Heterogenität im Bezug auf Gender und Sprache im Deutschunterricht

 

1.) Fokussierung des Vorlesungsthemas: Benennen Sie ausgewählte, für Sie zentrale Aspekte des in der Vorlesung aufgemachten Spannungsfeldes von Literatur im Deutschunterricht, empirisch nachgewiesenen Gendervorlieben und „Leistungen“ im Deutschunterricht. Beziehen Sie sich dabei auf die theoretischen Kernaussagen der Vorlesung und begründen Sie deren Auswahl.

Die Vorlesung von Prof. Dr. Matthis Kepser, befasste sich mit der Heterogenität von Sprache und Gender im Deutschunterricht, wobei Gender als männlich und weiblich genutzt wird und nur im geringen Maße auf Gender als soziales Konstrukt eingegangen wird.

Die Pisa Studie zeigt seit ihrem ersten Erscheinen einen vehementen Unterschied in der Lesekompetenz der beiden Geschlechter. So kamen die Mädchen, im Jahre 2000 . durchschnittlich auf einen Wert von 502 und die Jungen auf 468 Punkte. Beide Werte nahmen im Verlauf der weiteren Jahre relativ gleichmäßig zu, doch erreichten die Jungen selbst im Jahre 2012 nicht die 500 Punkte. Herr Kepser suggeriert durch seine Vorlesung, dass dieses Defizit durch die verschiedenen Literaturvorlieben zu begründen sei, was er anhand einer Statistik untermauert. Hier zeigt sich, dass die Kinder kein großes Interesse an „wahren Geschichten“ haben und bei den Märchen die Faszination der Jungen stark nachlässt, obwohl diese beiden Rubriken am meisten in der Schule vertreten sind (vgl. S.115-131 Karin Richter: Die Entwicklung von Lesemotivation und der Literaturunterricht in der Grundschule, In: Hurrelmann, Bettina/Becker, Susanne (Hrsg.): Kindermedien nutzen. Medienkompetenz als Herausforderung für Erziehung und Unterricht. Weinheim, München,Juventa 2003). Die Lesekompetenz könnte durch diese Auswahl durchaus stagniert werden, doch haben beide Geschlechter, wie anhand der Studie zu erkennen, kein besonders großes Verlangen nach „wahren Geschichten“ was den Großteil der schulischen Literatur ausmacht. So sollte dieser Aspekt nicht überinterpretiert werden.

2.) Anwendung und theoriegeleitete Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen: Benennen und diskutieren Sie Beispiele für die von Ihnen unter 1 benannten Aspekte und nehmen sie dabei explizit Bezug zu Ihren bisherigen Praktika oder Ihrer eigenen Schulzeit.

Während meiner Praktika sind mir dergleichen Aspekte nie untergekommen, wobei ich auch nicht behaupten kann zu dieser Zeit ein dafür sensibilisiertes Auge besessen zu haben.

Aus meiner eigenen Schulzeit kann ich mich nur an gewisse Eindrücke erinnern wie beispielsweise „Die Wilden Kerle“ bei einigen jungen vermehrt Anklang gefunden hat. Ich persönlich war von Märchen stets fasziniert und zu dieser Zeit ein leidenschaftlicher Leser, doch hatte ich nicht den Eindruck als einziger Vertreter meines Geschlechtes gern zu lesen. Ich kann jedoch keine eindeutigen Aussagen machen, doch kann ich auch keinesfalls die vorgelegten Statistiken bestätigen.

3.) Anwendung und theoriegeleitete Reflexion zukünftiger Praxiserfahrungen: Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zur „language awareness“, bei der Sprachenvielfalt als Normalfall angesehen wird, oder optional zum Thema „gendersensible Didaktik“.

Ich würde gerne die Märchen genauer untersuchen und herausfinden,ob Jungs wirklich ein geringes Interesse an Märchen haben und was die Grunde dafür sein könnten. Die ersten Vermutungen würden auf Prinzessin-Image zurückführen, doch könnte man diesen Aspekt durch andere Märchen leicht umgehen. Ich denke „Des Kaisers neue Kleider“ würde bei den Jungen besser ankommen, als „Dornröschen“.

2 Gedanken zu „Heterogenität im Bezug auf Gender und Sprache im Deutschunterricht“

  1. Hey Jan,

    Der Beitrag ist dir sehr gelungen. Ich finde sehr gut, dass du kritisch über dieses Thema schreibst und die Thesen von Prof. Dr. Matthis Kepler hinterfragst. Zusätzlich finde ich gut, dass du ein Zitat nimmst, um die Aussage zu belegen.

    Was glaubst du kann man tun damit das Interesse der Jungs an Märchen steigt? Und woran könnte es liegen, dass Jungs nicht so gerne Märchen lesen?
    Ich persönlich glaube, dass das was mit der/die ProtagonistIn zu tun hat. Die meisten Kinder können sich wohl nicht mit ihnen identifizieren. Man müsste vielleicht Märchen auswählen in denen sich beide Geschlechter mit identifizieren können oder man erfindet Märchen neu in denen die Hauptfigur z.B. ein Tier oder eine fantastische Figur ist, denn in diese können sich sowohl die Jungs als auch die Mädchen mit identifizieren.

    1. Hey,
      wie gesagt denke ich ist das Interesse der Jungs an Märchen durch das „Prinzessin-Image“, was sich den jungen Mädchen heute in pink und rosa aufgezeigt, geschmählert wird und da sich einige Jungs damit nicht identifizieren können/wollen versuchen sie sich davon umso mehr abzugrenzen. Ist natürlich nur eine Vermutung. Mir gefällt deine Idee das Märchen zu „revolutionieren“ was ja eigentlich schon passiert, wir aber stets an Grimm und Co denken wenn wir Märchen hören. Diese Kinder-und Hausmärchen sind vermutlich nurnoch wegen ihres Kult-Status in der Schule im gebrauch (was ja nicht umbedingt schlecht ist) aber ähnliche werden da so vermutlich keinen Anklang finden. Aber keine Änderung kommt so leicht von selbst.

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