrauen der SuS. Weiterhin bin ich der Hoffnung, dass ich im Zuge meines Orientierungspraktikums viele Dinge lernen und auch anwenden kann.

Besonders aufgrund der vierten Ringvorlesung stelle ich mir immer und immer wieder die Frage wie und inwiefern ein individualisierter Unterricht praktisch umsetzbar ist.Ich habe mir zwar schon einige Beispiele und Umsetzungsformen überlegt, doch dennoch komme ich immer wieder auf die Frage zurück, wie und ob diese Form wirklich in jedem Fach anwendbar ist. Aus diesem Grund tauchen in meinem Kopf zur Zeit noch immer wieder Probleme bezüglich der Umsetzung auf. Ein Beispiel wäre, dass ja wahrlich nicht jedes Kind immer das Ziel hat das beste aus sich herauszuholen. Vor allem in der Pubertät kommt eine Phase in der sich die Kinder für alles andere interessieren, als dafür, ihr Potenzial optimal auszuschöpfen. Eine Frage die ich mir immer wieder Stelle ist ob und vor allem welche Unterstützung ein Kind gerade braucht. Ich möchte die SuS natürlich auch nicht übermuttern, genauso wenig aber vernachlässigen. Wie finde ich heraus, welches Maß nun das richtige ist? Was ist zu viel und was zu wenig? Und vor allem die Frage, welche Unterstützung ist ja entscheidend. Die Erkenntnisse in meinem bereits angesprochenen Orientierungspraktikum werden mir einen ersten Rat geben und mir hoffentlich weiterhelfen können. Abgesehen davon baue ich hauptsächlich auf weitere Vorlesungen und evtl. auch private Recherche die darüber hinausgeht.

Abschlussreflexion

1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Eine wichtige Erkenntnis betrifft für mich den Umgang mit Schülern und Schülerinnen (SuS). Hierbei hat mich fasziniert, dass selbst erfahrene Lehrkräfte kein allgemeingültiges Rezept für den Umgang mit diesen haben. Man muss immer in der Lage sein, sich neu anzupassen und auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden Menschen angemessen reagieren können. Ich kann diesen Aspekt zum jetzigen Zeitpunkt leider nur auf mein Fach Politikwissenschaften beziehen, da ich dies zur Zeit als Vollfach studiere und erst in diesem Winter zu Lehramt wechsele.

Geschockt hat mich, dass Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen sehr schlechte Aussichten auf einen Job haben. Diese würden vorverurteilt und somit keine Chance haben, sich zu beweisen. Dies hat mich wirklich geschockt, da ich einen solchen Zustand in unserer heutigen pluralistischen Gesellschaft nicht erwartet hatte. Ich möchte mit meinem Unterricht wenigstens einen kleinen Teil dazu beitragen, dass sich dieser Umstand ändert. Ich habe mir vorgenommen, besonders auf solche SuS Rücksicht zu nehmen und den Unterricht für sie gut verständlich zu gestalten. Dies habe ich im Vortrag von Frau Dr. Schwarzenberg gelernt.

 

2. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen in Ihrer Wahrnehmung aus eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Praktika, Berichte aus der Praxis) den Schulalltag besonders stark – und warum? An welcher Stelle könnten Sie einzelne der unter 1 genannten Erkenntnisse zur Erklärung heranziehen?

Zum einen ist mir aufgefallen, dass Selbstlernstrategien sehr effektiv sein können, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass sie diese Strategien auch vernünftig erlernen. Hierfür muss besonders auf die schwächeren SuS Rücksicht genommen werden. Dies gilt zum Beispiel auch für die Kinder mit einer Behinderung. Man könnte die SuS beispielweise Leistungsorientiert untereinander mischen.

Eine weitere gute Sache habe ich in dem Konzept der Individualisierung kennengelernt. Hierbei gibt es zum Beispiel die Form des individuellen Unterrichts. Es geht, wie der Name schon sagt, stark darum die individuellen Stärken und Schwächen der SuS kennenzulernen und an ihnen zu arbeiten. Der Fokus liegt klar auf der individuellen Entwicklung der SuS.

 

3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema BAUMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Mich interessiert vor allem die Frage mit welchen Methoden der Unterrichtsgestaltung man am besten mit Heterogenität im Klassenzimmer umgehen kann. Wir haben in den Vorlesungen schon eine Menge kennengelernt aber mich würde eine weitere Vertiefung dieser Methoden brennend interessieren.

Weiterhin interessiert mich sehr inwiefern man fächerspezifisch mit dieser Heterogenität umgehen kann. In Musik zum Beispiel könnte das gemeinsame Singen oder Tanzen gut dazu beitragen. Genau das gleiche kann man zum Beispiel über das Fach Theater sagen. Mich würde einfach interessieren inwiefern dies auch in anderen Fächern möglich ist.

Vorstellungen und politisches Bewusstsein als Ausgangspunkt sozialwissenschaftlichen Lernens

1. Diskutieren Sie die Relevanz der Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“ für eines Ihrer Fächer und stellen Sie dies anhand einen konkreten Unterrichtsinhaltes dar. Eine graphische Darstellung der Hypothese finden Sie in den Vorlesungsfolien.

Zunächst einmal bedeutet doppelte Heterogenität, dass Schüler ihr eigenes Verständnis für verschiedene Worte haben. Dieses Verständnis ist immer individuell und entspricht nicht immer der offiziellen Definition des Wortes. In sozial- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern wie z.B. im Fach Politik gibt es vermehrt solche Begriffe. Begriffe, welche Herrschaftsformen beschreiben, wie beispielsweise Demokratie oder Diktatur, lösen bei jedem Schüler eine andere Vorstellung aus und alle SuS haben einen anderen Bezug zu diesem Begriff. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass der Lehrer vor Beginn der Unterrichtseinheit solche Begriffe definiert, um alle SuS auf den gleichen Stand zu bringen und um Missverständnisse zu verhindern.

2. Skizzieren Sie unter Bezugnahme auf einen konkreten Unterrichtsinhalt drei methodische Varianten zur unterrichtspraktischen „Erhebung“ von Schüler*Innenvorstellungen.

Wenn die Unterrichtseinheit das Thema Demokratie behandelt, könnte der Lehrer mehrere Definitionen dieses Begriffs herausgeben. Eine offizielle und wissenschaftliche Definition und mehrere Definition von berühmten Personen. Im nächsten Schritt könnten die SuS in pro Definition in Gruppen eingeteilt werden und herausarbeiten, welche Aspekte für sie Demokratie sind und welche sie auch in Deutschland finden. In Schritt drei könnte dann mit den erarbeiteten Ergebnissen eine Diskussion angeregt werden, um den Begriff Demokratie zu definieren und seine Grenzen aufzuzeigen.

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe in Bezug auf unterschiedliche Sprachwirklichkeiten von SchülerInnen und Lehrer.

Beobachten Sie, ob Schüler und Lehrer so miteinander kommunizieren, dass den Schülern die Begriffe verständlich gemacht werden. Beobachten Sie zudem, ob die SuS genug Freiheiten für eine eigene Interpretation haben oder ob der Lehrer zu viel vorgibt.

Auf dem Weg zu einer Schule für alle

1. Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler/-innen mit Förderbedarf?

Die Konsequenzen beziehen sich in erster Linie auf die soziale Trennung von den Schülern. Denn wie in der Vorlesung erläutert, handelt es sich bei dem „Ressourcen – Etikettierungs – Dilemma“ um eine Selektion, welche nicht räumlich, sondern stattdessen sozial trennt. Dies kann dazu führen, dass die förderbedürftigen Schüler mit eben einer Etikette ausgestattet werden, welche sie zu einem leichten Ziel für Ausgrenzung der anderen Schüler macht.

2. Welche Informationen sind in der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung&Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ enthalten? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler/-in um Ihren Unterricht ggf. anzupassen?

In den Förderschwerpunkten sind die Diagnosen Lese-Rechtschreibschwäche, Rechenschwäche und Entwicklungsstörungen vorhanden. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse der SuS herauszufinden und den Unterricht dementsprechend zu planen. Es sind zwingend Informationen notwendig, über welche Einschränkungen die SuS verfügen, damit der Unterricht auch danach geplant werden kann.

3. Wie können Sie der Vielfalt der Schüler/-innen gerecht werden und welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?

Die Inklusion der förderbedürftigen SuS kann zum Beispiel mit verschiedenen Methoden des Unterrichts geschehen. Es könnten zum Beispiel die betreffenden SuS gesonderte Aufgabenblätter bekommen oder in Gruppen arbeiten. Dieses Thema bleibt aber nach wie vor schwierig und es sollten im besten Fall Förderkräfte genutzt werden.

4. Warum stellte die Entwicklung der Sonderschulen historisch betrachtet einen Fortschritt dar? (vgl. Feuser in Müller 2019)

Sonderschulen bieten den Vorteil, dass keine Konzepte zur Inklusion von SuS mit Förderbedarf mehr notwendig sind. Diese SuS werden gesondert in einer Klasse untergebracht, was es enorm erleichtert, diese individuell zu fördern. Zudem ist der Personalaufwand geringer. Alles in Allem ist also die Sonderschule ein Fortschritt.

Meint Inklusion wirklich alle?

 1. Bennen Sie bitte die für Sie zentralen theoretischen Aspekte aus der Vorlesung und begründen Sie die Auswahl.

Als zentrale Aspekte haben sich für mich zum Einen die Inklusion von Behinderten und zum Anderen der Förderbedarf an Schulem herauskristallisiert. Im Thema Inklusion hat mich enorm überrascht, dass die Schere des Inklusionslevels so breit ist und damit doch sehr weit auseinandergeht. Zudem hätte ich einen nicht so hohen Förderbedarf bzgl. des Lernens erwartet, sondern dass der Bedarf doch breiter aufgeteilt ist.

2. Betrachten Sie bitte Ihre bisherigen Erfahrungen an Schulen im Gemeinsamen Unterricht und reflektieren Sie kritisch folgende Fragen:

a. Wie würden Sie ihre Erfahrungen im Hinblick auf die theoretischen Aspekte aus der Vorlesung einordnen? (z.B. Modelle von Behinderung, „inkludierende Exklusion“).

Ich kann mich nicht wirklich an richtige Inklusionsmaßnahmen erinnern, wenn ich an meine Schulzeit denke. Ich war auf einer Oberschule und die einzige Inklusion von der zu sprechen wäre, wäre, dass Schüler unterschiedlichster Leistungsniveaus in einer Klasse untergebracht waren, was eine Leistungssteigerung der schwächeren zur Folge haben sollte. Diese waren allerdings weder körperlich noch geistig beeinträchtigt.

b. Welchen Meinungen zur Inklusion sind Ihnen im Praktikum / in Praxiserfahrungen an Schulen, insbesondere zu der Frage der Inklusion von SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Gymnasien, begegnet und welche Auffassung vertreten Sie selbst?

Da ich noch kein Praktikum in einer Schule absolviert habe, kann ich nur von meiner eigenen Schulzeit berichten. Ich bin der Meinung, dass Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf auf jeden Fall an normalen Schulen inkludiert werden sollten, da auch sie den Umgang in einer normalen Gesellschaft kennenlernen müssen. Jeder Jahrgangsstufe sollen eigene Sozialpädagogen zur Verfügung gestellt werden, welche sich um diese Schüler/innen kümmern.

c. Was sind ihrer Meinung nach die größten Chancen und Herausforderung der schulischen Inklusion?

Die größten Chancen sind wie eben schon angeschnitten das Lernen eines guten Umgangs miteinander. Behinderte lernen, sich in einer Gesellschaft zu integrieren und genauso lernen gesunde Menschen, wie sie mit Behinderten umgehen sollten. Eine große Herausforderung ist allerdings der Personalaufwand. Die inkludierten Kinder brauchen ein Maß an Aufmerksamkeit, das ein normaler Lehrer nicht leisten kann. Hierzu sind deshalb mehr Kollegen und ggf. zusätzliche Sozialpädagogen nötig.

3. Formulieren Sie eine Beobachtungaufgabe für zukünftige Praktika. Entweder zur schulischen Inklusion oder zur beruflichen Inklusion bzw. zum Übergang Schule-Beruf.

Eine wichtige Beobachtungsaufgabe wäre es, zu schauen, wie und ob die inkludierten Kinder am Unterricht teilnehmen können. Dies sollte in ausreichender und auch ausreichend geförderter Weise geschehen, damit diese sich immer wieder steigern und am Ende gut vorbereitet ins Berufsleben starten können. Diesen Aspekt gilt es zu beobachten.

Mathematische Leistungsunterschiede – empirische Befunde und Konsequenzen für das mathematische Lernen

1.Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge? Welche Bedeutung kommt dem zweigliedrigen Schulsystem (Oberschule / Gymnasien) in Bremen diesbezüglich zu?

Um das beurteilen zu können muss man den Grund für die Leistungsunterschiede herausfinden. Zeugen diese von ganz natürlichen Stärken und Schwächen der Schüler, besteht kein Grund zur Sorge. Denn in diesem Fall wurden die Themen für beide Gruppen gleichbehandelt und der Unterschied liegt in den Fähigkeiten der Schüler im mathematischen Bereich. Kommen Leistungsunterschiede allerdings zustande, weil Themen bei manchen gar nicht oder nur unzureichend, bei anderen dafür sehr ausführlich behandelt wurden, besteht durchaus Grund zur Sorge. Denn hier besteht die Gefahr, dass die Schere bei gleichbleibenden immer weiter auseinander geht. Im Gegensatz zum Leistungsprinzips des Gymnasiums baut die Oberstufe auf ein integriertes Klassensystem auf. Hier werden sowohl schwache als auch starke SuS in eine Klasse getan, damit die Schwachen von den Starken profitieren. Der Nachteil hieran ist, dass der Unterricht imemr auf Höhe der Schwachen oder der Starken bleiben muss und die andere Gruppe immer unterfordert sein wird. Hieraus resultiert, dass ggf. nicht alle Themen behandelt werden können. Dann kommen wieder die Leistungsunterschiede zustande, welche Sorge bereiten sollten.

2.Spielen im Mathematikunterricht, kann das angesichts von Leistungsunterschieden ein Ansatz sein? Beziehen und begründen Sie eine Position aus Lehrenden-Sicht, die auch Schülersichtweisen einbezieht.

Das Spielen im Mathematikunterricht kann Vorteile aber auch Nachteile haben. Bestimmte Vorteile wären z.B. dass die SuS komplexe Sachverhalte besser verstehen und somit motivierter am Mathematikunterricht bleiben, was oft nicht so der Fall ist. Auch die/der Lehrer/in bleibt motivierter, wenn sie/er sieht, dass die SuS Spaß am Unterricht haben. Angesichts der Leistungsunterschiede kann es auch zum guten Ansatz werden. Leistungsschwächere Schüler würden das Thema allgemein besser verstehen und die Stärkeren würden es vertiefen. Ein Nachteil ist aber, dass es bei solchen Spielen immer eine/n Verlierer/in geben wird. Diese Situation könnte wiederum auch zu Demotivation führen. Im Allgemeinen denke ich, dass solche Spiele einen positiven Effekt auf die SuS haben können, wenn sie gut durchdacht sind und zwischen der/dem Gewinner/in und Verlierer/in die Mitte finden.

3.Spielen kann im Handeln „stecken bleiben“, das Denken kommt zu kurz.  FormulierenSie zwei Fragen, welche Ihnen helfen können, mögliche Denkhandlungen von Lernenden zu beobachten.

1. Verstehen die SuS, weshalb sie gerade dieses bestimmte Spiel spielen? Nehmen sie das Spielen auch ernst oder spielen sie nur aus Spaß?

2. Spielen die Kinder mit Rückblick auf das theoretische Wissen im Mathematikunterricht? Können sie das Spiel mit dem Unterrichtsstoff verbinden? Ist das Spiel verständlich genug, um den Stoff zu verinnerlichen?

4.Benennen Sie zweiunterschiedliche Möglichkeiten,wie Sie als Lehrkraft ausgehend vom Spielen eine weitere kognitive Aktivierung vonLernenden anregen können.

– Die Mathematik auf den Alltag anwenden um den Unterricht und den Stoff realistischer zu gestalten z.B. mit Aufgaben, die sich auf die Realität und den eigenen Alltag beziehen

– Rätsel am Anfang der Stunde mit der ganzen Klasse lösen

Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

1. Fassen Sie die für Sie wichtigsten Einsichten, die Ihnen diese
Perspektive eröffnet hat, zusammen.

Ich konnte aus der Vorlesung wichtige positive, aber auch negative Aspekte mitnehmen. Das individualisierte Lernen kann Schülern, welche ein Lehrstandsdefizit im Gegenstand zu anderen Schülern aufweisen helfen, nicht den Anschluss an die Gruppe zu verlieren.

Andererseits ist das Risiko in der heutigen Zeit hoch, dass Teilnehmer des individualisierten Lernens vom Rest der Gruppe ausgegrenzt werden. Meines Erachtens nach sollten schulische Ressourcen so eingesetzt werden, dass eine völlige Trennung von der Gruppe möglich ist, sodass zwei Gruppen parallel entstehen können.

2. Welchen Beitrag leistet Ihrer Meinung nach eine solche – auch
kritische Sichtweise – auf die mit Individualisierung verbundenen
Herausforderungen und Probleme für die Reflexion des Umgangs mit
Leistungs-Heterogenität im Unterricht?

Eine kritische Sichtweise auf schulische Themen allgemein und besonders auf dieses, ist unbedingt notwendig. In meinen Augen kann das individualisierte Lernen nur sehr schwer mit einer gemischten Klasse vereinbart werden, da die hierfür notwendigen Ressourcen eine schlichtweg zu große Herausforderung für die meisten Schulen darstellen. So geschehen auch am Projekt der Oberschule, in welchem stärkere Schüler durch das individualisierte Lehren der schwächeren Schüler eher unter ihren Möglichkeiten bleiben. Es sollten eigene Klassen und Möglichkeiten für individualisierungsbedürftige Schüler geschaffen werden.

3. Welche Fragestellungen könnten aus einer solchen Sicht in der Beobachtung von Unterricht in Praktika entwickelt werden.

kann jeder Schüler sein Leistungspotential voll ausschöpfen?

werden die schwächeren Schüler fälschlicherweise als wenigerwertig betrachtet?

Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht: Felder und Maßnahmen

1. In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!

Die äußere Differenzierung besagt, dass SuS nach Ihrer Leistungsfähigkeit, Ihres Alters, Interesse oder Ihres Geschlechts in gewisse Lerngruppen unterteilt werden sollen. Die von Hoffer veröffentlichte Studie im Jahre 1992 berichtet davon, dass eine äußere Differenzierung die schulische Leistung der Gruppe im Allgemeinen negativ beeinflusst. Diese Forschung zeigt, dass diese Differenzierung einen positiven Effekt den leistungsstarken SuS, doch aber den leistungsschwächeren SuS einen negativen Effekt bringt.

Man könnte auch darüber diskutieren, wie man eine Binnendifferenzierung schaffen kann. Ein guter Unterricht mit einer gewissen Struktur bringt allen SuS einen großen Lernerfolg. Durch die Binnendifferenzierung haben die SuS die Möglichkeit, in unterschiedlichen Angeboten zu üben und Ihre Stärken in den Unterricht einzubringen. Bei dieser Methode wird ein gegenseitiger Austausch der SuS in einer Gruppe als eine gute Chance aufgefasst, weil somit alle davon profitieren.

2. Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

Aus meiner eigenen Schulzeit kann ich berichten, dass mir nicht wirklich ein bestimmtes Unterrichtsmuster im Kopf geblieben ist. Doch ich kann mich auf bestimmte Merkmale stark erinnern. Zum einen eins aus dem Englischunterricht, in dem, am Anfang jeder Stunde jeweils ein/e Schüler/in einen fünfminütigen Vortrag auf Englisch vortragen sollte. In diesem Vortrag sollte man aus eigenem Leben erzählen. Dies führte dazu, dass auch SuS, die im mündlichen Bereich schwächer waren, ihre Noten verbessern konnten. Auch für das Publikum hatte es einen positiven Effekt. Man hörte sich einen englischen Vortrag an und versuchte ihn zu verstehen. Man hatte eine Möglichkeit das englische Schreiben und Verstehen zu verbessern und zu üben. Ich finde, dass diese Idee meines Lehrers zum gut strukturierten Unterricht und der kognitiven Aktivierung der SuS gehört.

Zum anderen ist mir auch stark in Erinnerung geblieben, dass ich gerne in heterogenen Gruppen gearbeitet habe. Meiner Meinung nach bieten Gruppenarbeiten einen gewissen Zusammenhalt innerhalb der Klasse an, da man in Lerngruppen immer gezwungen ist, miteinander klarzukommen. Aber auch für meine Mitschüler und für mich hatte es einen positiven Effekt. Bestimmte Themen, die durch der/n Lehrer/in für gewisse SuS nicht richtig vermittelt wurden, wurden in diesen Gruppen besprochen.

3. Entwickeln Sie eine kurze Aufgabe mit drei gestuften Lernhilfen, die Sie in Ihrem Fach morgen im Unterricht einsetzen könnten! Erläutern Sie die gestuften Lernhilfen und beschreiben Sie, wie sie im Unterricht erkennen können, ob diese erfolgreich gewählt sind.

Zum Thema „Brecht und die Moral“ würde ich den SuS eine Übung austeilen mit der Aufgabe, zwei verschiedene literarische Werke Brechts in Verbindung zu setzen.

Aufgabenstellung: Vergleichen Sie den obliegenden Textausschnitt a mit dem folgenden Artikel „b“.

1. Lernhilfe: Kernaussagen aus den Texten herausschreiben.

2. Lernhilfe: Gemeinsamkeiten/Ähnlichkeiten aufstellen.

3. Lernhilfe: Unterschiede darstellen.

Die Klasse sollte durch die Hilfen erkennen können, welchen Sinn diese Aufgabenstellung hat und was sie sich wünscht. Das Vergleichen von zwei Texten dient dazu, den gesamten Kontext und den Gedankengang des Autors oder der Autoren besser zu verstehen. Im weiteren Verlauf  und durch meiner Korrektur, würde ich erkennen, ob diese Methode ihren Zweck erreicht.

4. Eine Kollegin sagt: „Gesamtschulen sind ja immer mal wieder der letzte Trend, ob wir sie nun Oberschulen nennen oder Sekundarschulen, die Idee ist doch dieselbe. Alle werden gemeinsam unterrichtet, was für eine Ideologie. Dabei zeigt doch die empirische Forschung klar, dass das Gymnasium nur von den besten SuS besucht werden sollte. Die schlechten fühlen sich hier doch viel zu schnell überfordert und das frustriert sie so sehr, dass sie vollkommen abschalten.“ Was antworten Sie der Kollegin?

Ich würde ihr erst klarmachen, dass eine äußere Differenzierung, welche sie angesprochen hat, bei der man die Lerngruppen je nach ihrer Leistungsfähigkeit aufteilt, im Groben einen negativen Effekt auf die SuS hat. Aber trotzdem denke ich und weiß ich aus meiner eigenen Schulzeit, dass gewisse SuS sich z.B. auf dem Gymnasium überfordert fühlen, komplett abschalten und immer mehr schlechte Noten schreiben. Auch im Gegenteil dürfen sich die SuS nicht unterfordert fühlen, denn dann strengen sie sich auch höchstwahrscheinlich nicht mehr an. Ich denke, dass meine Kollegin nur teilweise recht hat und eine Differenzierung auch nur teilweise effektiv ist.

(Welt-)Gesellschaftliche Veränderungen, Migration und die Reaktion von Schule

1. Was ist gemeint mit einer „nationalen Orientierung des Bildungssystems“?

Mit einer ,nationalen Orientierung des Bildungssystems‘ ist das Schulsystem gemeint, das sich den Normen und Werten des Landes orientiert, in dem man lebt. Gute Beispiele hierfür sind der Politikunterricht, der Religionsunterricht oder der Geschichtsunterricht. Auch im Musikunterricht wird in Deutschland überwiegend nur die deutsche bzw. die europäische Musik angesprochen. Auch aus meiner Vergangenheit kann ich berichten, dass im Politik- oder im Geschichtsunterricht der deutsche Staat und die deutsche Geschichte im Mittelpunkt standen. Im Religionsunterricht gab es hauptsächlich nur das Christentum.

Man kann sehen, dass jedes Schulsystem jeder Nation bzw. jedes Landes, einschließlich Deutschland, eine nationale Orientierung aufweist, da immer in der Landessprache unterrichtet wird, obwohl nicht alle Schülerinnen und Schüler die Nationalität dieses Landes besitzen.

2. Was nehmen Sie aus dem öffentlichen Diskurs über ‚Migration als Herausforderung für die Schule‘ und über sog. ‚Schüler mit Migrationshintergrund‘ als Informationen wahr und inwiefern hat die Vorlesung für Sie andere/neue Perspektiven dazu eröffnet?

Die Beantwortung dieser Frage hängt von der Definition des Begriffs ‚Migrationshintergrund‘ ab. Einen Migrationshintergrund hat jemand, der seinen Wohnsitz für länger als 3 Monate in ein anderes Land verlegt, was nicht sein Geburtsland ist.

Es ist wichtig, klarzustellen, was genau ein Migrationshintergrund für jemanden beschreibt, denn Schüler*innen, die seit einer kurzen Zeit in Deutschland leben und Kommunikationsprobleme aufweisen, sind nicht mit Schüler*innen gleichzustellen, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, und die deutsche Sprache wie ihre Muttersprache sprechen können obwohl sie nicht die deutsche Nationalität besitzen. Dies wird oft verwechselt.

Man könnte die Migration als Herausforderung sehen, wenn man die Kommunikationsprobleme, fehlende Sprache oder die verschiedensten Bildungsniveaus der Schüler*innen, die seit kurzem in Deutschland leben, in Betracht zieht, denn somit wird die Chancengleichheit der Schüler*innen erschwert. Es ist äußerst wichtig, sich mit Heterogenität zu beschäftigen, damit diese Kinder nicht das Gefühl kriegen, fremd zu sein. Es können mehr Lehrkräfte mit Migrationshintergrund eingestellt werden, damit sich diese Kinder mit ihnen identifizieren können.

3. Inwiefern kann das Beispiel von Betül (Interviewausschnitt aus einer qualitativen Studie) als Ausdruck von Doing Culture durch Lehrer*innenhandeln im Unterricht herangezogen werden?

Das Fallbeispiel von Betül zeigt, dass ihre Lehrerin sehr viel negative Vorurteile für die türkische Kultur hat. Man sollte niemals über einen Menschen aufgrund seiner Herkunft oder Nationalität urteilen und vor allem als Lehrerin erst recht nicht, da man auch eine gewisse Vorbildfunktion vor den Schüler*innen trägt. Schule sollte ein Ort des gegenseitigen Verständnisses und der vielfältigen Toleranz sein.

Vor allem in der Schule sollte man nicht aufgrund der eigenen Nationalität mit anderen in eine „Schublade“ gesteckt werden. Es sollte eher vermittelt werden, dass jeder Mensch individuell ist, unabhängig seiner Herkunft, Religion und Nationalität.

Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

1. Fassen Sie die für Sie wichtigsten Einsichten, die Ihnen diese
Perspektive eröffnet hat, zusammen.

Ich konnte aus der Vorlesung wichtige positive, aber auch negative Aspekte mitnehmen. Das individualisierte Lernen kann Schülern, welche ein Lehrstandsdefizit im Gegenstand zu anderen Schülern aufweisen helfen, nicht den Anschluss an die Gruppe zu verlieren.

Andererseits ist das Risiko in der heutigen Zeit hoch, dass Teilnehmer des individualisierten Lernens vom Rest der Gruppe ausgegrenzt werden. Meines Erachtens nach sollten schulische Ressourcen so eingesetzt werden, dass eine völlige Trennung von der Gruppe möglich ist, sodass zwei Gruppen parallel entstehen können.

2. Welchen Beitrag leistet Ihrer Meinung nach eine solche – auch
kritische Sichtweise – auf die mit Individualisierung verbundenen
Herausforderungen und Probleme für die Reflexion des Umgangs mit
Leistungs-Heterogenität im Unterricht?

Eine kritische Sichtweise auf schulische Themen allgemein und besonders auf dieses, ist unbedingt notwendig. In meinen Augen kann das individualisierte Lernen nur sehr schwer mit einer gemischten Klasse vereinbart werden, da die hierfür notwendigen Ressourcen eine schlichtweg zu große Herausforderung für die meisten Schulen darstellen. So geschehen auch am Projekt der Oberschule, in welchem stärkere Schüler durch das individualisierte Lehren der schwächeren Schüler eher unter ihren Möglichkeiten bleiben. Es sollten eigene Klassen und Möglichkeiten für individualisierungsbedürftige Schüler geschaffen werden.

3. Welche Fragestellungen könnten aus einer solchen Sicht in der Beobachtung von Unterricht in Praktika entwickelt werden.

– kann jeder Schüler sein Leistungspotential voll ausschöpfen?

– werden die schwächeren Schüler fälschlicherweise als wenigerwertig betrachtet?