Fotografie als Protestmittel

Wie Kunst Meinungen vermittelt

Was lernen wir daraus?

Fotografie ist ein mächtiges Mittel um eine Bewegung zu untermalen. Bilder zeigen einem die Realität, die man sonst vielleicht nicht sehen könnte. Die Geschichte der Proteste geht weit zurück, Ungerechtigkeit und Unzufriedenheit bringen Rebellion mit sich. Und um seine Meinung zu unterstützen, werden alle Mittel genutzt um Aufmerksamkeit zu gewinnen. Somit ist es kein Wunder, das die Kunst des Fotografierens ebenfalls begann in diesem Kontext zu funktionieren.

Die verschiedensten Methoden können helfen die Fotografie in einer bevorzugten Art  für sich arbeiten zu lassen. Ganz einfach Fotos von Situationen wie auf Demonstrationen zu machen, kann helfen die Nachricht der jeweiligen Veranstaltung zu verbreiten. Ebenso das reposten von Fotografien, die wir online sehen und die einen großen Impakt auf uns  ausüben. Doch nicht nur im privaten Bereich wird die Protestfotografie sichtbar. Kommerziell werden ebenfalls gerne Fotografie genutzt um zur Aktion aufzurufen und auf Umstände aufmerksam zu machen. Was aber in allen Fällen wichtig ist, ist dafür zu sorgen dass ein Auge auf die Komposition der jeweiligen Fotografie geworfen wird. Sei es nur der Fakt, das darauf geachtet wird, das bei Demonstrationen möglichst viele Menschen zu sehen sind. Somit wird klar, dass die Kunst ebenfalls einen wichtigen Teil spielt um die Fotografien zu den Betrachtern sprechen zu lassen. Den Emotionen zu vermitteln, ist sehr wichtig und benötigt, sich mit dem Motiv auseinanderzusetzen. Deshalb ist es auch oft leichter, Protestfotografie für eine Sache zu betreiben, mit der man sich selber identifizieren kann. Man bringt seine eigenen Emotionen mit in die Komposition des Bildes und schafft es so, andere mit zu nehmen.

Denn das ist es was Fotografie mit uns machen kann. Sie nimmt uns mit an Orte weit weit weg, zeigt uns Umstände die uns zur Aktion aufrufen und uns Emotionen für Menschen fühlen lassen, die wir noch nie zuvor gesehen haben. Deshalb ist sie ein sehr wertvolles Mittel um auf Themen aufmerksam zu machen die wir wichtig finden. Die Frage ob Protestfotografie etwas bringt, selbst in unserer von Medien überfluteten Welt, ist also Ja. Denn selbst wenn viele Fotografien untergehen in der Masse der Medien, schaffen es andere doch, immer wieder die Massen inter den Medien zu bewegen.

Mein Fazit dieses Interessanten Themas ist demnach auf jeden Fall: Macht weiter! Inspiriert Menschen mit euerer kreativität, mit eueren Emotionen und teilt was euch bewegt, denn die Welt schaut zu.

Augen, die im Gedächnis bleiben

DieAugen sind das Tor zur Seele.

Dieser Spruch wird oft in Filmen gesagt und das nicht ohne Grund. Augen können sehr ausdrucksvoll sein, sie können weinen, lachen, erschrecken oder Blickkontakt verweigern. Das genaue Gegenteil jedoch ist auf dem Bild „Afghanisches Mädchen“ von Steve McCurry zu sehen. Eins der vielleicht bekanntesten Bilder der Welt und erschien im Juni 1985 als Titelbild der 167 Ausgabe der „National Geographic“ Zeitschrift. Das Bild zeigt ein Mädchen mit einem dunkelroten umgelegten Tuch, welches in die Kamera schaut.

https://www.artberlin.de/kuenstler/steve-mccurry/

Die grünen Augen durchbohren einen regelrecht. Das ist auch der Grund, warum dieses Bild das erste ist, was euch auf diesem Blog begrüßt. Es fängt einen ein und man möchte mehr erfahren.

Das Foto entstand 1979 als der Fotograf im Grenzgebiet Afghanistans unterwegs war und der Invasionskrieg sowjetischer Truppen ins Rollen geriet. Er war einer der ersten, die Fotos aus den Gebieten der Kriegszonen machten und die Verwüstung des Krieges dokumentierten. Seine Fotos wurden in Zeitschriften wie der „New York Times“ und im „Time Magazine“ veröffentlicht und brachten Aufmerksamkeit auf das Elend der afghanischen Flüchtlingslager in Pakistan. Das Foto des Mädchens wurde 1984 in einem Schulzelt des Camps Nasir Bagh aufgenommen. Den Namen des Mädchens wusste McCurry nicht, deshalb nannte er das Bild „Afghan Girl“. Die Suche nach ihr sollte 17 Jahre dauern. 2002 wurde die inzwischen fast Dreißigjährige von einer Person in der Öffentlichkeit wiedererkannt und  Stimmte nach einigen Gesprächen zu, das Foto wieder zu kreieren.

Diese Fotografien werden bis heute weltweit gefeiert und erinnern jedes mal an den Elend des Krieges. Protestfotografie in so einem Rahmen, trägt einen sehr großen Impakt mit sich. Selbst jetzt, vierzig Jahre nachdem das erste Bild gemacht wurde, protestiert es mit seiner Geschichte gegen den Krieg.  Definitiv ein gutes und erfolgreiches Beispiel der Protestfotografie.

Protestfotografie auf Protesten

Wie sich in der Umfrage herausgestellt hat, ist das erste woran viele denken, wenn sie das Wort „Protestfotografie“ hören, die Aktion auf die Straße zu gehen und zu protestieren. Und dann halt noch irgendwas mit Fotografie..

Und das ist gar nicht mal unberechtigt. Doch es gibt dennoch einige Dinge die beachtet werden sollten, wenn man mit seinen Fotografien auch auffallen möchte. 

Demonstrationen finden, wie bereits in der Einführung „Geschichte des Protests“ erläutert, seit Jahrhunderten statt. Unterstützt mit allen Mitteln der Kunst, zählt die Fotografie ebenfalls dazu. Heutige Demos könne unglaubliche Maße erreichen, wie die „Demos gegen Rechts“ in den letzten zwei Wochen deutlich gezeigt haben. Nach einer solchen Demo, sind Bilder und Videos überall im Internet zu finden. Menschen posten sie in ihre Instagram Stories, WhatsApp Stories und Facebook Profile. Mit heutiger Vernetzung finden sie ihren weg in schnellster Zeit durch das gesamte Internet. Sie sind beliebter Weg sein Statement für eine Situation abzugeben. Doch das sind nicht nur die privat geschossenen Fotos. Für große Demonstrationen sind oft Fernseher Teams vor Ort , die das Geschehen mitverfolgen und festhalten. Dafür sind dann professionell angestellte Fotografen da, die die Fotos mit bestimmten Intentionen schießen. Sie möchten zum Beispiel zeigen, wie viele Menschen auf einer Demonstration vor Ort waren, oder welche Art von Menschen. Dabei kommt die Kunst der Komposition mit ins Bild. Es mag zwar Fotografen geben, die einfach Fotos machen um Fotos gemacht zu haben, doch meistens möchte die fotografierende Person eine bestimmte Nachricht ausdrücken. Gerade bei von der Politik gemochten Themen, werden Fotografien so orchestriert, das sie die eigene Position Vorteilhaft, und die Position von Gegnern als Unvorteilhaft darstellen.

Doch auch auf kleinen Demonstrationen sind oft Personen anwesend, die speziell damit beauftragt werden, Fotos der Geschehnisse zu machen, die dann später als Propaganda genutzt werden können.

Was ist also wichtig wenn auf Demonstrationen fotografiert wird?

Je mehr ästhetisch die Fotos aussehen, desto eher werden die im Netz geteilt und verbreitet, deshalb ist es wichtig, sich ansprechende Motive auszusuchen und eine sichere Hand zu haben. Was helfen kann, gute Bilder zu machen, ist eine gute Kamera und nicht nur das Handy. Bei der Komposition der Bilder muss man aufpassen, seine eigene Stellungnahme favorisiert hin zu stellen. In Situationen, in welchen man Personen auf abgebildeten Fotos vor Aggressionen schützen möchte, ist es außerdem gut, dafür zu sorgen das sie nicht an Klamotten, Haaren oder anderen Merkmalern erkennbar sind. Gerade politische Demonstrationen sind oft sehr geladen und nicht selten gibt es gewaltbereite Individuen. Das kann durch die Vermeidung von direkten Fotografien, oder Nachbearbeitung geschehen. Im Anschluss müssen die richtigen Bilder ausgesucht werden, die die größte Menge ansprechen.

Umfrage zur Protestfotografie

Im Rahmen meiner Arbeit habe ich mir ein paar Stichfragen herausgesucht, die ich mir selber und anschließend auch anderen Personen in meinem Umfeld gestellt habe, um andere Meinungen und Perspektiven zu bekommen.

 

Die erste Frage war:

Woran denkst du als erstes wenn du das Wort „Protestfotografie“ hörst?

Die erste Antwort auf diese Frage war sehr einheitlich. Die meisten stellen sich Fotografien von Menschen auf Protesten vor. Mit Fahnen und vielen Mitstreiter*innen. Im Anschluss wurden auch noch einzelne Beispiele genannt, ein Mann der einem Tanklaster gegenüber steht, oder andere Umstände.

Bei dem Wort Protest denken also die meisten als erstes an Demonstrationen. Die prominenteste Art und weise auf ein Thema aufmerksam zu machen. Dann kommen die Gedanken an andere Einzelfälle.

 

Um genauer auf den Begriff einzugehen lautete die nächste Frage: Kannst du ein Beispiel nennen, bei dem Fotografie als Protestmittel funktioniert?

Hier kam wieder der Verweis auf Proteste selber, doch nicht so oft wie bei der ersten Frage. Ein Beispiel war wie der Kontrast  von gegenüberliegenden Seiten gezeigt werden an, wie zum Beispiel bei Polizeigewalt. Bei diesem Beispiel wurde noch erklärt das eine extreme Situation oft zu Handlung führen kann.

Die dritte Frage, wollte herausfinden wie die befragten selbst reagieren würden, wenn sie in die Rolle eines Fotografen/ einer Fotografin schlüpfen müssten, die besonders ansprechende Bilder schießen müssen um ein Protest Thema gut herüber zu bringen.

Auch hier gab es eine sehr deutliche Antwort. Emotionen.

Um seine Bilder möglichst gut bei möglichst vielen Menschen ankommen zu lassen, ist es wichtig den Menschen das Thema emotional ans Herz zu legen. Das soll zum Beispiel durch Menschen passieren, die auf den Fotografien zu sehen sind. Aber auch leere Straßen können einen großen Impakt haben. Es kommt auf den Kontext an.

Mit frage vier sollte der künstlerische Aspekt der Fotografie beleuchtet werden: Würdest du diese Art von Fotografie (Protestfotografie) als Kunst betrachten.

Und auch hier eine eindeutige Antwort: Ja

Es ist eine Kunst die auf den Moment angewiesen ist. Manche Bilder, vor allem die, die mit Sorgfalt geschossen werden, haben einen dominanteren künstlerischen Charakter als andere, doch alle können als Kunst betrachtet werden.

5. Hast du dich schon einmal von Fotografie als Propaganda beeinflussen lassen?

Ja. Propaganda ist überall in Form von Fotografie zu finden. Geht es um Kunstwerke, Makeup Kampagnen oder Klamotten. Vor allem kombiniert mit Models, welche die beworbenen Produkte zeigen ist es sehr leicht sich von solchen Fotografien beeinflussen zu lassen. Vor allem lässt man sich oft negativ beeinflussen. Das geht eigentlich fast allen so.

Diese Frage sollte vor allem zeigen, das Fotografie selber, einen sehr hohen Einfluss auf uns habe kann. Die Folgefrage darauf war; Wenn ja, war etwas dabei, das du als Protestfotografie bezeichnen würdest?

Die Antworten hier gingen wieder in alle Richtungen. Die Fotos die von der Tagesschau gezeigt werden zum Beispiel. Die Tagesschau benutzt oft Fotografien von Demonstrationen im Hintergrund ihrer Beiträge, diese beeinflussen unsere Wahrnehmung der restlichen Informationen des Posts. Wenn zum Beispiel viel Polizei zu sehen ist, wird die Information anders aufgefasst als wenn es nur friedliche Demonstrant*innen sind. Ein weiteres Beispiel waren Fotografien von der Stallhaltung von Hühnern, die die Umstände der Lebensbedingungen der Tiere zeigen und Empören hervorrufen. Was allerdings auch erwähnt wurde war der Fakt, das wenn diese Bilder eine Weile nicht gesehen werden, oft die Hemmschwelle wieder sinken kann, da der Einfluss nicht mehr so prominent ist.

Diese Antworten verbinden direkt mit einer weiteren Frage; Wo glaubst du, kann Protestfotografie am leichtesten Aufmerksamkeit erregen.

Hier wurde vor allem die Medien genannt. Durch die Reichweite können viele Menschen erreicht werden. Aber auch im alltäglichen Leben, wenn man in der Stadt unterwegs ist und vor allem an Orten an denen man es nicht erwartet.

Die letzte Frage war ob Fotografie eine Protestbewegung effektiv unterstützen kann und auch hier wurde eindeutig für Ja gestimmt. Fotografie hilft von Themen zu überzeugen, manchmal wird man sogar erst über bestimmte Fotografien auf bestimmte Themen aufmerksam.

Was mir aus manchen Antworten und Reaktionen zu dieser Umfrage deutlich hervor gegangen ist, ist das viele sich eher sehr selten Gedanken machen wie sehr sie jeden Tag von Fotografien im Protest Kontext beeinflusst werden. Manche schießen sogar selber Fotos die als Protestfotografie kategorisiert werden können. Sobald ein Foto auf einer Demonstration gemacht und auf einer social Media Plattform hochgeladen wird, kann es als Einfluss für weitere Personen dienen. Somit sind wir alle Teilnehmer der Protestfotografie.

„Legless men in Japan“

 „Legless men in Japan“

Am Anfang einer jeden Themenfindung steht eine Inspiration oder Idee. Meine kam, als ich zum ersten mal die Bilder der „Legless men in Japan“ entdeckt habe.

https://www.artsy.net/show/photo-edition-berlin-pawel-jaszczuk-high-fashion-in-japan-haihuatusiyon-ri-ben

Die Fotoreihe stammt von einem Fotografen Namens Pawel Jaszczuk. Der gebürtige Warschauer Fotograf zeigt die Firmen- Trinkkultur Japans, und ihre Folgen. Japan is bekannt für stickte Arbeitskultur und strenge Arbeitszeiten. Oftmals wird der angestaute Frust und der alltägliche Stress der Arbeiter am Abend von einem Gang zur Bar entlastet. Das endet nicht selten in zu viel Alkohol und späten Zeiten, in denen keine Züge oder Busse mehr zu den jeweiligen Häusern fahren. So ist es nicht ungewöhnlich, mitten in der Stadt auf dem Boden in den Straßen, fein angezogene Menschen, schlafend anzutreffen.

Der erste Gedanke, der einem vielleicht kommt, wenn man solche Bilder sieht ist vielleicht : „Warum würde sich jemand freiwillig auf den Boden zum schlafen legen? Mitten in der Stadt, und das auch noch mit feinen Klamotten..“ Vielleicht fände man den Anblick auch belustigend wenn der Kontrast zum Alkohol klar wird. Doch schaut man sich die Situation der schlafenden Männer genauer an, wandelt sich diese Belustigung eher in Mitleid.

Pawel fotografierte zwar anfangs aus rein ästhetischen Gründen, doch je länger er nachts, auf der Suche nach fotogenen Beispielen unterwegs war und je mehr er davon fand, desto klarer wurden die Umstände dahinter. Überarbeitete Mitglieder der Gesellschaft, die für die Arbeit leben und vor Erschöpfung nicht mal davor zurück schrecken auf der Straße zu schlafen. Menschen die arbeiten gehen, ihren Stress weg trinken und die letzte Bahn verpassen, auf der Straße schlafen um am morgen direkt wieder zur Arbeit zu gehen.

The pictures show people who are used, who are overworked, overstressed and exhausted. Do we really want to end up like this?” – Pawel Jaszczuk aus „The Guardian“

https://www.artsy.net/show/photo-edition-berlin-pawel-jaszczuk-high-fashion-in-japan-haihuatusiyon-ri-ben

Die Individuen auf den Fotografie sind sich ihrer Situation vielleicht nicht mal mehr bewusst. Das sieht man daran wie normalisiert dieser Anblick in großen Städten Japans ist. Als Person die nicht aus Japan kommt und die Arbeitskultur nicht kennt, wird es fast jedem unnormal vorkommen, Businessmänner schlafend auf der Straße vorzufinden. Aber wenn schon lange genug in einem solchen Alltag gelebt wird, merkt man irgendwann nicht mehr, wie ausbeutend diese Arbeits-/ Freizeitbalance ist.

Was also startete, mit einem Projekt für ein Fashion Magazin, endete schnell in einer Erkenntnis, die Kritik an der Arbeitsgesellschaft in Japan ausübte. Dieses Beispiel zeigt, wie schnell Fotografie einen protestierenden Charakter bekommen kann, ohne das vielleicht eine ursprüngliche Intention dahinter steckt.

Protestfotografie und Kunst

Die Kunst beschäftigt sich oft und gerne mit Themen, die politisch oder gesellschaftlich verbunden werden können. Kunst genießt eine gewisse Freiheit unter dem Deckmantel der kreativen Verwirklichung. Daher kann sie gut für kritische oder gesellschaftlich unangebrachte Themen genutzt werden. Künstler*innen können eine Stellung zu Themen beziehen, indem sie ihre Meinungen in Texte, Bildern und Formen verstecken.

Ein gutes Beispiel hierfür ist der nackte, menschliche Körper. In der Öffentlichkeit verpönt und unerwünscht, sieht man in Museen und Ausstellungen oft Abbildungen, Fotografien oder Andeutungen von nackten Personen, aber auch ganz offene und anspringende Bilder. Museen regen dazu an, Dinge aus einem neutraleren Blickwinkel zu betrachten als normalerweise und bringen so oft andere Sichtweisen mit sich, als die, die und von Geburt an von der Gesellschaft beigebracht werden. Man bekommt außerdem einen kleinen Einblick in die Gedanken einer anderen Person. Einen Blick in den Gedankengang eines Künstlers/ einer Künstlerin. Das ist es auch, was Kunst, für viele so ansprechend macht. Sie gibt uns die Möglichkeit, unsere eigenen Gedanken und Sichtweisen auf kreative Art und weise auszudrücken und festzuhalten, und gleichzeitig auch, zu lernen offen gegenüber anderen Meinungen und Sichtweisen zu werden.

Aus diesem Grund nutzen Aktivist*innen gerne ihren kreativen Freiraum, um ihre Meinungen darzustellen. So gelangt Politik und andere Gesellschaftlich kritisierte Themen oft am Menschen die eigentlich nichts damit zu tun haben wollen. Wenn ein Künstler / eine Künstlerin die man gerne verfolgt und deren Fotografien man gut findet, ihre Meinung in ihre Kreationen einfließen lassen, werden wir unterbewusst beeinflusst.

Diese Taktik wird übrigens auch in der kommerziellen Welt genutzt. Berühmtheiten, die plötzlich bestimmte Produkte anwerben und für große Firmen arbeiten. Oder ihre eigenen Produkte bewerben. Taylor Swift zum Beispiel, hat einen unglaublichen Einfluss auf ihre Fans. So groß sogar, dass die amerikanischen Wahlen beeinflusst werden können.

Aber auch Fotografie ohne einen eindeutigen Urheber, kann uns beeinflussen und in eine bestimmte Richtung lenken. Bilder die besondere, berührende oder schockierende Momente einfangen. Mit Fotografie bekommt der Konsument die nötige visuelle Unterstützung für eine Geschichte oder Erzählung, die ansonsten der Fantasie überlassen werden. Das Gesicht einer Echten Person zu sehen macht eine Unterschied von der Vorstellung einer Person. Es macht, was erzählt wird real.

Geschichte des Protests

Um der Geschichte der Protestfotografie auf den Grund zu gehen, möchte ich mich zuerst mit der Geschichte der Proteste generell auseinandersetzen. Das Wort „Protest“ wird, wie so viele, aus dem lateinischen „protestari“ abgeleitet, was „öffentlich bezeugen“ bedeutet. Seine eigene oder die Meinung einer anderen Person öffentlich zu unterstützen und damit bestimmten Maßnahmen zu widersprechen. Vor allem im Politischen Kontext.

Bereits in der Antike lassen sich aufschriebe von Protesten finden. Die sogenannten Kyniker bildeten eine Protestbewegung, welche die philosophischen Ziele verfolgten, ein mit dem Universum harmonisches Leben im Fortschritt der Menschen zu gestalten. Diese Idee stand damals eindeutig gegen die sozialen Gepflogenheiten, keinen Respekt gegenüber den Sitten und Gebräuchen zu Zeigen. Bekannter Vertreter dieser Werte war Diogenes von Sinope, ein Lebensphilosoph und Provokateur.

Auch in folgenden Zeitaltern wie dem Mittelalter, gab es wiederholt Protestbewegungen. Ähnlich wie jetzt zur Zeit, gab es Bauernunruhen/ Bauernproteste, bei welchen das Volk seine Unzufriedenheit, mit der Art und weise wie regiert wurde, ausdrückten. Allerdings weit gewaltbereiter, als Druckmittel in teilweise performativen Taten, aber auch willkürlich, gegen Personen und Gebäude gerichtet. Doch auch weniger aggressive Formen des Protests, wie performatives Wildern. Die Proteste entstanden durch Ressourcenkonflikte, Steigerungen der Abgabenlasten und vermehrten Frondiensten (persönliche Dienstleistungen) gegenüber dem Adel.

Auch künstlerisch wurden Proteste unterstützt, durch Liedtexte und Performances auf Bühnen.

Auf kreative Art und weise für eine Bestimmte Meinung einzustehen oder sie darzustellen, setzt sich durchlaufend in der Geschichte fort

Ein sehr bewegendes Beispiel dafür ist das Öl- Gemälde „A Hugenot, on St. Bartholomew`s Day“ von John Everett Millais.

Der ganze Titel des Gemäldes ist „ A Hugenot, on St. Bartholomew`s Day, Refusing to Shield Himself from Danger by Wearing the Roman Catholic Badge“ und soll einen Moment darstellen, der kurz vor dem blutigen Massaker am St. Bartholomäua Tag an den protestantischen Hugenotten stattfindet.

 

https://historicallyobsessed.blogspot.com/2010/05/hfbrt-sundays-art-huguenot-pre.html

Dieses Bild wird zum Romantizismus (welcher oft Sehnsucht und Streben darstellt) kategorisiert, es zeigt einen trotzigen Charakter, nicht zuletzt durch die Aktionen der dargestellten Charaktere. Eine christliche Frau versucht ihrem Geliebten eine weiße Binde um den Arm zu binden. Diese stand damals als ein Zeichen der Solidarisierung mit der katholischen Kirche, und war somit ein Schutz vor den brutalen Meuten, welche Jagd auf die französischen Hugenotten machten. Der Geliebte jedoch, hindert sie sanft daran, indem er das Band weg zirht. Der Akt des Protestes des Liebhabers steht klar im Bild und übermittelt die Verzweiflung des Momentes. Doch auch die alleinige Aktion ein Bild aus der dargestellten Sicht zu malen, drückt Solidarität mit den Hugenotten aus und gleichzeitig verurteilt der Maler die monströsen Taten der katholischen Akteure und bezieht Stellung dagegen.

Selbst mildere Formen Von Protest wie in diesem Beispiel, können Einfluss ausüben. Demnach ist die Kunst ein wichtiges und leicht zu benutzendes Mittel sich in Konflikten auszudrücken.

Das gilt auch, wenn nicht sogar besonders, für die Fotografie. Mit der Erfindung der Kamera, konnte Kunst wie zum Beispiel Portraits um einiges mehr an Verfügbarkeit für die Allgemeinheit gewinnen. Und wie andere Kunst, wurde auch sie in Protest Kontexten genutzt.

Zur Nachkriegszeit wurde ein japanisches Fotomagazin mit dem Namen “Provoke“ zum Höhepunkt der Fotografie in der Nachkriegszeit gekürt. Das Magazin setzte sich in der Zeit der aufblühenden Fotografie mit den politischen Bewegungen der 1960er und der japanischen Performance Kunst auseinander. Es gab nur 3 Ausgaben der Zeitschrift, trotz dem hinterließen die Hefte und Fotografien ein prägendes Bild in der Fotografie Szene. Die Fotografien beleuchten die Proteste gegen Ungerechtigkeit und dienen als Aufruf, selbst aktiv zu werden und die Proteste zu unterstützen.

An diesem Beispiel zeigt sich eine weitere Bewegung welche politik kritisch agiert und somit aufrufen das System nicht einfach machen zu lassen. Ein sich wiederholendes Thema in der Geschichte der Proteste.

Doch nicht nur Proteste in Zusammenhang mit System und Politik finden sich wieder. Ein anderes Beispiel sind öffentliche Entertainment Veranstaltungen wie Fußball. Viele im Zusammenhang mit den unkontrollierbaren Mobs die oftmals, verursacht von einem verlorenen Spiel in Städten wüten.

Oder Proteste in Firmen, Schulen, und besonders sozialen Arbeiten, die auf Zahlungsungerechtigkeit aufmerksam machen wollen. Auch in diesen Bereichen gibt es Unterstützung von Kunst und Fotografie. Einige Beispiele werde ich hier zur Veranschaulichung zeigen, es wird also interessant.

 

 

Wie will ich Interviews führen?

Wie kann ich ein Interview führen

  • spezifische Aufgaben
  • Fragen stellen welche ich mir vorgenommen habe.
  • Zeit beachten
  • Zuversichtliche athmosphäre schaffen
  • Vermitteln was ich von dem Interview erwarte
  • Lockere Stimmung, Themen die auftauchen annehmen, trotzdem Kern Informationen raus arbeiten
  • Bequemen Ort suchen, wenn nicht geht, Internet/ Telefon
  • Immer respektvoll bleiben
  • ans Thema annähern, vielleicht über persoönliche Erfahrungen mit Demonstrationen/ Foto Graphit auf Demonstrationen.
  • Audioorekorder
  • Direkt am Anfang mitnehmen und zeigen.
  • Zuversichtlich bleiben, erklären warum es nicht schlimm ist. Möglichst wenig nachfragen, trotzdem respektvoll bleiben.
  • Vielleicht stimme verzerren? Privatsphäre
  • Zeit lassen
  • Thema vorstellen ( Fotografie in/ um Proteste)
  • Was will ich damit vermitteln? Künstlerische Annäherung an Proteste
  • campact interviewen
  • unangenehme fragen zuletzt

Fotografie als Protestmittel – ein Expose

Fotografie ist, in unserer heutigen Gesellschaft ein extrem gängiges und verfügbares Mittel, um Dinge, Momente oder Erfahrungen zu teilen.

Fotografie als Protestmittel, schöpft genau aus diesen Vorteilen. Agendas lassen sich leicht verbreiten, können große Menschenmassen erreichen. Social media wie Facebook, Instagram, Twitter, sind für alle Menschen mit Bildschirm zugänglich. Zudem schenkt die Verbreitung von Themen über Fotografie einem Fotografen Anonymität, was extrem wichtig ist im Kontext eventueller vom Staat nicht genehmigter Aktionen. Propaganda kann aus der Sicherheit der eigenen vier Wände betrieben werden. Auch große Firmen benutzen diese Möglichkeit, genau so, wie kleine. Bilder schenken einen Einblick in Orte die man selber noch nie gesehen hat. In Kombination mit einer Message, können sie Informationen auf persönlicherer Ebene vermitteln als Texte alleine. Gerade wenn ein Fotograf oder eine Fotografin einen guten Job macht, die Atmosphäre des fotografierten Raumes zu vermitteln.

In der Vergangenheit, als das Internet noch in seinem Beginn stand, oder noch gar nicht existiert hat, konnte Fotografie auf Flugblättern und Plakaten geteilt werden. Doch selbst wenn die Anonymität noch immer größtenteils da war, war man doch mehr gefördert, da man die Flugblätter und Plakate auch selber verteilen musste. Des Weiteren war es schwieriger die selbe Reichweite zu bekommen, oder mit Hilfe von, zum Beispiel hashtags, die richtigen Zielpersonen zu treffen. Trotzdem wurde über die Jahre Fotografie immer wieder als Protest Form genutzt, gerade wenn sie unauffällig sein wollte. Der Deckmantel der Kunst, gab und gibt den Künstler*innen einen kreativen Schutz. Rebellion über Kunst gab es natürlich auch bevor die ersten Fotoapparate erfunden wurden, dann über Malerei oder Gedichte. Doch die Möglichkeit, Umstände so genau wiederzugeben, erweiterte den Horizont vieler Menschen, die Ziel der Propaganda von Fotografie waren.

Heutzutage liegt die Schwierigkeit eher darin, in der Fülle all der Medien welche tagtäglich hochgeladen werden, als Konsument*in das richtige, das was uns anspricht, zu finden.

Im Laufe des Blogs möchte ich in die Geschichte der Fotografie über und der Proteste erkundigen und einige Künstler*innen und deren Werke vorstellen. Über Umfragen und Recherche möchte ich in die Materie eintauchen und hier festhalten. Außerdem die Folgen und Auswirkungen anschauen und wie leicht oder schwer es ist, wirklich einen Eindruck zu hinterlassen. Wann fing es an? Wie wird es utilisiert? Und last but not least, wie bewegt es uns eigentlich?! 

Wie baue ich einen Blog auf?

  • Nach Themenfindung:

  • Welche Informationen möchte ich vermitteln?

  • Wie viel weiß ich bereits über das Thema über welches ich berichte?

  • Wie lange sollen die Einträge sein?

  • Welche Elemente möchte ich benutzen um den Blog interessanter zu gestalten?

  • Welche Frage stellen sich Menschen wenn sie an das Thema denken?

  • Wie gestalte ich die Webseite von dem Blog?

– Thema finden und den Lesern erklären. (Protestfotografie)

→ Fotografien finden

→ Rahmen setzen (Proteste auf der Straße und in der Kunst)

→ Recherche über Internet, Mitmenschen und Bücher.

– Einführung mit Zusammenfassung.

– Einzelne Themen die mit einbegriffen sind erläutern (Fotografie, Kunst, Proteste, politische Konflikte)

– Fotografien zu Veranschaulichung

– Umfragen zum Thema

Leitfaden/ Inhaltsverzeichnis:

  1. Expose

  2. Protestgeschichte

  3. Ist Protestfotografie Kunst?

  4. Kunstwerk (+Fotografien)

  5. Proteste (+ Audio)

  6. Kunstwerk (+ Fotografien)

  7. Umfrage

  8. Fazit

  9. Quellen