01 – eTEACHR2016 KW14

Moin und herzlichen willkommen zu meinem Blog!

Bevor es richtig los geht, wie gewünscht ein paar Informationen zum Einstieg:

1) Meine Kombination ist Biologie und Chemie, also die geballte Ladung an Naturwissenschaften und natürlich auch meine späteren Unterrichtsfächer. Hinzu wird wahrscheinlich noch ein wenig Physik kommen, da dies im Schulfach „Naturwissenschaften“ integriert ist und somit fachfremd unterrichtet werden muss.

2) Ich hatte einige Lehrerinnen und Lehrer, die ich gerne mochte und möchte mich auf keine bestimmte Person festlegen. Besonders gut gefallen hat es mir tatsächlich immer dann, wenn die Lehrkräfte keinen besonders innovativen Unterricht gemacht haben, sondern einfach natürlich aufgetreten sind und es geschafft haben, ihre Begeisterung an die Schülerinnen und Schüler herüberzubringen. Dabei hatte ich das Gefühl, dass auch diese Aufgabe für viele bereits eine große Herausforderung dargestellt hat.
So gab es in meiner Schullaufbahn einige Lehrer, die sich einfach vor die Klasse gesetzt und frei erzählt haben und es mit dieser Art und Weise vielmehr geschafft haben, die Schülerinnen und Schüler zu fesseln, als andere, die sich zwanghaft versucht haben, an einem neuen Unterrichtskonzept entlangzuhangeln, das sie zuvor ausgearbeitet hatten. Als angenehm haben wir es nichtsdestotrotz auf jeden Fall empfunden, wenn ab und an ein Methoden- und Medienwechsel im Unterricht eingebaut war, da somit keine Langeweile entstehen konnte.

3) Was die Medien angeht, war meine Schule eher altmodisch ausgestattet. Neben der natürlich vorhandenen Tafel und den klassischen Schulbüchern gab es in den meisten Räumen OHP-Projektoren und später (kurz vor dem Abi) wurde in den Naturwissenschafts-Räumen auch der eine oder andere Beamer eingeführt.
Ansonsten wurde noch auf den guten alten Fernsehwagen zurückgegriffen, wenn ein Film geschaut werden sollte und ein mobiler CD-Player mit in den Unterricht gebracht, falls Musik / ein Hörspiel Abwechslung in den Unterricht bringen sollte.
Smartboards gab es bei uns nur ein einziges, wobei einige Lehrkräfte damit so wenig anfangen konnten, dass sie es zum Beschreiben mit Folienstiften genutzt haben.
Wie auch bei den Unterrichtsmethoden gibt es kein spezielles Medium, das ich als Universallösung für die Schule betrachten würde, sondern auch hier ist die Abwechslung besonders attraktiv.
Als Beispiel lässt sich in diesem Zusammenhang der Biologieunterricht nennen, der einen großen Nutzen erfahren hat, wenn komplizierte Vorgänge, wie die Verdopplung der DNA zunächst im Buch erarbeitet und anschließend als Animation vorgespielt wurde, um eine bildliche Vorstellung davon zu ermöglichen. Auch die gemeinsame und langsame Erarbeitung eines gut strukturierten Tafelbildes mit anschließender Übertragung ins Heft sehe ich als sehr hilfreich an und ermöglicht häufig ein mindestens genauso gutes Verständnis kompexer Vorgänge wie die Erarbeitung am Smartboard mittels aufwändig gestalteter Lernprogramme o.ä. An der Schule, an der ich momenten mein Praxissemester mache, existieren sogar überhaupt keine Smartboards oder Beamer in den Räumen, sodass fast ausschließlich mit dem OHP-Projektor gearbeitet wird.

4) Ich kann mich sehr für Technik begeistern und habe sie auch vielfach in meinen Alltag integriert. So schaue ich ab und an Fernsehen / höre Radio, besitzen ein Smartphone, einen Laptop und nutze auch Facebook und hilfreiche Apps wie Whatsapp und viele weitere für verschiedenste Anwendungen. Dennoch habe ich mich nicht von elektronischen Medien so abhängig gemacht, dass ich mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen kann. So bin ich vollständig ohne Handy aufgewachsen und habe auch erst spät erstmalig Zugriff auf das Internet gehabt, weiß also sehr wohl, dass es auch ohne ständige Online-Aktivität funktionieren kann. Trotzdem stellen solche Geräte natürlich eine enorme Hilfe im Alltag dar, haben die Konnektivität unter den Menschen verbessert und sind auch ansonsten oftmals unterhaltsame Mittel zum Zeitvertreib. Dennoch kann es auch sehr störend sein, wenn man ständig erreichbar sein muss und auch um einen herum die Menschen ständig mit ihren Smartphones oder Tabletts beschäftigt sind. Von daher bin ich der Ansicht, dass eine maßvolle Nutzung dieser Geräte sinnvoll ist und es nicht schadet, das Handy ab und an auf stumm zu schalten.

5) Das Internet macht das Leben als Lehrerin/Lehrer leichter, weil er viel schneller auf nützliches Arbeitsmaterial zugreifen kann und zusätzliche Medien für den Unterricht ermöglicht.

Digitale Medien wie z.B. Interactive Whiteboards, Tablets oder das Internet werden für die Schule der Zukunft eine sinvolle Hilfe im Unterricht sein, sollten jedoch die klassischen Medien nicht vollständig ablösen.

Smartphones in der Schule können kaum mehr unterbunden werden, sollten jedoch im Unterricht abgeschaltet werden, da sie vielfach den Lernprozess der Schülerinnen und Schüler behindern können.

2 Reaktionen zu “01 – eTEACHR2016 KW14”

  1. Konstanze

    Hallo Lars,
    danke für diese ausführliche und reflektierte Vorstellung Ihrer eigenen Erfahrungen. Besonders interessant finde ich es, dass Sie die Motivation, Begeisterung und Glaubwürdigkeit der Lehrperson in den Vordergrund rücken. Es scheint, als würden Sie Medien persönlich sehr reflektiert und abwägend nutzen und auch im Unterricht nur auf Medieneinsatz zurückgreifen, wenn er eine Bereicherung der Lernsituation darstellen kann. Wie sind Sie mit der spärlichen Medienausstattung während Ihres Praxissemesters umgegangen? Gab es Momente, in denen Sie sich ein größeres mediales Angebot gewünscht hätten?

  2. Lars

    Liebe Frau Wegmann,

    vielen Dank für Ihre Rückmeldung zu meinem Beitrag.

    In der Tat habe ich im Praxissemester einige Situationen erlebt, in denen ich mir eine größere mediale Ausstattung gewünscht habe. Zwar hat sich die Schule auf die spärliche Ausstattung weitestgehend gut eingestellt, indem bedruckbare Folien, farbige Kreide etc. in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, doch gab es immer wieder Momente, in denen ich eine speziell die Abwesenheit eines Beamers deutlich bemerkt habe.

    Grundsätzlich war es kein Problem, sich auf die ausschließliche Nutzung von Medien wie der klassischen Kreidetafel einzustellen, da die Bedingungen bereits bei der Unterrichtsplanung bekannt waren, doch konnten auf diesem Wege viele der in der Didaktik erarbeiteten Methoden natürlich nicht angewandt werden. Dies war insofern schade, als dass ich mir genau diese Nutzung als Ziel für das Praxissemester gesetzt hatte. Folglich musste ich regelmäßig beispielsweise auf Plakate oder Metaplan-Karten ausweichen, was sich bei vielfacher Nutzung durchaus auch finanziell bemerkbar machte.
    Tatsächlich vermisst habe ich beispielsweise digitale Medien vor allem dann, als es um die Vermittlung komplexer biologischer Inhalte ging, die ich gerne mit einem Video unterstützt hätte. Auch in der Stunde des Unterrichtsbesuchs durch meine Dozentin war es schwierig, einen Beamer für die geplante Durchführung zu beschaffen.
    Somit würde ich als Fazit festhalten, dass eine Unterrichtsplanung und -durchführung natürlich auch ohne neue Medien möglich ist, dadurch die Auswahl am Methoden, die auch in vielen Büchern und Themenheften zu finden sind, stark eingeschränkt werden.

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