Wie Kunst Meinungen vermittelt

Kategorie: Allgemein

Was lernen wir daraus?

Fotografie ist ein mächtiges Mittel um eine Bewegung zu untermalen. Bilder zeigen einem die Realität, die man sonst vielleicht nicht sehen könnte. Die Geschichte der Proteste geht weit zurück, Ungerechtigkeit und Unzufriedenheit bringen Rebellion mit sich. Und um seine Meinung zu unterstützen, werden alle Mittel genutzt um Aufmerksamkeit zu gewinnen. Somit ist es kein Wunder, das die Kunst des Fotografierens ebenfalls begann in diesem Kontext zu funktionieren.

Die verschiedensten Methoden können helfen die Fotografie in einer bevorzugten Art  für sich arbeiten zu lassen. Ganz einfach Fotos von Situationen wie auf Demonstrationen zu machen, kann helfen die Nachricht der jeweiligen Veranstaltung zu verbreiten. Ebenso das reposten von Fotografien, die wir online sehen und die einen großen Impakt auf uns  ausüben. Doch nicht nur im privaten Bereich wird die Protestfotografie sichtbar. Kommerziell werden ebenfalls gerne Fotografie genutzt um zur Aktion aufzurufen und auf Umstände aufmerksam zu machen. Was aber in allen Fällen wichtig ist, ist dafür zu sorgen dass ein Auge auf die Komposition der jeweiligen Fotografie geworfen wird. Sei es nur der Fakt, das darauf geachtet wird, das bei Demonstrationen möglichst viele Menschen zu sehen sind. Somit wird klar, dass die Kunst ebenfalls einen wichtigen Teil spielt um die Fotografien zu den Betrachtern sprechen zu lassen. Den Emotionen zu vermitteln, ist sehr wichtig und benötigt, sich mit dem Motiv auseinanderzusetzen. Deshalb ist es auch oft leichter, Protestfotografie für eine Sache zu betreiben, mit der man sich selber identifizieren kann. Man bringt seine eigenen Emotionen mit in die Komposition des Bildes und schafft es so, andere mit zu nehmen.

Denn das ist es was Fotografie mit uns machen kann. Sie nimmt uns mit an Orte weit weit weg, zeigt uns Umstände die uns zur Aktion aufrufen und uns Emotionen für Menschen fühlen lassen, die wir noch nie zuvor gesehen haben. Deshalb ist sie ein sehr wertvolles Mittel um auf Themen aufmerksam zu machen die wir wichtig finden. Die Frage ob Protestfotografie etwas bringt, selbst in unserer von Medien überfluteten Welt, ist also Ja. Denn selbst wenn viele Fotografien untergehen in der Masse der Medien, schaffen es andere doch, immer wieder die Massen inter den Medien zu bewegen.

Mein Fazit dieses Interessanten Themas ist demnach auf jeden Fall: Macht weiter! Inspiriert Menschen mit euerer kreativität, mit eueren Emotionen und teilt was euch bewegt, denn die Welt schaut zu.

Augen, die im Gedächnis bleiben

DieAugen sind das Tor zur Seele.

Dieser Spruch wird oft in Filmen gesagt und das nicht ohne Grund. Augen können sehr ausdrucksvoll sein, sie können weinen, lachen, erschrecken oder Blickkontakt verweigern. Das genaue Gegenteil jedoch ist auf dem Bild „Afghanisches Mädchen“ von Steve McCurry zu sehen. Eins der vielleicht bekanntesten Bilder der Welt und erschien im Juni 1985 als Titelbild der 167 Ausgabe der „National Geographic“ Zeitschrift. Das Bild zeigt ein Mädchen mit einem dunkelroten umgelegten Tuch, welches in die Kamera schaut.

https://www.artberlin.de/kuenstler/steve-mccurry/

Die grünen Augen durchbohren einen regelrecht. Das ist auch der Grund, warum dieses Bild das erste ist, was euch auf diesem Blog begrüßt. Es fängt einen ein und man möchte mehr erfahren.

Das Foto entstand 1979 als der Fotograf im Grenzgebiet Afghanistans unterwegs war und der Invasionskrieg sowjetischer Truppen ins Rollen geriet. Er war einer der ersten, die Fotos aus den Gebieten der Kriegszonen machten und die Verwüstung des Krieges dokumentierten. Seine Fotos wurden in Zeitschriften wie der „New York Times“ und im „Time Magazine“ veröffentlicht und brachten Aufmerksamkeit auf das Elend der afghanischen Flüchtlingslager in Pakistan. Das Foto des Mädchens wurde 1984 in einem Schulzelt des Camps Nasir Bagh aufgenommen. Den Namen des Mädchens wusste McCurry nicht, deshalb nannte er das Bild „Afghan Girl“. Die Suche nach ihr sollte 17 Jahre dauern. 2002 wurde die inzwischen fast Dreißigjährige von einer Person in der Öffentlichkeit wiedererkannt und  Stimmte nach einigen Gesprächen zu, das Foto wieder zu kreieren.

Diese Fotografien werden bis heute weltweit gefeiert und erinnern jedes mal an den Elend des Krieges. Protestfotografie in so einem Rahmen, trägt einen sehr großen Impakt mit sich. Selbst jetzt, vierzig Jahre nachdem das erste Bild gemacht wurde, protestiert es mit seiner Geschichte gegen den Krieg.  Definitiv ein gutes und erfolgreiches Beispiel der Protestfotografie.

„Legless men in Japan“

 „Legless men in Japan“

Am Anfang einer jeden Themenfindung steht eine Inspiration oder Idee. Meine kam, als ich zum ersten mal die Bilder der „Legless men in Japan“ entdeckt habe.

https://www.artsy.net/show/photo-edition-berlin-pawel-jaszczuk-high-fashion-in-japan-haihuatusiyon-ri-ben

Die Fotoreihe stammt von einem Fotografen Namens Pawel Jaszczuk. Der gebürtige Warschauer Fotograf zeigt die Firmen- Trinkkultur Japans, und ihre Folgen. Japan is bekannt für stickte Arbeitskultur und strenge Arbeitszeiten. Oftmals wird der angestaute Frust und der alltägliche Stress der Arbeiter am Abend von einem Gang zur Bar entlastet. Das endet nicht selten in zu viel Alkohol und späten Zeiten, in denen keine Züge oder Busse mehr zu den jeweiligen Häusern fahren. So ist es nicht ungewöhnlich, mitten in der Stadt auf dem Boden in den Straßen, fein angezogene Menschen, schlafend anzutreffen.

Der erste Gedanke, der einem vielleicht kommt, wenn man solche Bilder sieht ist vielleicht : „Warum würde sich jemand freiwillig auf den Boden zum schlafen legen? Mitten in der Stadt, und das auch noch mit feinen Klamotten..“ Vielleicht fände man den Anblick auch belustigend wenn der Kontrast zum Alkohol klar wird. Doch schaut man sich die Situation der schlafenden Männer genauer an, wandelt sich diese Belustigung eher in Mitleid.

Pawel fotografierte zwar anfangs aus rein ästhetischen Gründen, doch je länger er nachts, auf der Suche nach fotogenen Beispielen unterwegs war und je mehr er davon fand, desto klarer wurden die Umstände dahinter. Überarbeitete Mitglieder der Gesellschaft, die für die Arbeit leben und vor Erschöpfung nicht mal davor zurück schrecken auf der Straße zu schlafen. Menschen die arbeiten gehen, ihren Stress weg trinken und die letzte Bahn verpassen, auf der Straße schlafen um am morgen direkt wieder zur Arbeit zu gehen.

The pictures show people who are used, who are overworked, overstressed and exhausted. Do we really want to end up like this?” – Pawel Jaszczuk aus „The Guardian“

https://www.artsy.net/show/photo-edition-berlin-pawel-jaszczuk-high-fashion-in-japan-haihuatusiyon-ri-ben

Die Individuen auf den Fotografie sind sich ihrer Situation vielleicht nicht mal mehr bewusst. Das sieht man daran wie normalisiert dieser Anblick in großen Städten Japans ist. Als Person die nicht aus Japan kommt und die Arbeitskultur nicht kennt, wird es fast jedem unnormal vorkommen, Businessmänner schlafend auf der Straße vorzufinden. Aber wenn schon lange genug in einem solchen Alltag gelebt wird, merkt man irgendwann nicht mehr, wie ausbeutend diese Arbeits-/ Freizeitbalance ist.

Was also startete, mit einem Projekt für ein Fashion Magazin, endete schnell in einer Erkenntnis, die Kritik an der Arbeitsgesellschaft in Japan ausübte. Dieses Beispiel zeigt, wie schnell Fotografie einen protestierenden Charakter bekommen kann, ohne das vielleicht eine ursprüngliche Intention dahinter steckt.

Protestfotografie und Kunst

Die Kunst beschäftigt sich oft und gerne mit Themen, die politisch oder gesellschaftlich verbunden werden können. Kunst genießt eine gewisse Freiheit unter dem Deckmantel der kreativen Verwirklichung. Daher kann sie gut für kritische oder gesellschaftlich unangebrachte Themen genutzt werden. Künstler*innen können eine Stellung zu Themen beziehen, indem sie ihre Meinungen in Texte, Bildern und Formen verstecken.

Ein gutes Beispiel hierfür ist der nackte, menschliche Körper. In der Öffentlichkeit verpönt und unerwünscht, sieht man in Museen und Ausstellungen oft Abbildungen, Fotografien oder Andeutungen von nackten Personen, aber auch ganz offene und anspringende Bilder. Museen regen dazu an, Dinge aus einem neutraleren Blickwinkel zu betrachten als normalerweise und bringen so oft andere Sichtweisen mit sich, als die, die und von Geburt an von der Gesellschaft beigebracht werden. Man bekommt außerdem einen kleinen Einblick in die Gedanken einer anderen Person. Einen Blick in den Gedankengang eines Künstlers/ einer Künstlerin. Das ist es auch, was Kunst, für viele so ansprechend macht. Sie gibt uns die Möglichkeit, unsere eigenen Gedanken und Sichtweisen auf kreative Art und weise auszudrücken und festzuhalten, und gleichzeitig auch, zu lernen offen gegenüber anderen Meinungen und Sichtweisen zu werden.

Aus diesem Grund nutzen Aktivist*innen gerne ihren kreativen Freiraum, um ihre Meinungen darzustellen. So gelangt Politik und andere Gesellschaftlich kritisierte Themen oft am Menschen die eigentlich nichts damit zu tun haben wollen. Wenn ein Künstler / eine Künstlerin die man gerne verfolgt und deren Fotografien man gut findet, ihre Meinung in ihre Kreationen einfließen lassen, werden wir unterbewusst beeinflusst.

Diese Taktik wird übrigens auch in der kommerziellen Welt genutzt. Berühmtheiten, die plötzlich bestimmte Produkte anwerben und für große Firmen arbeiten. Oder ihre eigenen Produkte bewerben. Taylor Swift zum Beispiel, hat einen unglaublichen Einfluss auf ihre Fans. So groß sogar, dass die amerikanischen Wahlen beeinflusst werden können.

Aber auch Fotografie ohne einen eindeutigen Urheber, kann uns beeinflussen und in eine bestimmte Richtung lenken. Bilder die besondere, berührende oder schockierende Momente einfangen. Mit Fotografie bekommt der Konsument die nötige visuelle Unterstützung für eine Geschichte oder Erzählung, die ansonsten der Fantasie überlassen werden. Das Gesicht einer Echten Person zu sehen macht eine Unterschied von der Vorstellung einer Person. Es macht, was erzählt wird real.

Wie will ich Interviews führen?

Wie kann ich ein Interview führen

  • spezifische Aufgaben
  • Fragen stellen welche ich mir vorgenommen habe.
  • Zeit beachten
  • Zuversichtliche athmosphäre schaffen
  • Vermitteln was ich von dem Interview erwarte
  • Lockere Stimmung, Themen die auftauchen annehmen, trotzdem Kern Informationen raus arbeiten
  • Bequemen Ort suchen, wenn nicht geht, Internet/ Telefon
  • Immer respektvoll bleiben
  • ans Thema annähern, vielleicht über persoönliche Erfahrungen mit Demonstrationen/ Foto Graphit auf Demonstrationen.
  • Audioorekorder
  • Direkt am Anfang mitnehmen und zeigen.
  • Zuversichtlich bleiben, erklären warum es nicht schlimm ist. Möglichst wenig nachfragen, trotzdem respektvoll bleiben.
  • Vielleicht stimme verzerren? Privatsphäre
  • Zeit lassen
  • Thema vorstellen ( Fotografie in/ um Proteste)
  • Was will ich damit vermitteln? Künstlerische Annäherung an Proteste
  • campact interviewen
  • unangenehme fragen zuletzt

Fotografie als Protestmittel – ein Expose

Fotografie ist, in unserer heutigen Gesellschaft ein extrem gängiges und verfügbares Mittel, um Dinge, Momente oder Erfahrungen zu teilen.

Fotografie als Protestmittel, schöpft genau aus diesen Vorteilen. Agendas lassen sich leicht verbreiten, können große Menschenmassen erreichen. Social media wie Facebook, Instagram, Twitter, sind für alle Menschen mit Bildschirm zugänglich. Zudem schenkt die Verbreitung von Themen über Fotografie einem Fotografen Anonymität, was extrem wichtig ist im Kontext eventueller vom Staat nicht genehmigter Aktionen. Propaganda kann aus der Sicherheit der eigenen vier Wände betrieben werden. Auch große Firmen benutzen diese Möglichkeit, genau so, wie kleine. Bilder schenken einen Einblick in Orte die man selber noch nie gesehen hat. In Kombination mit einer Message, können sie Informationen auf persönlicherer Ebene vermitteln als Texte alleine. Gerade wenn ein Fotograf oder eine Fotografin einen guten Job macht, die Atmosphäre des fotografierten Raumes zu vermitteln.

In der Vergangenheit, als das Internet noch in seinem Beginn stand, oder noch gar nicht existiert hat, konnte Fotografie auf Flugblättern und Plakaten geteilt werden. Doch selbst wenn die Anonymität noch immer größtenteils da war, war man doch mehr gefördert, da man die Flugblätter und Plakate auch selber verteilen musste. Des Weiteren war es schwieriger die selbe Reichweite zu bekommen, oder mit Hilfe von, zum Beispiel hashtags, die richtigen Zielpersonen zu treffen. Trotzdem wurde über die Jahre Fotografie immer wieder als Protest Form genutzt, gerade wenn sie unauffällig sein wollte. Der Deckmantel der Kunst, gab und gibt den Künstler*innen einen kreativen Schutz. Rebellion über Kunst gab es natürlich auch bevor die ersten Fotoapparate erfunden wurden, dann über Malerei oder Gedichte. Doch die Möglichkeit, Umstände so genau wiederzugeben, erweiterte den Horizont vieler Menschen, die Ziel der Propaganda von Fotografie waren.

Heutzutage liegt die Schwierigkeit eher darin, in der Fülle all der Medien welche tagtäglich hochgeladen werden, als Konsument*in das richtige, das was uns anspricht, zu finden.

Im Laufe des Blogs möchte ich in die Geschichte der Fotografie über und der Proteste erkundigen und einige Künstler*innen und deren Werke vorstellen. Über Umfragen und Recherche möchte ich in die Materie eintauchen und hier festhalten. Außerdem die Folgen und Auswirkungen anschauen und wie leicht oder schwer es ist, wirklich einen Eindruck zu hinterlassen. Wann fing es an? Wie wird es utilisiert? Und last but not least, wie bewegt es uns eigentlich?!