Mit der Aussonderung von Schüler/innen mit Förderbedarf, folgt auch ein Aussondern dieser Schüler aus der Gesellschaft, denn durch die Isolierung wird den Kindern soziales interagieren erschwert. Diese Schüler werden meist außerhalb des Klassengeschehens von freiwilligen Helfern, wie zum Beispiel Eltern andere Schüler, unterrichtet/ gefördert. Dies jedoch ist vielleicht eine gut gemeinte Unterstützung, schadet aber dem Schüler mehr, als dass es ihm zu Nutzen wird. Mit der räumlichen Trennung folgt dann auch das Isolieren der Mitschüler gegenüber des Schülers mit Förderbedarf. Da dieser keine gemeinsamen Erlebnisse mit seinen Mitschülern vorweisen kann, entfremden diese sich von ihm. Ergänzend dazu kann es dazu kommen dass sich der Schüler mit Förderbedarf nicht mehr wohl fühlt, da er sich durch diese spezifisch für ihn erstellten Förderpläne als unzureichend und eine Last empfinden kann. Somit wird es ihm erschwert soziale Kompetenzen und ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Diese fehlende Entwicklung kann sich dann folglich auch in späteren Altersabschnitten bemerkbar machen.
Aus der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung & Entwicklung“, sowie „Förderschwerpunkt Lernen“ kann zunächst nicht viel entnommen werden, da diese Diagnose meist sehr oberflächlich innerhalb eines kurzen Zeitraumes erfasst wird. Hierbei könnte es sein dass der/ die Schüler/in parse keine Lern oder Wahrnehmungsproblematiken vorweist, sondern am Tage der Diagnose einfach einen schlechten Tag hatte. Diese Erfahrung konnte ich bei einer mir bekannten Person machen. Ein weiteres Verständnisproblem ist hierbei dass mit der Begrifflichkeit „Förderschwerpunkt“ darauf hingewiesen wird dass der/die Schüler/in eine „Schwäche“ aufzeigt, welche behoben werden muss, hierbei wird nicht darauf acht genommen dass wir es mit einem Individuum zutun haben, dass möglicherweise der Schüler über andere Sinne intensiver lernen und Dinge aufnehmen kann. Und genau an diesem Punkt sollte man ansetzen um den Unterricht dementsprechend anzupassen.
Um der Vielfalt der Schüler gerecht zu werden muss auf vorher erwähnte Schwerpunkte eingegangen werden. Demnach sollte die Isolierung aufgehoben und auf verschiedene Lerntypen eingegangen werden und dementsprechend auch Materialien zur Verfügung gestellt werden. Verbündete könnten ergänzend Sonderpädagogen, welche innerhalb der Klassenverbände agieren und unterstützen, sein.
Mit der Entwicklung der Sonderschulen wurde erstmals ein Fokus auf Kinder mit Förderbedarf legt, wenn auch erst einmal die Umsetzung nicht zu Gunsten der sozialen Entwicklung erfolgte. Dies war jedoch Grundbaustein der heutigen Inklusiven Schulformen, welche viel mehr Wert auf Gemeinschaft und Gleichwertigkeit legt.