Vorstellungen und politisches Bewusstsein als Ausgangspunkt sozialwissenschaftlichen Lernens

 

Doppelte Heterogenität ist immer dann aufzufinden, wenn Menschen aufeinander treffen dessen Lebenserfahrung, Sprache und Verständnis auf Vielfältige Bereiche, wie die Schule, einen Einfluss auf das Verständnis bestimmter Unterrichtsinhalte ausübt. So kann es zum Beispiel sein, dass wenn im Religionsunterricht darüber diskutiert wird wann etwas als Religion bezeichnet werden kann und was genau Religion ist, die SuS durch genau diese Einflüsse unterschiedliche Verständnisse unter dem Begriff „Religion“ aufweisen. So kann es sein das für einige das glauben an eine höhere Macht, ohne jegliche Zugehörigkeit einer Konfession schon unter dem Begriff „Religion“ fällt. Gegenteilig kann es dann sein, dass eine Person seine eigene Konfession als „Religion“ betitelt und gleichzeitig andere Konfessionen von dieser Begrifflichkeit ausschließt. Aufgabe der LuL ist es dann, diese Verständnisse, oder vielleicht sogar Missverständnisse zu sammeln, um so gemeinsam ein aufgeklärtes Verständnis zum Begriff „Religion“ zu entwickeln.

Dies sollte bestmöglich dann wie folgt ablaufen. Zunächst schreiben sich die Schüler in der Phase der „selbst-reflektierenden Begegnung“ in Einzelarbeit ihr jeweils eigenes Verständnis der Begrifflichkeit „Religion“ und die dazugehörigen Charakteristiken aufschreiben. In der zweiten Phase dann, die „Kommunikative Begegnung“ sammeln sie dann in Gruppenarbeit ihre jeweiligen Auffassungen des Begriffs „Religion“, um dann ein Verständnis der unterschiedlichen Definitionen vorzustellen. Zuletzt werden dann die Antworten überarbeitet um darauffolgend, gemeinsam mit dem Lehrer eine Definition zu erstellen, welche dann niedergeschrieben wird. Dies ist dann auch schon die letzte Phase, nämlich die Phase der „differenzierten Begegnung“.

Mögliche Beobachtungsaufgaben in Bezug auf die unterschiedlichen Sprachwirklichkeiten der SuS könnten dann wie folgt lauten.

  1. Nimmt der Lehrer die unterschiedlichen Sprachwirklichkeiten wahr?
  2. Wenn dies der Fall sein sollte, wie genau geht der Lehrer dann auf die Begriffswahrnemungen ein?
  3. Bewertet der Lehrer von vornerein die unterschiedlichen Definitionen?, wenn ja, nehmen die Schüler dies wahr?
  4. Setzt der Lehrer sich gemeinsam mit den Schülern intensiv genug damit auseinander den SuS ein richtiges Verständnis der Begrifflichkeiten zu vermitteln.

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