Die 12. Vorlesung hat sich auf das Fach Mathe in Bezug auf Leistungsunterschiede fokussiert. Auf die Frage, ob die Unterschiede in den mathematischen Leistungen der SuS ein Grund zur Sorge seien, hat die Mehrheit der Studentin deutlich gemacht, dass sie es nicht so sehen. Dies ganz im Gegensatz zu Prof. Dr. Christine Knipping, die die schwächeren Leistungen sehr wohl als besorgniserregend auffasst. Der Unterschied dieser Meinungen liegt wohl darin, dass viele behaupten, dass der Matheunterricht nicht ausreichend Bezug zu Realität bietet und es SuS somit schwer fällt sich mit diesem Fach überhaupt „identifizieren“ zu können. Ich stimme dieser Meinung zu. Es steht außer Frage, dass Mathematik die Basis alltäglicher Technik darstellt, ebenso wie die Physik oder, in anderer Weise, Biologie und Chemie. Dem Schüler werden jedoch nur Rechenwege vermittelt, von denen er später behauptet, genau diesen Rechenweg in Zukunft nicht mehr anwenden zu müssen. Und damit hat er Recht. Vielmehr geht es darum, das Interesse des Schülers dadurch zu erwecken, indem ihm nahegebracht wird in wie vielen Situationen die Mathematik unbewusst zu tragen kommt.
Ich denke, dass immer größer werdende Matheschwächen durchaus hinterfragt werden sollten, behaupte aber, dass tatsächlich nicht das Maximum an Leistung in diesem Fach erlernt werden muss. Dennoch finde ich, dass die Lernziele nicht runtergeschraubt werden sollten, da SuS, denen das Fach liegt, die Chance haben müssen, darin gefordert und gefördert zu werden. Schließlich müssen später auch Berufe wie Ingenieurswesen usw. weiterhin ausgeübt werden.
Um jedem Schüler diese Chance zu geben, halte ich spielerische Methoden für sehr sinnvoll und notwendig. Der Lehrer kann durch Beobachten somit ermitteln, bei welchen Schülern evtll. das grundlegende Interesse fehlt und bei sonst leistungsschwächeren Schülern erkennen, dass vielleicht nur mangelnde Motivation oder Verstehen der Grund für die Schwächen ist bzw. war. Auch die SuS werden durch diese neuen, spielerischen Methoden das Fach aus einer neuen Perspektive erleben und verstehen können.
Interessant zu beobachten oder testen wäre hierbei den SuS einmal auf „trockene“ Art und Weise typische Matheaufgaben vorzulegen. Dann könnte man in der zweiten Hälfte des Unterrichts oder am nächsten Tag genau dieselben Aufgaben erarbeiten, jedoch so aufgebaut und spielerisch gestaltet, dass die SuS mit spielerischem Bezug dazu und Bezug zur Nähe dieselben Aufgaben nochmal rechnen oder erarbeiten. Die SuS sollen dabei nicht wissen, dass es sich um dieselben Aufgaben handelt. Danach könnte man ihnen zeigen, dass sie zweimal auf unterschiedliche Weise dasselbe Ergebnis errechnet haben. Das wird den Schüler motivieren und der Lehrer die Neugierde und Motivation der SuS von beiden Unterrichtsmethoden vergleichen.
Zu Schwierigkeiten kann es dann kommen, wenn das grundlegende Verständnis der Zahlen und z.B. Addieren und Subtrahieren nicht beherrscht werden, da diese das Grundgerüst darstellen.