Sind die Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge?
Schon als die Frage während der Vorlesung gestellt wurde hatte ich meine Probleme mit der Formulierung. Zu Beginn der Grundschule werden Lehrer mit leistungsheterogenen Gruppen konfrontiert, bei denen es einen Unterschied (nicht nur im Fach Mathematik) von bis zu zwei Jahren gibt. Manche Schüler können zu Beginn der ersten Klasse im Zahlenraum bis einhundert addieren und subtrahieren während andere das Zählen im Zahlenraum bis zwanzig nicht beherrschen. Während der Schulzeit verringert sich dieser Abstand natürlich vehement, doch wird er nie vollkommen verschwinden. Erst neuere Reformpädagogische Konzepte, wie z.B. der „offene Unterricht“ versuchen nicht diesen Missstand schnellstmöglich auf die gleiche Position zu bringen, sondern den Schülern die Möglichkeit zu geben ihre eigenen Konzeptionen auf ihrem persönlichen Niveau zu erhalten und entfalten, was zu scheinbaren Erfolgen führt. Um die Frage schlussendlich zu beantworten: Ich denke nicht das die Unterschiede der mathematischen Leistungen ein Grund zu Sorge sind, da diese schon immer vorhanden waren. Es ist ein Grund zur Sorge wie wir Pädagogen mit diesen verschiedenen Leistungsniveaus umgehen und ob wir individuelle Lernerfahrungen den homogenen Leistungsniveaus vorziehen wollen.
Spielen im Mathematikunterricht, kann das angesichts von Leistungsunterschieden ein Ansatz sein? Beziehen und begründen Sie eine Position aus Lehrenden-Sicht, die auch Schülersichtweisen mit einbezieht.
Die momentane Grundschuldidaktik behandelt stets diverse Spiele zu mathematischen Themen und sieht sie als humoristisches wie adäquates Mittel zu Bildung der Schüler. Einige der allgemeinen Kompetenzen der KMK für den Bereich Mathematik, wie Kommunizieren, Problemlösen und Argumentieren, werden durch diese Spiele gefordert sowie verlangt und ist meiner Meinung nach eine gute Methode diese zu erlernen. Aus eigener Praxiserfahrung kann ich bestätigen, dass die Schüler durch die passenden Aufgaben/Spiele stark motiviert werden und in ehrgeizigem Wettstreit ihre mathematischen Fähigkeiten verbessern. Ich vermute, dass in der Sekundarstufe keine (oder weinige) Spiele mehr eingesetzt werden, da sie die geforderten fachlichen Kompetenzen nicht mehr vermitteln können.
Formulieren Sie mindestens zwei Beobachtungsaufgaben für kommende Praktika, welche die Tiefenstruktur von Unterricht in den Blick nimmt.
Ich denke eine Beobachtung der Tiefenstruktur ist nur durch Lernzuwachs der Kinder zu beobachten, so würde ich zunächst bei einem offenen Konzept und später bei einem frontalen Konzept den Leistungszuwachs der Schüler vergleichen um zu erfahren wie sich jeweilige unterscheiden. Doch ist mir nicht geläufig wie ich dies Beobachten soll, da es nicht gegeben ist, ob ich das gewonnen Wissen so abfragen könnte. Ich vermute dass sich die Beobachtung leicht auf die oberflächliche Struktur verschieben würde, da diese am deutlichsten zu erknnen ist.