Qualitäts- und Quantitätsprobleme der Integration

Skizzieren Sie bitte auf Grundlage des Artikels von HINZ (2002) zunächst die Qualitäts- und Quantitätsprobleme der Integration.

Beziehen sie anschließend Stellung zur Kritik an der „Zwei-Gruppen-Theorie“ und diskutieren die praktischen Konsequenzen, die sich insbesondere im Hinblick auf die Ihnen vorliegenden Fallbeispiele ergeben.

Integration und Inklusion sind zwei Begriffe die oft synonym verwendet werden, doch zwei unterschiedliche Konzepte bezeichnen. Bei der Integration wird von einer homogenen Gesellschaft ausgegangen, in die eine andersartige Minderheit integriert werden soll. Bei der Inklusion werden die alle Menschen als gleichberechtigte Individuen betrachtet, unabhängig von spezifischen Eigenarten und Besonderheiten. Es wird von der Heterogenität der SuS ausgegangen.

Bei dem Artikel von HINZ (2002) werden Qualitäts- und Quantitätsprobleme der Integration dargestellt. Das wohl größte Qualitätsproblem der Integration ist, dass es bei der Integration von Kindern oder SuS mit Behinderungen lediglich auf ein räumliches Nebeneinander herausläuft. Es kommt nur zu einer Vermischung, wobei der effektive fachliche Austausch zwischen den unterschiedlichen SuS gering bleibt. Da die Schüler/innen mit ’special educational needs‘ anders unterrichtet und betreut werden, bleibt die Abgrenzung andersartiger Individuen oder Minderheiten persistierend. Ein quantitatives Problem zeigt, dass sich die Quote Integration von ̈SuS mit ’schwereren‘ Behinderungen kaum verändert. Dies ist vor allem finanziellen Sparmassnahmen und Engpässen geschuldet, oder mangelnder Bereitschaft die dafür notwendigen höheren Löhne der Fachkräfte zu zahlen. Andererseits steigt der sonderpädagogische Förderbedarf der „normalen“ SuS kontinuierlich an.

Bei der Integration und dem daraus resultierenden „Zwei-Gruppen-Theorie“ bleibt das „anders sein“ fortbestehen. Die Zuständigkeit spezialisierter Pädagogen für „Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf“ verstärkt diese „Andersartigkeit“. Bei der Generierung der „Andersartigkeit“ kommt eine absurde Note hinzu. Ich kann es nachvollziehen, dass die Ausstattung verbessert werden soll und dass man bemüht ist die jeweiligen Förderungen zu rechtfertigen, doch schiesst man, meines Erachtens, in diesem Falle übers Ziel hinaus.