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„Gehören behinderte Kinder in einer normalen Klasse?“
Alleine die Frage könnte zu verschiedenen Diskussionen kommen, egal ob sie beantwortet wird oder über die Formulierung. Dr. Eileen Schwarzenberg hat gleich zu Beginn der Vorlesung uns mit dem Thema vertraut gemacht und uns zwei Modelle von Behinderung definiert. Das medizinische Modell, wo die Person körperlich, geistig oder psychisch behindert ist, und das soziale Modell, wo die Person durch räumliche und sozialen Barrieren behindert wird. Ändert sich die Antwort bezogen auf die beiden Modelle? Mit dem medizinischen Modell könnte es etwas kompliziert werden im Unterricht, dennoch keine Auswirkung auf die Antwort. Ziel ist es nun, Schüler mit Beeinträchtigung durch Inklusion in der Oberschule zu integrieren. Dazu nannte sie drei Diskussionslinien zum Thema Inklusion: „whole school approach“ (Methode der Inklusion als Systemwandel), „two track approach“ (Methode der Doppelstruktur) und „twin track approach“ (Methode der Inklusion mit Berücksichtigung der Förderbedarfe). Meiner Meinung nach finde ich speziell Kinder mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigung extrem schwierig mir anderen Kindern ohne Beeinträchtigung gleichzustellen bzw. diese dann im Vergleich zu bewerten. Deshalb würde ich mich der Doppelstruktur/Parallelsystem anschließen und Kinder mit Beeinträchtigung den Besuch auf einer Sonder-/Förderschule bevorzugen und diese dort mit dem nötigen Förderbedarf unterrichten. Mit der Inklusion unter Berücksichtigung der Förderbedarfe könnte ich mich auch noch anfreunden, sehe dies bezüglich dennoch kritisch, da in der Vorlesung das Beispiel mit zwei Lehrkräften pro Klasse geschildert wurde und es heutzutage schon Lehrermangel gibt, stelle ich mir dies auch sehr schwierig vor.

In meiner Klasse selber hatte ich nie Kontakt mit Personen die behinder sind. Personen, die behindert wurden da schon eher. Ich habe in der Einführungsphase das Landesschultheatertreffen in Bremerhaven mit gemacht und hatte eine Schülerin mit im Kurs, die im Rollstuhl saß. Der Unterricht selber wurde nicht stark verändert, Übungen wurden nach ihr angepasst, sodass sie sich weniger bewegen muss. Die Schule selbst aber, hatte keine Möglichkeit sie durch die Etage zu führen (kein Fahrstuhl) weshalb wir meistens im Klassenzimmer blieben bzw. nur einzelne Schüler raus gingen. Meine Sekundarstufe 1 hatte kein Fahrstuhl (was ich dann selber mit Krügen festgestellt habe), meine Sekundarstufe 2 dafür schon. Aus meiner Sicht heraus würde ich alle meine Schulen (von Grundschule bis Sek 2) in der Doppelstruktur einordnen, da ich niemanden mit Beeinträchtigung in Erinnerung habe bzw. es durch räumliche Barrieren keine alternative gab.

Was ich in meinen kommenden Praktika auf jeden Fall beobachten werde ist, ob die Schule inklusive Klasse hat und wie die Lehrer mit Kindern mit Beeinträchtigung arbeiten. Gibt es für die Kinder Sonderaufgabe? Wie werden die Kinder bewertet? Und wie die Lehrkräfte selber mit der Entscheidung der Schule einverstanden sind.