Dieses Sommersemester starten wir mit einer neuen Veranstaltung, die als Online-Veranstaltung parallel zum Praxissemester der Master-Lehramts-Studierenden (Gymnasium & Oberschule) angeboten wird. Gänzlich online? Ja, die Basics finden sich im FAQ/WTF zum Seminar.
Präambel: Was wir aus bisherigen eTeachr-Veranstaltungen gelernt haben
Diese Veranstaltung baut auf der Erfahrungen vieler Jahre Online-Veranstaltungen auf. Ich will jetzt nicht bis in die Zeiten der virtuellen hochschule Bayern zurückgehen (an der Urversion von diesem Kurs war ich Anfang der 2000er Jahre nicht unerheblich beteiligt) oder die ersten Kurse im Internet Mitte der 1990er Jahre, sondern beziehe mich vor allem auf unsere Erfahrungen aus eStudi und eTeachr.
- Wir wollen ihre Aufgaben möglichst abwechslungsreich gestalten.
- Sie sollen bei den verschiedenen Aufgaben entweder
- einen möglichst unmittelbaren Nutzen aus dem Ganzen ziehen können;
- Spaß dabei haben;
- einen Sinn erkennen;
- etwas Neues kennenlernen;
- mal etwas anders machen als sonst;
- in sich einen Widerspruch aufkeimen spüren;
- etwas aus einer anderen Perspektive betrachten.
- Wir möchten, dass sie zu etwas beitragen, was viele andere angehende und examinierte Lehrende nutzen können.
- Wir möchten zu einem entspannten und produktiven Umgang mit neuen Technologien im Unterricht beitragen.
- Schließlich möchten wir sie auf ein lebensbegleitendes Lernen zu neuen Technologien im Unterricht vorbereiten. Internet & Smartphone werden nicht die letzte technologische Innovationen gewesen sein, welche sie in ihrer Schulkarriere produktiv nutzen können.
Unser Grundkonzepte für diese Veranstaltung lauten deshalb:
- Wir erklären immer ganz genau, was ihre aktuelle Aufgabe im Seminar ist und bis wann sie was zu erledigen haben.
- Wir geben uns Mühe, sie möglichst direkt und individuell online über ihren Blog hier auf UBLogs. Wegen einem kurzfristigen Wechsel in das Referendariat haben wir dieses Semester etwas weniger Unterstützungspower. Schauen wir mal.
- Uns ist es wichtig, dass sie etwas ausprobieren und daraus lernen. D.h., dass wir offene Aufgaben und echte Fragen stellen. Eine echte Frage zeichnet sich dadurch aus, dass auch wir nicht schon die Antwort kennen (unsere Expertise zeichnet sich dadurch aus, dass wir interessante und beantwortbare echte Fragen stellen, sie bei der Beantwortung betreuen und Antworten auf diese Fragen einschätzen und qualifiziert beurteilen können).
- Wir freuen uns besonders, wenn sie eigene Lösungen, Fragen, Kommentare, Argumente und Ideen entwickeln und diese untereinander teilen.
- Besonders wichtig ist uns, dass wir in diesem Seminar miteinander wertschätzend und konstruktiv kommunizieren. Es ist immer sehr leicht, zu etwas Nein zu sagen oder das Negative hervorzuheben. Andererseits ist es auch leicht, einfach zu allem ein paar weichgespülte nette Worte zu finden. Daraus lernt man aber nichts. Die Kunst liegt m.E. darin, ehrliches Lob zu geben, wenn man etwas wirklich toll findet, anspornendes Feedback, wenn man meint, dass da noch mehr geht, um es besser zu machen, und dialogisches Fragen, wenn man anderer Meinung ist.
Was machen wir inhaltlich?
Die Veranstaltung ist wie folgt in drei Teilen geplant, allerdings bin ich auch dafür bekannt, mal etwas anzupassen, falls was nicht läuft. Aus den Rückmeldungen im letzten Jahr passen wir die Themenstellungen und Aufgaben an :
Teil A | Reflexion von Unterrichtsmethoden und Mediennutzung: wir beobachten, welche Unterrichtsmethoden eingesetzt werden; wir unterhalten uns mit Lehrenden, wie sie ihren Unterricht vorbereiten, welche Methoden sie einsetzen, wie sie ihren eigenen Unterricht reflektieren. Wir analysieren, welche Rolle dabei Medien spielen: Klassiker wie die Tafel, Lehrbücher, Overheadprojektor und Kopien, aber auch neue/digitale/multimediale Medien wie Laptop, Beamer, Interactive Whiteboard, Tablets, Smartphones, PCs, DVD-Player etc.
Teil A werden wir wohl in den ersten 4 Wochen durcharbeiten. In der ersten Woche führen wir ein, in der zweiten Woche beobachten sie, in der dritten Woche dokumentieren sie und in der vierten diskutieren wir.
Teil B | Medien als Lehrerin und Lehrer gewinnbringend einsetzen (Mediendidaktik):wir setzen uns systematisch mit Möglichkeiten auseinander, wie uns Medien beim Unterrichten helfen können und – vielleicht noch wichtiger – wie wir diesen Prozess selbst weiterführen können.
Teil B stellt den Hauptteil der Veranstaltung dar. Hier werden wir uns wohl sechs Wochen mit beschäftigen. Dieser Teil ist aufgeteilt in drei Unterabschnitte (Vorbereitung/Planung von Unterricht, Durchführen von Unterricht sowie Testen und Evaluieren von Unterricht).
Teil C | Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler (SuS) fördern (Medienbildung): zum Schluss überlegen wir, wie wir in unserem Fachkontext das Querschnittschema Medienkompetenzförderung einbinden können.
In Teil C setzen wir innerhalb der letzten vier Wochen ein kleines Projekt zur Medienkompetenzförderung der SuS um. Ideal wäre es hier, wenn sie hier die Lehrenden im Praktikum unterstützen können und sie selbst eine kleine Einheit umsetzen.