Lehrkonzepte der Mathematik

1.Welche Erfahrungen haben Sie in Ihrer Schulzeit mit Mathematikunterricht gemacht? Können Sie die in der Vorlesung aufgeworfenen Schwierigkeiten bestätigen?

2.Bieten alternative Ansätze wie die von David Stocker und Robert Moses einen Ausweg aus den in der Vorlesung angedeuteten Schwierigkeiten?

 

Zunächst zu meinen persönlichen Erfahrungen im Mathematikunterricht:

Durch zahlreiche Lehrerwechsel, sei es aufgrund von Schulwechseln, Krankheiten oder „Babypausen“, habe ich während meiner Schullaufbahn viele verschiedene Lehrmethoden über mich ergehen lassen müssen, die mir teils zusprachen, teils demotivierten.

Insgesamt lässt sich wohl sagen, dass ich Schulen besuchte, die sozialschwächeres Publikum beheimateten. In der Orientierungsstufe wurde das Problem dann so gelöst, dass den Schülern, die wenig Probleme hatten, eine Anzahl von Aufgaben aus einem Lehrbuch genannt wurden, die bearbeitet werden müssen, während sich der Lehrer um die Schwächeren kümmerte und ihnen bei den Grundschritten half.  Ob das nun irgendeinem der Schüler geholfen hat, darf zumindest bezweifelt werden.

Auf dem Gymnasium ist mir dann desöfteren aufgefallen, dass Schüler mit anderer Muttersprache als Deutsch verstärkt Probleme mit Textaufgaben hatten. Doch erst in der Oberstufe wurden diese konkret damit angegangen, dass Gruppen, zusammengesetzt aus verschiedenen Leistungsniveaus, gebildet wurden, was im Vergleich zu anderen Mathekursen der Schule, zu besonders positiven Endergebnissen im Kurs geführt hat.

Diskutabel ist hierbei natürlich die Rolle des Lehrers und die Strenge der Benotung. Gerade in Fächern wie Mathematik, indenen die Motivation oft nicht gegeben ist, sind „überstenge“ Bewertungskriterien ein Faktor, der Schüler nachhaltig gegen Mathematik stimmen kann.

 

Was die Angehenweisen von Stocker und Moses angeht, so bekämpfen diese in jedem Falle die „natüliche“ Demotivation von vielen Schülern gegen das Fach Mathematik.

Stocker gelingt es mit aktuellen Themen und Problemen, einen Alltagsbezug herzustellen. Dabei wird nicht nur Interesse geweckt, sondern auch trainiert, gelernte Methoden auf andere Gegebenheiten anzuwenden. Mathematik verliert hierdurch seinen theoretischen Charakter und damit seinen Schrecken.

In der Gruppenarbeit von Moses wird zusätzlich viel diskutiert und ausgetauscht, was Schülern mit sprachlichen Problemen Möglichkeiten bietet, diese zu überwinden, während stärkere Schüler ihr Wissen und ihre Fähigkeiten manifestieren.

Interessant ist hierbei zu erfahren, was die Schüler bzw. Studenten, die Teil des Unterrichtskonzepts von Moses waren, darüber denken. Wenn Lernende so positiv über ihren Unterricht, der von Altersher eher einen negativen Beigeschmack mit sich bringt, reden, muss das Konzept mindestens in die richtige Richtung zielen.

Ein Gedanke zu „Lehrkonzepte der Mathematik

  1. So wie du deine Schulerfahrungen mit Mathematikunterricht schilderst, kann ich deine Eindrücke und deine Kritik durchaus nachvollziehen. Besonders im Hinblick auf das sozialschwächere Publikum, erscheinen mir die Probleme, die auftraten, verständlich.

    Allerdings erkenne ich in deinen Anmerkungen auch, dass die Lehrkräfte diese Probleme nicht unberücksichtigt gelassen haben, sondern beispielsweise durch die spezielle Unterstützung der schwächeren Schüler, sich sehr bemüht haben, die Probleme zu beseitigen. Dies würde ich eher als positiv anerkennen. Vor allem in der Oberstufe scheinen die Lehrmethoden dann ja auch zu positiven Ergebnissen geführt zu haben.

    Bezüglich der Strenge in der Notenvergabe bin ich allerdings eher der Meinung, dass ein Lehrer die Noten so verteilen sollte, dass diese ein Maß für die Leistungen des Schülers sind und Schüler mit beispielsweise anderer Muttersprache nicht in dieser Hinsicht bevorzugt werden sollten. Ich würde gerade Mathematik eher als ein Fach sehen, wo auch Schüler anderer Herkunft gut mit zurecht kommen können. Es handelt sich hierbei immerhin größten Teils um Formeln, Zahlen und Buchstaben, und nicht um schwer verständliche Texte. Die einzige Ausnahme sind meiner Ansicht nach Textaufgaben, welche allerdings zumindest bis zur Oberstufe meistens eher einfach und sehr klar formuliert sind.

    In deinem zweiten Teil gehst du auf die Herangehensweisen von Stocker und Moses ein. In deiner Bewertung der genannten Methoden, kann ich deine Meinung nur teilen. Allerdings finde ich, dass du hier das Fach Mathematik im Allgemeinen zu schlecht darstellst. Es gibt zwar viele Schüler, deren Lieblingsfach Mathematik wohl niemals werden wird, aber dennoch gibt es auch viele Schüler, die ein großes Interesse für dieses Fach haben und keine „natürliche Demotivation“, wie du sie beschreibst, aufweisen.

    In den meisten Fällen kann ich allerdings deine Argumentation gut nachvollziehen und in vielen Punkten bin ich auch derselben Meinung.

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