Der heutige Unterricht an Schulen ist geprägt durch verschiedenste Arten von Heterogenität, dabei sehr zentral ist die Leistungsheterogenität.

Unsere Gesellschaft ist eine sehr leistungsorientierte, somit ist es nicht verwunderlich, dass bereits in der Schule die Leistung der SuS im Mittelpunkt steht.
Gerade bei dem Erwerb von Fremdsprachen haben die SuS differenzierte Vorkenntnisse, was wiederrum zu unterschiedlichen Leistungen führen kann.
Als angehende Lehrkraft ist es somit unsere Pflicht, jeden SuS entsprechend seines Leistungsstandes zu fördern und zu fordern. Dies wiederum fordert ein differenziertes Lehrangebot seitens der Lehrkraft, damit sich auch alle SuS angesprochen und gefördert fühlen.
Als Lehrkraft kann man dabei auf die verschiedensten Möglichkeiten zurückgreifen, um die unterschiedlichen Niveaus der SuS auf einen annehmbaren Bildungsstand anzugleichen und um eine allgemeine Leistungssteigerung zu erreichen. 

Die wohl am weitesten verbreitete Varianten ist es, die SuS entsprechend ihres Leistungsstandes mit Arbeitsaufträgen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade zu versorgen.
Aus meiner eigenen Schulzeit weiß ich, dass es dennoch sehr problematisch werden kann, eine leistungsheterogene Gruppe an SuS zu unterrichten und gleichzeitig jeden SuS entsprechend seines Leistungsniveaus zu fördern.
Ich war auf einer Gesamtschule, das Pendant der heutigen Oberschule. Dort wurde in der Orientierungsstufe noch im Klassenverband unterrichtet, also alle SuS unterschiedlicher Leistungsniveaus zusammen und ab der 7. Klasse wurde dann in Leistungsgruppen differenziert, den sogenannten A und B Kursen.

Dabei stand von den Anforderungen her der A Kurs für ein gymnasiales Niveau und der B Kurs war eine Mischung aus Realschul- und Hauptschulniveau. Für meinen ehemaligen Englischlehrer, den ich ab der 7. Klasse hatte, war es zu Beginn sehr problematisch eine Gemeinschaft an SuS zu unterrichten, die alle auf einem unterschiedlichen Sprachniveau waren. Da es trotz der Differenzierung in A und B Kursen zu einem deutlichen Leistungsgefälle innerhalb des A Kurses gekommen ist.

Wir haben zu Beginn der 7. Klasse und auch in den folgenden Jahren viel Zeit in dem „Sprachlabor“ verbracht. Ein Raum, ausgestattet mit Tischen, Aufnahmegeräten und Kopfhörern mit Mikrophon. Dort hat jeder Schüler selbstständig, die auf seinem Wissenstand ausgelegten Arbeitsaufträge bearbeiten können. Die Lehrkraft konnte sich die Aufnahmen vor Ort direkt anhören und gegebenfalls Hilfestellung geben. Das Sprachlabor ist bitte nicht zu verwechseln mit den erwähnten Lernbüros aus der Vorlesung!
Für meine persönliche Sprachentwicklung war diese Art von Unterrichtsform sehr förderlich, da ich zu Beginn der 7. Klasse eine Leistungsschwache Schülerin im Englischunterricht war und aus Angst und Scham Fehler zu machen, kaum an dem mündlichen Unterricht teilgenommen habe.

Der Unterricht in dem Sprachlabor war immer ein Highlight und wurde von jedem SuS sehnlichst erwartet, er war fast genauso beliebt wie die Stunden die im Computerraum verbracht wurden. Meiner Meinung nach, ist diese Form des Unterrichtens gerade für Lernschwache SuS sehr förderlich, da sie keine Angst haben müssen Fehler vor der Klasse zu machen, die einzige Person, die die Fehler mitbekommt ist die Lehrkraft. Und diese kann direkt korrigierend eingreifen. Leistungsstarke SuS können währenddessen in ihrem Lerntempo die Arbeitsaufträge bearbeiten.

Bisher habe ich an keinem Praktikum im Schulbetrieb teilgenommen, das Orientierungspraktikum schließt an diesem SoSe an. Dessen ungeachtet könnten zum Beispiel mögliche Beobachtungsaufgaben und Fragen für das anstehende Praktikum sein:

Wäre das Unterrichten mit dem Sprachlabor heute immer noch sprachfördernd für leistungsschwache SuS?
Wie förderlich sind verschiedene Medien wie Film oder Musik auf die Leistung und Lernfortschritte der SuS?
Bringen differenzierte Schwierigkeitsgrade in Kombination mit Schüler Lehrergesprächen bessere Lernfortschritte, gemessen an der Leistung zu Beginn des Praktikums und am Ende?


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