Der Umgang mit Heterogenität wird für uns, als angehende Lehrkräfte allgegenwertig sein.
Täglich werden wir damit konfrontiert werden, wobei am zentralsten die Leistungsheterogenität ist, die entsprechend erforscht wird.
Ein heterogenes Leistungsgefüge ist normal für eine Gesellschaft und spiegelt sich somit, in den unterschiedlichen Wissensständen der SuS, auch an den Schulen wieder.
Eine Möglichkeit mit den ungleichen Leistungsständen der SuS umzugehen bietet die Unterteilung in innere und äußere Differenzierung.
Bis vor einigen Jahren wurde in Deutschland ganz klar eine äußere Differenzierung vorgenommen, die sich in dem drei gliedrigen Schulsystem nach der Grundschule wiederspiegelte. Mit der Einführung des Oberschulen-System wurde die Dreigliedrigkeit aufgehoben, alle SuS unterschiedlicher Leistungsstände werden zusammen unterrichtet. Das wiederum stellt die Lehrkräfte vor besonderen Schwierigkeiten, da sie jedem Schüler gerecht werden sollen.

Bei der äußeren Differenzierung wird ganz klar eine homogene Leistungsgruppe angestrebt.
Hierbei kann die Einteilung in Niveau Kursen oder Zusatzkurse als Möglichkeit nutzen werden.
Laut einer empirischen Studie von Hoffer von 1992 hat die äußere Differenzierung keine nennenswerte Leistungsverbesserung hervorgebracht. Im Gegenteil, die lernschwachen SuS haben unter dieser Konstellation gelitten und die lernstarken SuS haben davon kaum profitiert.

Nutzt man die innere Differenzierung, hat man die Möglichkeit die Lernumgebung den unterschiedlichen Leistungsniveaus anzupassen. Die Lehrkraft kann ihren Unterricht den Schülern anpassen, da die Kognition und Affektion der SuS unterschiedlich ist. Möglichkeiten der Anpassung bieten Zusatzaufgaben, mehr Lernzeit und stärkerer Unterstützung durch die Lehrkraft, heterogene Leistungsgruppen mit festen Rollen nach der ‚Peer Tutoring-Methode’ oder auch Aufgaben mit gestuften Lernhilfen.
Laut der Studie Hattie hätte die innere Differenzierung durchaus einen positiven Effekt, der jedoch überwiegend den lernstarken SuS zu Gute kommt.
Nachteilig bei dieser Methode ist, dass die Lehrkraft sich nur einer Lerngruppe zurzeit ausreichen widmen kann, was insgesamt einen eher geringen Effekt dieser Methode nach sich zieht und die lernschwachen SuS benachteiligt.

 

Ich habe eine Gesamtschule besucht, dem Vorläufer der heutigen Oberschulen.
Somit bin ich der äußeren Differenzierung über das drei gliedrige Schulsystem entgangen.
Für meine eigene Entwicklung kann ich sagen, war die innere Differenzierung das Beste was mir passieren konnte. Ich habe sehr davon profitiert, mit leistungsstärkeren SuS zu lernen und dadurch meine eigenen schulischen Leistungen deutlich verbessert.
An meiner Schule gab es auch feste Lernzeit und Hilfestellungen durch Lehrkräfte, was zusätzlich zu enormen Verbesserungen bei mir geführt hat.
Ich unterlag zwar auch zum Teil der äußeren Differenzierung, da die Hauptfächer in Kurse nach dem Leistungsstand unterteilt wurden, das hat bei mir jedoch den Ehrgeiz geweckt mich mit den leistungsstärkeren SuS zu messen und insgesamt meine eigene Leistung verbessert.
Während des Abiturs erging es mir ähnlich, ich habe am meisten von heterogenen Lerngruppen profitiert, gemischt mit eigener Lernzeit. Somit kann ich von meinem Standpunkt aus behaupten, dass die innere Differenzierung mehr SuS zu Gute kommt und eine höhere Leistungssteigerung mit sich bringt.

 

Aufgaben mit gestuften Lernhilfen bieten SuS die Möglichkeit im eigenen Tempo an der Aufgabenstellung zu arbeiten. Hierbei zerlegt man die Aufgabenstellung in Teilaufgaben. Zu jeder Teilaufgabe werden Tipp-Karten geschrieben.
Ich studiere Biologie auf Lehramt. Diese Methode eignet sich hervorragend für Experimentalunterricht mit den Schülern.
 Bei dem Experiment „Welche Bedingungen braucht Saatgut zum Keimen am Beispiel von Kresse“ lassen sich gestufte Lernhilfen gut anwenden.
Die SuS sollen Hypothesen entwickeln, welche Voraussetzungen das Saatgut benötigt um zu Keimen, danach ihren Versuch aufbauen, protokollieren und auswerten. Am Ende überprüfen die SuS anhand des Wachstums der Kresse ihre Hypothesen.
Zu jeder Station werden Tipp Karten geschrieben, die bei Bedarf eingesehen werden können.
Abschließend bespricht man im Klassenverband die Beobachtungen und ob sich die aufgestellten Hypothesen belegen oder wiederlegen lassen. 

 


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