Integration und Inklusion
21. Juni 2016
Skizzieren Sie bitte auf Grundlage des Artikels von HINZ (2002) zunächst die Qualitäts- und Quantitätsprobleme der Integration.
Beziehen sie anschließend Stellung zur Kritik an der „Zwei-Gruppen-Theorie“ und diskutieren die praktischen Konsequenzen, die sich insbesondere im Hinblick auf die Ihnen vorliegenden Fallbeispiele ergeben
Unter Qualitätsproblemen der Integration versteht Hinz, dass Integration noch lange nicht soziales Eingebunden sein bedeutet. Es sei in den USA beispielsweise sehr wichtig für die Eltern, dass ihre Kinder alle an der selben Schule sind, auch wenn sie Behindert sind oder deutlich schlechter lernen können als andere. Integration besteht dann häufig aus einem räumlichen Bei- oder Nebeneinander; Interaktion, soziales Eingebunden sein und emotionales Wohlbefinden kommen weniger in den Blick. Des weiteren, wird der Integration in Dänemark vorgeworfen lediglich Kinder, die nicht zu sehr von der Norm abweichen, zu integrieren.
Unter Quantitätsproblemen der Integration versteht man, dass in den Ländern Australien, Deutschland und USA die Quote an SuS, die pädagogische Sonderbetreuung benötigen oder eine „learning disorder“ aufweisen, in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen sei. Im Gegensatz dazu, lässt eine quantitative Stagnation des gemeinsamen Unterrichts feststellen. Dies hat viele Gründe und nach wie vor ist der Selektionscharakter des Schulsystems ein Hauptverdächtiger.
Meiner Meinung nach ist die Kritik an der „Zwei-Gruppen Theorie“ gut nachvollziehbar. Es wird hervorragend die Zweischneidigkeit der betriebenen Integration beschrieben und erläutert wie SuS, die Sonderpädagogische Förderung benötigen, vom Bildungssystem in ein schlechteres Licht gerückt werden. Dadurch wird ihnen ein harmonischen Miteinander in der Schule deutlich erschwert. Ich bin gegenüber der Inklusion jedoch noch etwas skeptisch , auch wenn ich mich der „Zwei Gruppen-Theorie“ nicht anschließen kann. Ich glaube dennoch, dass Lehrer deutlich mehr Mittel, kleinere Klassen und eine deutlich bessere und praxisorientiertere Ausbildung benötigen, wenn ein Konzept wie die Inklusion effektiv verwirklicht werden soll. Bislang erhalten Sonderpädagogen ja auch eine andere Ausbildung als herkömmliche Lehrer. Würde man nun wirklich SuS jedes Potentials und jeder körperlichen oder geistigen Verfassung in der selben Klasse unterrichten, müsste ein ganz neues Bildungssystem her, in dem Heterogenität die absolute Norm ist.