Schon damals gab es Religionen und es gibt es sie immer noch. Religion ist etwas, was unabhängig von Geschichte und Fortschritt existiert, denn sie gibt dem Menschen etwas, wonach er sich richten kann. Religion bedeutet in gewisser Hinsicht unter anderem auch eine bestimmte Weltanschauung zu vertreten. Und genau hier kann es zu den ersten Unstimmigkeiten verschiedener religiöser Ansichten kommen. Wer nun einem bestimmten Glauben/Religion angehört, wird diese auch für richtig halten. Ein Kind wird darüber noch nicht urteilen können, aber er wird es höchstwahrscheinlich so übernehmen wie es ihm vorgelebt wird. Je mehr sich die „Lebensweise“ /„Ansichten“ von den verschiedenen Religionen unterscheiden, desto größer das Zusammengehörigkeitsgefühl oder eben genau das Gegenteil, nämlich sich nicht zugehörig zu fühlen oder sogar ausgegrenzt zu fühlen. Die Problematik also, die dabei auftreten kann, ist das Entstehen von Gruppen, und damit verbunden die Gefahr der Ausgrenzung/„Diskrimierung“ Andersdenkender. Bezogen auf unsere Thematik „Heterogenität“, könnten sich eher homogene Gruppen (von der Reliogion her) bilden und damit das Gefühl von Anderssein/ Bessersein verstärken. Dennoch denke ich, dass wir uns deswegen nicht entmutigen lassen sollten und das Thema Religion gar nicht erst angehen sollten. Im Gegenteil, man sollte die verschiedenen Religionen trotzdem thematisieren und es als Prozess sehen bis irgendwann jeder einzelne Mensch versteht, dass es keine richtige oder falsche Religion gibt und, dass das Allerwichtigste einer jeden Religion die Menschenwürde, der Respekt zum Menschen und seine Gefühlswelt ist, unabhängig von ihrem geschichtlichen Hintergrund. Die Herausforderung wird sein, interreligiösen Unterricht nicht als Bekenntnis zu sehen, sondern als ein Unterrichtsfach, in dem man historischen Hintergrund lernt, und man für Respekt, Akzeptanz und Menschenwürde sensibilisiert wird.
Ich selbst hatte kaum Religionsunterricht, ich könnte auswählen zwischen Werte und Normen oder Religion. Als ich Religion mal belegt habe, überwieget die christliche Religion. Doch auch andere Religionen wurden in Form von Referaten durchgenommen. Dem in der Aufgabe vorgeschlagenem Beispiel von Religionsvertretern im Unterricht würde ich zustimmen. Dies jedoch unter der Bedingung, dass Vertreter verschiedener Religionen kommen und sich am Ende dieses „Projektes“ gemeinsam vor die Klasse stellen und gemeinsam ein Fazit über Religion abgeben und dabei über die Gemeinsamkeiten ihrer Religionen sprechen. Sie sollten als Einheit erscheinen. Schließlich gelten sie dann als Vorbild.
Ich denke, dass solange das Umfeld nicht eingeschränkt oder anders behandelt wird, wenn man jemandem die Möglichkeit gibt seine reiligion zu verfolgen, ist es ok (zb eben Kopftuch, genug Auswahl an Speisen, und meinetwegen Gebetsräume). Eine Herausforderungen im letzten Beispiel wäre: soll ein Schüler den Unterricht verlassen dürfen, um beten zu gehen? Wir haben doch Schulpflicht…? Religiöse Feiertage sollten für alle gelten, wäre als Andersgläubiger einen freien Tag hat, obwohl in seiner Religion kein Feiertag wäre, muss sich und seiner Religion erklären, dass er sich lediglich an die Schulregeln hält und nivht seine Religion verrät. Die Hauptherausforderung ist und bleibt, wie in der Vorlesung besprochen, interreligiösen Religionsunterricht nicht als Bekenntnis zu sehen, sondern als geschichtliches und menschenlehremndes Lehrfach zu sehen und Traditionen, wie Feiertage und co. als Kulturgut zu sehen. Ich denke, dass immer gerne Neues hinzu kommen kann und soll und in der heutigen Zeit auch gar nicht zu umgehen ist, aber alte Traditionen -solange sie modern genug sind, dass sie nicht gegen Menschenwürde sprechen o.Ä. , nicht abgeschafft werden müssen.
Liebe Jennifer,
du hast die Ziele des Religionsunterricht verständlich erklärt und ebenfalls die möglichen Problemen, dass zum Beispiel homogene Gruppen enstehen könnten und somit die Ausgrenzung verstärkt wird, deutlich gemacht.
Während meiner Schulzeit im Religionsunterricht habe ich zum Glück nur gute Erfahrungen gemacht. Wie du schon präzise dargelegt hast, besteht die Gefahr der Enstehung von Gruppen aufgrund von Zugehörigkeitsgefühl. Die Aufgabe des Lehrers besteht, meiner Meinung nach darin, die Themen ohne Wertung zu vermitteln und ebenfalls dafür zu sorgen, dass der Respekt innerhalb der Klasse berücksichtigt wird bei zum Beispiel Meinungsverschiedenheiten in Disskussionen. Die „Angst“ vo einer wertenden Vermittlung der Inhalt des Religionsunterricht besteht möglicherweise bei den Eltern und Erziehungsberechtigten der Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen. Ein anderes mögliches Problem wäre, dass Schüler mit ihren religiösen Präkonzepten, d.h vorunterrichtlichen Vorstellungen in den Unterricht kommen, jedoch diese nicht „weltoffen“ sind. Daher könnte die Gefahr bestehen, dass solche Schüler eher dazu neigen andere Vorstellungen und Religonen nicht zu akzeptieren. Andererseits ist es eine schwierige Aufgabe für die Lehrkräfte diese fest verankerten Überzeugungen zu lösen. Aus diesem Grund, ist es notwendig als Lehrkraft neben dem Lernstoff Respekt und Toleranz als wichtige Werte auch außerhalb des Unterrichtes zu vermitteln.