1. Fokussierung des Vorlesungsthemas:
Benennen Sie zwei zentrale Aspekte des in der Vorlesung aufgemachten Spannungsfeldes von ‚individualisieren‘ und ‚interagieren & kooperieren‘ im inklusiven Mathematikunterricht. Erläutern Sie die damit verbundenen theoretisch konzeptionellen Grundlagen.
In der Vorlesung von Laura Korten wurde das gemeinsame Lernen im Mathematikunterricht erörtert, welches als Mittel zur Einleitung eines inklusiven Unterrichts genutzt wird. Die zentralen Aspekte bezogen sich auf das individualisierte Lernen, bewusst geschaffenen, geimeinsamen Lernsituationen und die Verbindung zwischen diesen. Dazu wurden uns ein System mit drei Kooperationstypen vorgestellt:
Nebeneinander Arbeiten: Das vollkommen individuelle Arbeiten des Schülers, wobei keine Interaktion mit anderen Schülern vorgesehen wird, sprich: Einzelarbeit.
Helfen: Die kommunikative Lernsituationen bei welcher die verschiedenen Schüler, durch ihre unterschiedlichen Lernniveaus und die partielle Interaktion untereinander, profitieren. Der Starke hilft dem Schwachen.
Kollaborieren: Die Lernsituation bei welcher das höchste Maß an Interaktion und Kommunikation gefordert ist. Als unterschied zum Helfen wird hier der Fokus auf ein gemeinsames Ziel gerichtet, welches dir Gruppe erreichen soll
Bei diesen Konzepten muss sich die Lehrkraft bewusst machen, dass der gesamte Wissenszuwachs auf der erfolgreichen Kommunikation der Schüler aufbaut. So kann nicht gewährleistet werden, dass jeweiliges Fachwissen korrekt „übertragen“ wurde und keine Missverständnisse oder Irritationen erfolgten.
2. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen:
Wählen Sie einen der beiden unter 1) benannten Aspekte.
Erläutern Sie anhand eines Beispiels aus selbst erlebter Praxis inwiefern sich der von ihnen benannte Aspekt in einem anderen (von Ihnen studierten) Fach wiederfindet. Wählen Sie hierfür ein Beispiel aus selbst erlebtem, beobachteten oder gestalteten Unterricht aus Ihren bisherigen Praktika oder Ihrer eigenen Schulzeit.
Ich hospitierte vor meinem Studium in einer jahrgangsübergreifenden Klasse welche die Stufen von eins bis vier beinhaltete. Zu beobachten war, dass der Lehrer jedem Schüler einen einen Hilfspartner zugeordnet hatte, wobei es für jedes Unterrichtsfach andere Hilfspartner gab. Der Lehrer argumentierte, dass das individuelle Lernen durch den Austausch mit seinem Hilfspartner förderlicher sei, als sofort zur Lehrperson zu gehen und um Unterstützung zu bitten. Dies bat sich durch natürlich gegebenen Leistungsniveaus der verschiedenen Jahrgangsstufen an. Interessant war zu sehen, dass sich die Partnerkonstellation regelmäßig änderte um stets das Optimum an Lernerfolgen zu erreichen und keine statische Kontinuität erfolgt. Nach Aussage der Lehrperson verhalf dieses System vehement zur Verbesserung der Fach- sowie Sozialkompetenzen der Schüler in jedem Unterrichtsfach.
3. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion zukünftiger Praxiserfahrungen:
Formulieren Sie drei konkrete Fragen, die Sie einer Lehrer*in /Ihrer Mentorin in ihrem nächsten Praktikum stellen könnten, um herauszufinden wie sie mit der Aufgabe zu individualisieren und gleichzeitig das mit- und voneinander lernen anzuregen, umgeht. [Sie dürfen nicht die direkte Frage stellen ‚Wie gehen Sie mit der Áufgabe zu individualisieren und gleichzeitig das mit- und voneinander lernen anzuregen, um?‘]
– Welche Formen der Partner- und Gruppenarbeit wird in Ihrem Unterricht vollzogen und wie wird diese Begründet?
– Welche Balance besteht zwischen individuellem und gruppiertem Lernen und wie äußert sich diese?
– Welcher Kooperationstyp(wurden in einem anderem Gespräch schon erwähnt) hat nach Ihrer Auffassung das größtmögliche Potential zu Förderung der persönlichen und der gemeinschaftlichen Fachkompetenzen und warum?