Die Schule „erweitert nicht, sondern sie verengt vielmehr die pädagogische Tätigkeit; sie verhindert die Anschließung an Individuen, denn die Schüler erscheinen massenhaft in gewissen Stunden“ (Johann Friedrich Herbart 1810)

Das uns bekannte Konzept Schule ist ca. 200 Jahre alt und wurde bereits bei seiner Einführung stark kritisiert, diese Kritik hält bis heute an.
Bereits vor 200 Jahren waren Pädagogen der Meinung, dass man auf SuS individuell eingehen muss um sie optimal zu beschulen.
Dieser Tage setzt ein immer stärkeres Umdenken ein, hin zur Individualisierung als Mittel zum Umgang mit Heterogenität und weg von der Adressierung an das Kollektiv.
Unterstützt wird diese Form des Unterrichtens auch in der neuen Gestaltung und Aufteilung des Lernraums. Die Lehrkraft wird zum Gestalter der bestmöglichen Lernatmosphäre für seine SuS und kann so individuell und am besten auf jeden SuS eingehen und sie fördern und fordern.

Meine eigene Schulzeit erstreckt sich von 1996-2009, in diesem Zeitraum liegen meine Erfahrungen darin, dass der größte Teil meines Unterrichts ein Lehrer geleitetes Klassengespräch war. Einzig in der Grundschule haben wir regelmäßig in Gruppen gearbeitet. Dennoch haben wir auch in der Sek I, überwiegend in dem naturwissenschaftlichen Unterricht, auch Stationsarbeit und Gruppenarbeit geleistet. Es war jedoch mehr die Ausnahme, als die Regel. Dabei wurde wenig Wert auf eine heterogene Gruppenaufteilung gelegt, die Einteilung fand in der Regel nach der Sitzordnung statt.
Ich muss dazu allerdings sagen, dass meine Lehrer schon alle dem älteren Semester angehörten. Wir waren der letzte Durchgang, der von diesem Lehrerteam begleitet wurden.

Eine ersthafte Auseinandersetzung mit einer solchen schultheoretischen Sichtweise kann sich nur positiv auf die Entwicklung der SuS auswirken.
Sobald man sich ausführlich damit beschäftigt, ist es nur logisch zu erkenne, dass der individuelle Umgang mit SuS das bestmögliche Ergebnis der SuS hervorruft. Und als angehende Lehrkräfte sollte es unser aller Bestreben sein, das Beste aus unseren SuS hervorzubringen.
Für das anstehende Praktikum stellen sich mir, wie ich finde, interessante Beobachtungsfragen.
Zum einen würde mich interessieren wie sich eine Abweichung von der bisherigen Unterrichtsform auf die Mitarbeit und Leistung der SuS auswirkt.
Wie sieht der individuelle Umgang der Lehrkraft mit den SuS im Detail aus?
Wie nehmen die SuS die unterschiedlichen Unterrichtsmodelle auf? Was gefällt ihnen persönlich am besten?


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