Die letzte Vorlesung beschäftigte sich mit wichtigen Aspekten aller Vorlesungen und hat diese nochmal zusammenfassend wiederholt.
Noch bevor ich die Vorlesung „Umgang mit Heterogenität“ besucht hatte, war ich schon sehr neugierig und hatte mich sehr auf die Inhalte gefreut. Dass es um die „Verschiedenheit“ und das „Anderssein“ gehen sollte, konnte ich mir schon denken. Doch bereits die ersten Sitzungen haben mir ein viel größeres und breiteres Verständnis unter dem Begriff „Heterogenität“ gegeben.
Wir haben gelernt (oder uns wurde bewusst gemacht), dass der Begriff Heterogenität viele verschiedene Kategorien abdeckt: persönliche (Lern-)Entwicklung, familiäre Hintergründe, Religion, Verständnis des Inhalts…
Für mich persönlich gibt es drei Hauptpunkte, für die ich als Lehrerin von Anfang an sensibilisiert sein möchte und auch bleiben will. Denn ich habe gemerkt, dass LuL mit der Routine oft das Feingefühl für ihre SuS verloren geht bzw. in den Hintergrund rutscht. Das darf nicht sein. Somit halte ich für mich drei wesentliche Punkte fest, die offensichtlich erscheinen, aber sich doch immer wieder bewusst gemacht werden müssen: Als Lehrer muss ich beachten, dass jeder Schüler ein anderes privates Leben führt (Religion, Eltern, Wohnort, Unterstützung elterlichseits, Selbstbewusstsein usw.), dass jeder Schüler anders lernen (Inklusion), und dass jeder Schüler einen anderen Wissensstand mitbringt (Vorwissen).
Letzteres bezieht sich auf den Aspekt der Präkonzepte: Was weiß mein Schüler bereits zum Zeitpunkt, in dem ich ihm das „von Staat Vorgesehene“ beibringen möchte? Ich denke, dass das Vorwissen ein sehr wichtiger Punkt ist, den mal sich als Lehrer immer wieder vor Augen führen. Der Start des Unterrichts trägt zu einem wesentlichen Teil zu der Einstellung des Schülers bezüglich dieses Fachs bei. Vielleicht kann man es damit vergleichen, dass, wenn man Menschen trifft, oft die erste Begegnung zählt und entscheidet was man von dieser Person hält?
Auch die Inklusion halte ich für sehr wichtig und interessant. Dabei ist mir besonders im Kopf geblieben, dass es unnütz ist, einen Schüler it gewissen Einschränkungen nur mit Schülern mit gleichen oder ähnlichen Einschränkungen zusammen zu bringen, denn ein Lind/Jugendlicher braucht Vorbilder, nach denen er sich richten kann. Anders würde es sich selbst nicht weiter entwickeln können. Außerdem finde ich es schade, dass viele gegen Inklusion sind. Ich denke, dass dabei oft die Angst vor zu viel Arbeit und Herausforderung eine Rolle spielt. Doch jemand, der langsamer lernt, ist nicht gleich unklüger.
Der letzte erwähnte Punkt ist das private Leben des Schülers. Es wird wohl kaum den Moment geben, in dem jeder Schüler meiner Klasse vollauf zufrieden sein wird und keinerlei Sorgen oder Unruhen haben wird. Ich halte es für sehr wichtig, immer jeden einzelnen Schüler wahrzunehmen und Auffälligkeiten wahrzunehmen und zu beobachten. In Bezug auf Heterogenität ist es mir wichtig z.B. darauf zu achten, dass Schüler nicht wegen einer anderen Religion ausgegrenzt werden, oder wegen familiärer Probleme den Anschluss oder Motivation verlieren.
Da ich ein Mensch mit viel Empathie bin, für den es wichtig ist, dass sich mein Gegenüber wohl fühlt -auch in der Lehrer-Schüler-Beziehung- , waren die Vorlesungen eine Bereicherung, wenn auch teilweise lediglich eine Bewusstmachung von mir vorher schon bekannten, aber nicht bewussten Punkten.
Ich denke, dass der genannte Inhalt sehr wohl bedeutend für mein Praktikum sein wird. Natürlich werde ich nicht dasselbe Wissen über die Schüler haben wie der Lehrer. Dennoch möchte ich selbst Schüler beobachten und meine Beobachtungen mit denen des Lehrer teilen und vergleichen und eventuell nach Erklärungen oder Gründen für auffälliges Verhalten versuchen zu finden…