In der heutigen Ringvorlesung haben wir den Begriff „doppelte Heterogenität“ definiert und mit den Unterrichtsfächern Politik und Geschichte in Verbindung gebracht. Für mich bezieht die doppelte Heterogenität im Fach Biologie wenig Relevanz. Gründe dafür sind, dass im Biologieunterricht mehr Beobachtungen, Experimente und Ergebnisse sammelt und die danach bespricht und bewertet. Jedoch im Kunstunterricht spielt die doppelte Heterogenität eine große Rolle. Im Kunstunterricht beobachtet und bewertet man auch aber vorher wird darüber gesprochen.
Ich könnte mir drei methodische Varianten zur unterrichtspraktischen „Erhebung“ von Schüler*Innenvorstellungen vorstellen. Die erste Variante wäre das Erstellen einer Mind Map. Die Mind Map ist eine kognitive Technik, mit der SuS ihre Gedanken und ihre Mitschriften auf Papier bringen können. Diese Mind Map können in Gruppen oder als Partnerarbeit vor der Klasse vorgestellt und präsentiert werden. Eine weitere Variante die man nutzen könnte ist, dass die Lehrkraft den SuS bunte Kärtchen mit bestimmten Wörtern gibt und die SuS ihre eigenen Definitionen dadrunter schreiben, was sie darüber verstehen. Danach werden diese Kärtchen wieder eingesammelt und an der Tafel befestigt. Dann werden diese Begriffe gemeinsam mit der ganzen Klasse definiert. Eine weitere Variante wär, dass es Gespräche von bestimmten Themen zwischen SuS entstehen, die diskutiert werden. Das hat den Vorteil, dass sich die SuS mit dem Themeninhalt mehr beschäftigen und sich auseinander setzen.
Als Beobachtungsaufgabe wär es interessant zu untersuchen, wie SuS mit Aufgabenstellungen umgehen und wie sie diese Aufgaben bewältigen in Form von Gruppenarbeit, Partnerarbeit oder Stillarbeit.
Hallo Ilayda,
erst einmal lieben Dank für deinen Beitrag!
Was ich schön finde, ist, dass du angesprochen hast, dass du es schwierig findest, im Biologieunterricht Parallelen und Ansätze zum Konzept der doppelten Heterogenität zu finden. Mir geht es zum Teil ähnlich mit meiner Fächerkombination aus Englisch und Französisch, wo man wenn dann im Bereich der sog. „Landeskunde“ auf dieses Phänomen trifft.
Interessant finde ich die Idee, die SchülerInnen eigene Definitionen erstellen und vergleichen zu lassen. Somit wird jeder einzelne dazu angeregt, sich seine Vorstellungen zu formulieren oder sogar erst eine Meinung zu bilden, und diese im Anschluss mit denen der Mitschüler zu vergleichen. Ein super Weg um zu zeigen, dass viele Definitionen richtig sein können, und niemand einen Allgemeingültigkeitsanspruch aufstellen sollte. Was mir allerdings nicht ganz klar war, war der Punkt, in dem du meinst dass Gespräche zwischen den SchülerInnen entstehen sollen. Die Zielsetzung ist mir klar, doch wie genau sollen diese Gespräche angeregt werden? Und in welchem Rahmen sollen sie stattfinden?
Eine Idee wäre es ja eventuell, mehr Debatten zwischen Gruppen von SchülerInnen auszurichten. So müssen diese erst innerhalb ihrer Gruppe ihre unterschiedlichen Blickwinkel und Ansätze austauschen und später werden sie mit den komplett gegensätzlichen Meinungen der anderen Gruppe konfrontiert. Das zumindest könnte ich mir als guten Ansatz vorstellen.
Liebe Grüße,
Luisa