Ließ Du gerade diesen Text, weil Du es musst oder weil Du es willst? Egal wie Du die Frage beantwortest, Du bist nicht die einzige Person mit derselben Antwort. Vielleicht hattest Du einen anderen Grund diesen Text zu lesen. Egal welchen Grund Du hast, Du bist jetzt automatisch einer homogenen Gruppe zugeordnet. Gratulation! Aber bist Du auch einer heterogenen Gruppe zugeordnet?
Diese Frage habe ich mir indirekt schon immer gestellt und in der Vorlesung wurde sie für mich erstmals beantwortet. Wir haben alle Faktoren, die für eine Homogenität und für eine Heterogenität sprechen. Aber wirklich wahrgenommen wird wohl nur die bewusste/unbewusste Ideoalvorstellung (Mehrheit), die homogene Gruppe. Dieses Problem taucht nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der Schule oftmals auf und man versucht ein homogenes Feld zu schaffen. Ist das gut? Und wie kann man dies ändern?
Das AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) besagt, dass Benachteiligung durch ethnische Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Religion oder Weltanschauung oder Alter verhindert und beseitigt werden soll. Klar fehlt der sozioökonomsiche Bezug, der eine hohe Bedeutung hat, aber auch am schwierigsten zu verwirklichen ist. Es wird versucht ein homogenes Feld zuschaffen, um die Schüler objektiv an deren Leistungen zu bewerten, was für den Lehrer zu schwierigen Situation bringen kann (Beispiel „Klettert auf den Baum!“). Also werden Methoden der Homogenisierung benutzt, um Gleichheit im Klassenzimmer herzustellen. Schon beim Schuleingangsalter, den Lehrplan für eine Klasse/Schule oder die Zuweisung in „besondere Klassen“ wird homogenisiert.
Ein Beispiel, was ich aus meiner Grundschule kenne, war, als mitten im Unterricht eine Lehrerin reinkam, die immer wieder die gleichen Kinder in den Nebenraum mitgenommen hat, mit ihren speziellen Mappen und Büchern. Irgendwann erfuhr ich dann, dass es „Sonderschüler“ waren und sie im Nebenraum lesen und schreiben gelernt haben. Und während dessen haben wir uns dann mit dem großen 1×1 beschäftigt. Mit der Mehrheit wurde dann wie gewohnt der Lernstoff angegangen, während für die „Sonderschüler“ von vorne rein klar war, die kommen auf eine Sonderschule und denen brauchen wir als Grundschullehrer das erst mal nicht beibringen.
Wie bekommt man es nun hin, dass trotz hoher Homogenität und/oder Heterogenität im Klassenzimmer der Lernstoff eingehalten wird? Das ist eine Frage, die ich mir in meinem kommende Praktika stellen werde. Gibt es da überhaupt eine Lösung und wird diese schon indirekt benutzt? Ist mir dass bloß nur noch nie aufgefallen? War die Entscheidung, dass die Schüler in der Grundschule getrennt wurden, der beste oder der einfachste Weg?
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