Abgesehen von dem zu Hause werden Schüler und Schülerinnen auch in der Schule stark geprägt und von Einflüssen geformt. Diese Einflüsse sind oft Erwartungen die Menschen, wie z.B. Lehrer und Lehrerinnen für sie haben. Es wird oft bewusst aber auch unbewusst vermittelt. Das Geschlecht entscheidet in vieler Hinsicht, wie mit einem Individuum umgegangen wird. Mädchen muss man sanft behandeln und zu Jungen kann man grob sein, weil sie ja stark sind. Wenn ein Mädchen sehr sportlich ist ist es ein Glücksfall, doch wenn ein Junge beim Sport versagt ist er eine Niete. „Du wirfst wie ein Mädchen“- eine häufige Äußerung, wenn jemand nicht werfen kann. Einerseits entstehen Klischees oft aus Erfahrungen, d.h. es muss was wahres dran sein, doch der Fehler ist, es auch vorauszusetzen. Das ist gleichbedeutend mit den Klischees die man bestimmten Kulturen zu schreibt. Die Geschlechterrollen „männlich“ und „weiblich“ sind kulturbedingt und in jeder Kultur unterscheiden sie sich teilweise. Das Geschlecht „Mann“ und „Frau“ ist biologisch richtig, doch wie sich diese Gruppen verhalten sollen, entspringt aus Tradition und Kultur. Es gibt zwar veranlagte Unterschiede zwischen Mann und Frau, jedoch kann man kein bestimmtes Verhaltensmuster voraussetzen. Eine Lehrkraft darf nicht aus dem Schlüsse ziehen, was sie denkt was richtig ist sondern aus dem was die Tatsache ist. Einem Jungen eine schlechte Note zu geben, obwohl er eine gute verdient hat, mit der Begründung, dass Jungen immer schlecht sind in sprachlichen Fächern, ist nicht vertretbar. Das einzige was zu der Note eines S0S beitragen sollte, ist seine Leistung und keineswegs sein Geschlecht oder die Herkunft.

In meiner Schulzeit war es auch der Fall, dass bestimmte Äußerungen gemacht wurden die Geschlechter spezifisch sind. So wurde von Mädchen vorausgesetzt, dass sie artiger und leiser sind als Jungen. Wenn ein Mädchen zu laut war und sich nicht nach diesen Maßen benahm, galt sie eher als anormal. Die Lehrkräfte haben, das normal sein definiert und wer dieser Definition nicht entsprach galt als Ausnahmefall. Natürlich war das Verhalten der Lehrenden eher unbewusst und so wie es in der Kultur auch allgemein bekannt war. Es waren Kleinigkeiten, die einem während des Alltags kaum auffielen. Erst beim zurück Denken erkennt man, dass sie den Schülern die klassischen Geschlechterrollen zu schrieben. Was jedoch nie der Fall war, bzw. mir nie auffiel, dass sich das auf die Noten widerspiegelte. Niemand bekam eine schlechtere Note, nur weil es Klischees besagen. Es gab genug Jungen die im Deutschunterricht bessere Noten bekamen als Mädchen. Trotz der Tatsache, dass sie ungern lasen (weiß ich aus privaten Gesprächen). Im Endeffekt zählte das was im Unterricht geleistet wurde und nicht ob das Fach zu der Geschlechterrolle passt.

Mir stellt sich hier die Frage ob SuS sich den klassischen Rollen entsprechend verhalten, weil sie es so wollen und das ihre Persönlichkeit widerspiegelt oder weil es Ihnen unterbewusst eingeredet wird. Wenn ein Mädchen gerne mit Puppen spielt, ist es meiner Meinung nach falsch ihr Autos aufzuzwingen, nur damit sie kein typisches Klischee erfüllt. Alle SuS bzw. Kinder sollen die Möglichkeit haben, sich selbst für ihre Interessen zu entscheiden. Ihnen sollte weder das eine noch das andere aufgezwungen werden.


Comments



Name (required)

Email (required)

Website

Speak your mind

  • Juni 2019
    M D M D F S S
     12
    3456789
    10111213141516
    17181920212223
    24252627282930
Zur Werkzeugleiste springen