Mit der Frage „Meint Inklusion wirklich alle?“ wurde die siebte Vorlesung von Dr. Eileen Schwarzenberg eingeleitet. Zunächst beschäftigten wir uns allgemein mit der Frage anhand welcher Merkmale sich denn nun eine Behinderung aufzeigen lässt. Dabei gibt es zum Einen den medizinischen Aspekt, bei dem eine spezielle Beeinträchtigung diagnostiziert wird. Dies führt in vielen Bundesländern zu dem Besuch einer Sonder- oder Förderschule. Zum Anderen gibt es das soziale Modell der Behinderung, welches besagt, dass eine Person durch spezifische Eigenschaften im Laufe der Zeit behindert gemacht wird. Ein großes Defizit sehe ich momentan in der Umsetzung der Inklusion. Der Gedanke, dass sowohl Kinder mit Beeinträchtigungen, als auch „normal entwickelte“ SuS zusammen beschult werden können, klingt in der Theorie sehr nützlich. So würden sie gegenseitig voneinander profitieren können. In der Praxis halte ich dies jedoch für schwierig. Einer heterogenen Gruppe mit 30 SuS gerecht zu werden ist meines Erachtens nach schon kaum machbar. Dann aber auch noch Zeit aufzuwenden, um sich mit Kindern mit besonderem Förderungsbedarf zu beschäftigen, jedoch unmöglich. Dazu werden besondere Assistenten und Zusatzkräfte gebraucht.
An meiner Schule gab es eine Klasse, in der Kinder mit den verschiedensten Beeinträchtigungen beschult wurden. Dieses Modell erscheint mir als sehr sinnvoll. Projekte wurden zusammen gemacht, weshalb es Berührungspunkte gab und man nicht „aneinander vorbei“ lebte. Der Unterricht wurde getrennt gehalten, sodass jedes dieser Kinder, im Rahmen der besonderen Förderung dieser Klasse, lernen konnte. Auch unsere Caféteria war ein Projekt der Lebenshilfe, indem Menschen mit einer Behinderung, angepasst an ihre Fähigkeiten, arbeiten konnten. Ich halte diese Art der Inklusion für sehr sinnvoll, denn ich finde die Vorstellung utopisch in der Lehrerrolle ohne zusätzliche Unterstützung so vielen Individuen gerecht zu werden.
In zukünftigen Praktika möchte ich beobachten inwiefern dieser theoretische Vorschlag der Inklusion auch wirklich umsetzbar ist. Wie gerecht man den beeinträchtigten Kindern werden kann und inwiefern das Auswirkungen auf die Förderung der „normalen“ Kinder hat. Auch interessiert mich, wie Schulen solches umsetzen und in wie weit es zusätzliches Personal für solche Klassen gibt. Aber auch wie die SuS auf diese Situation reagieren, wie verständnisvoll sie sind und wie sich die Klassenstruktur zusammensetzt.
Liebe Janette
Ich finde deine Problematisierung der Inklusion gerechtfertigt, da ich ebenfalls finde, dass viele Lehrer durch die hohe Anzahl der Klassenzusammensetzung kaum Überblick über die gesamte Klasse gewährleisten können, sodass alle SuS gefördert werden.
Die Variante, die deine Schule den Inklusionsschülern geboten hat finde ich im Hinblick auf die Lernchancen eine sehr gute Idee, jedoch finde ich auch, dass die Schüler ein wenig ausgegrenzt werden von den anderen Schülern. Bei mir an der Schule wurde jeder Inklusionsschüler von einer persönlichen Fachkraft betreut und konnte somit in den Regulären Klassen mitarbeiten.
Insgesamt ein gelungener Beitrag.