Sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht – eine Herausforderung oder eine Chance?

Sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht stellt für mich eher eine Herausforderung, als eine Chance dar. Allgemein stellen die neuen Fachbegriffe im Bereich der Naturwissenschaften für alle SuS eine Herausforderung dar. Sie müssen von allen Kindern erlernt werden, egal, ob sie Deutsch als Mutter- oder Zweitsprache haben. Diesem Aspekt könnte man auch eine Chance zuschreiben, da alle Kinder die Fremdwörter neu erlernen müssen. Doch auch hier fällt es denke ich Kindern, die Deutsch als Muttersprache haben, leichter die Fremdwörter zu erlernen. Anders wäre es bei der Verwendung von lateinischen oder englischen Fachbegriffen. Hier hätten alle Kinder die gleiche Chance die Begriffe zu erlernen, wenn man nur den Aspekt Deutsch als Mutter- oder Zweitsprache betrachtet.
Trotzdem kann das allgemeine Verständnis der Arbeitsaufträge und Anweisungen für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache  zu einer größeren Herausforderung werden, als für Kinder mit Deutsch als Muttersprache. Häufig gibt es Wörter die in deutschsprachigen Arbeitsanweisungen falsch verstanden werden können, da sie sich nur durch ihre Schreibweise von anderen Wörtern mit einer ganz anderen Bedeutung unterscheiden (man/ Mann). Ausgesprochen ist der der Unterschied für die Kinder nicht zu erkennen, es kann somit schnell zu Verwirrungen oder Missverständnissen während der Bearbeitung von Aufgaben  kommen.
Doch nicht nur für die SuS stellt das Thema der sprachlichen Heterogenität in den Naturwissenschaften eine Herausforderung dar. Auch die Lehrkraft muss den Unterricht so vorbereiten, dass alle SuS aktiv teilnehmen können und einen Lernerfolg erzielen können. Arbeitsaufträge müssen mit Bedacht formuliert werden, es sollte nachgefragt werden, ob die Aufgabenstellung klar ist und „schwierige“ oder fremde Begriffe sollten im Vorfeld gemeinsam im Plenum besprochen werde

 Abschließend möchte ich noch sagen, dass die Herausforderung nicht allein in der sprachlichen Heterogenität der Kinder liegt. Zu betrachten sind auch andere Faktoren wie die Unterstützung, die das Kind von zu Hause erfährt, die allgemeinen kognitiven Lernvoraussetzungen der SuS und das soziale Umfeld in dem es aufwächst und lebt. Viele Kinder wachsen mit einer anderen Muttersprache auf und erlernen die deutsche Sprache besser, als Kinder die mit Deutsch als Muttersprache aufwachsen. Von daher möchte ich meine oben verfasste Aussage nicht verallgemeinern.

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