Option 1- Koscheres Essen, verschiedene Haltungen dazu

Der vorgestellte Text, geschrieben von Jürgen Dreyer und Sybille Hattwich, setzt sich mit den Verhaltensregeln der Juden auseinander und wie diese zu ihren Geboten stehen.

Die Gebote des Judentums beeinflussen den Tagesablauf der Gläubigen in vielen Hinsichten. Stark Gläubige achten darauf was sie tragen, wann sie sich ausruhen, was sie essen und vieles mehr. Besonders letzteres erfordert strikte Maßnahmen. Das Grundgesetz lautet, dass man „das Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen darf“. Um dieses nur koschere Essen zu verzehren werden viele Maßnahmen getroffen. Fleisch und Milchprodukte werden strikt getrennt, so auch in vielen Fällen das Geschirr auf denen es verzehrt wird. Bei Produkten, die den internationalen Markt erst frisch erreicht haben, wie Sushi, sind die Meinungen umstritten und deshalb werden Rabbinen zu Rat gerufen. Diese entscheiden schließlich nach Debatten, welche Nahrungsmittel von der Allgemeinheit verzehrt werden dürfen und welche ein Risiko bergen.

Für viele scheinen diese Lebensgewohnheiten willkürlich und einschränkend zu sein, doch die praktizierenden Juden sind der Ansicht, dass Gott ihnen einen tieferen Sinn im Leben auferlegt hat und sie alles in allem dadurch bewusster leben. Es gibt auch Juden, die sich damit begnügen kein Schweinefleisch zu essen. Nicht alle Gläubige lassen sich von den strikten Regeln der Tora und der Rabbinen das Leben bestimmen, sie entscheiden und hinterfragen selbst und sind trotz dessen gläubig.

Im Folgenden werden die Grundannahmen, um Religionen zu verstehen, betrachtet.

Dabei wird zu nächst die Diversität des Judentums innerhalb der Praktizierenden angeschaut. Dies wird im Text im Vergleich dargestellt.  Nicht alle folgen strikt denselben Vorschriften. Streng Gläubige praktizieren die Religion auf das Detail genau und befolgen alles was die Tora und der Rabbi ihnen auferlegt. Dann im Gegenzug dazu gibt es Gläubige, die das befolgen, was ihnen als sinnvoll erscheint und bilden ihre Meinung darüber selbst, anstatt sich auf den Rabbi zu stützen. Im Endeffekt führen die Menschen ihren Glauben individuell aus und in vielen Fällen kann man nicht von DER Richtigkeit sprechen, da alle Gruppierungen meinen das Richtige zu tun.

Weiterhin ist zu sagen, dass auch das Judentum sich im stetigen Wandel befindet. Durch die kulturelle Globalisierung muss sich die Religion mit zeitgemäßen Fragen auseinandersetzen, wie der ob Sushi erlaubt ist oder verboten gehört. Es müssen zu aktuellen Themen Entscheidungen getroffen werden, die in früher Zeiten der jüdischen Kultur noch unbekannt waren und somit auch ungeklärt.

Das Wichtigste ist alle Menschen gleich zu respektieren, unabhängig von ihrer Glaubensrichtung. Das Wissen über eine Religion darf nicht einer vorurteilsvollen Quelle entspringen oder als Tabu Thema gelten. Vor allem Kinder sollen darüber informiert werden, was in diesem Fall das Judentum ist. Am schönsten ist, wenn mehrere, verschieden, Praktizierende selbst über ihre Religion erzählen, sodass man sich eine weite Meinung darüber verschaffen kann.  Wichtig ist aber auch, dass Gläubige, die auf eine bestimmte Weise ihren Glauben ausüben, sich nicht über die stellen, die das anders tun. Auch aus der Richtung der streng Gläubigen soll Respekt ausgehen, ohne dass jemand als ungläubig oder anders niedergemacht wird, nur weil er seinen Glauben anders auslebt.

 

Sie haben mit ihrer Klasse ein gemeinsames Essen zur Feier des Schuljahresabschlusses geplant. Anna möchte nicht teilnehmen, da sie nur koscheres Essen zu sich nimmt. Ihre Mitschülerin Mona sagt ihr, sie sei albern, schließlich würde es auch Juden und Jüdinnen geben, die sich nicht koscher ernähren.

Aus diesem Szenario ist es wichtig Mona deutlich zu machen, dass nicht jeder jüdische Gläubige auf dieselbe Weise praktiziert. Verallgemeinerungen sind in diesem Fall nicht möglich. Nur weil einer nicht koscher isst, obwohl er Jude ist, heißt es nicht, dass dasselbe für Anna gilt. Sie darf nicht als albern benannt werden nur weil sie die Ausübung ihrer Religion anders gelernt hat und praktiziert. Wenn solche Äußerungen auftreten, könnte es hilfreich sein mit der Klasse ein Exkurs zu starten und die Diversität der Religionen vorzustellen. Die Vorstellung die Mona und vielleicht auch andere SuS über das Judentum haben, sollte damit erweitert werden und mögliche Fragen geklärt.

Außerdem wäre es wichtig Anna nicht von dem Essen auszuschließen. So könnte auch koscheres Essen organisiert werden oder die, die es möchten können von zu Hause was mitbringen. Alles in allem sollte auf eine ausgewogene Essensvielfalt geachtet werden, sodass keiner ausgeschlossen wird.


Comments



1 Comment so far

  1.    DonnieDarko on Juni 11, 2019 11:46

    Immer sehr spannend zu lesen .
    Freue mich schon auf das nächste Thema !

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