Veggie Weihnachtsbraten Pt. 2 – Eine neue Hoffnung (SL_B3)

Nach dem letzten enttäuschenden Versuch einen Weihnachtsbraten in vegan zu zaubern – siehe meinen vorletzten Blogbeitrag – habe ich mich nun mutig an ein anderes Rezept für den 1. Weihnachtstag gewagt. Aber nach all den Enttäuschungen wollte ich natürlich nichts dem Zufall überlassen und habe mich daher an den einzig vertrauenswürdigen Menschen gewandt, der mich aus dieser Misere, dieser Sehnsucht nach einem veggie Gaumenschmaus befreien konnte: Jamie Oliver. 

Jamie Oliver genießt in meiner Familie eine Art Kultstatus, schon meine Oma hat immer seine Sendung geschaut und mir danach von all den “pfiffigen Ideen” erzählt, wie er nur mit ein paar geschickten Kniffen ein einfaches Essen in ein besonderes Erlebnis verwandelt hat. Daher schien es naheliegend, den Profikoch zu konsultieren und tatsächlich bin ich nach etwas Suchen fündig geworden: Ein vegetarischer Nussbraten auf Basis von Quinoa, Kürbis und natürlich Nüssen. 

 

Dafür brauchen wir: 

 

100 g Quinoa

500 g Butternutkürbis mit Schale

2 Zwiebeln 

2 Selleriestangen 

200 g Esskastanien 

4 große Champignons 

150 g gemischte Nüsse 

120 getrocknete Aprikosen 

60 g Semmelbrösel

4 Eier

1 Bio Zitrone

1 TL geräucherte Paprika 

1 TL Oregano  

1 Zweig Rosmarin 

 

Erstmal waschen wir den Quinoa und kochen ihn 15-20 Minuten, sodass er noch etwas bissfest bleibt. Währenddessen wird das Gemüse vorbereitet, also Kürbis, Zwiebeln und Sellerie in kleine Würfel schneiden und auf ein Backblech geben. Hinzu kommen die Esskastanien, die wir vorher einmal köpfen und ein Kreuz hinein ritzen. Alles wird mit Oregano, Paprika, Salz und Pfeffer gewürzt, sowie mit Olivenöl beträufelt und kommt dann für 30-40 Minuten bei 180°C Umluft in den Backofen. Etwa 10 Minuten vor Ende geben wir noch die Champignons dazu, da ihre Garzeit etwas kürzer ist. Sobald der Kürbis weich ist, nehmen wir das Gemüse aus dem Backofen und geben es zusammen mit dem gegarten Quinoa in eine Schüssel. Die Schaler einer halben Zitrone wird nun gerieben, außerdem die Nüsse und Aprikosen klein gehackt und zur Mischung dazugegeben. Abschließend kommen noch die Semmelbrösel und die Eier hinzu und das ganze wird einmal durchgemixt. Das ganze füllen wir dann in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform und backen sie zusammen mit dem Zweig Rosmarin für circa 45 Minuten bei 180°C Umluft. 

 

Das Originalrezept enthält eigentlich noch eine scharfe Tomatensauce mit Chilli, Zimt und Balsamico, aber da ich geplant hatte den Braten zusammen mit Rotkohl, Kartoffelknödeln und weiterem eher weihnachtlich gewürztem Essen zu servieren, habe ich mich stattdessen dazu entschieden, nochmal die vegane Bratensauce aus dem letzten Blogbeitrag dazu zu kochen. Und was soll ich sagen, es war mal wieder ein Gedicht! 

Der Quinoabraten selbst war schon mal eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum letzten Rezept. Er schmeckte nussig, kernig und hatte durch den Kürbis und die Eier eine schöne Konsistenz, aber vor allem war ich froh, dass ich ihn diesmal richtig anschneiden konnte und nicht wieder traurig löffeln musste. Mir persönlich hätte das Rezept aber etwas mehr Pilze und dafür weniger Sellerie enthalten können, der wahrscheinlich in meinem Fall einfach nicht so sehr mit der anderen Sauce harmoniert hat. Insgesamt würde ich das Rezept aber auf jeden Fall weiterempfehlen und auch selbst nochmal nachkochen, mit ein paar kleinen Änderungen. Dieser Nussbraten stellt definitiv eine solide Basis dar, aber alleinstehend, würde ich trotzdem sagen, haut er mich nicht so sehr um, wie ich es mir von Jamie Oliver gewünscht hätte. Trotzdem, mit einer leckeren Sauce und einigen passenden, ergänzenden Beilagen kann man hiermit ein echt schmackhaftes Weihnachtsmenü kreieren. Ich gebe dem Rezept daher eine gut gemeinte 6/10. Nächstes Mal erwarte ich zwar ein bisschen mehr Wow-Faktor von meinem Idol Jamie Oliver, trotzdem wird er immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Also in diesem Sinne frohe Weihnachten, falls ihr es feiert, und viel Spaß beim Nachkochen!

Die beste vegane Bratensoße für Weihnachten! (SL_B2)

Meine Rezeptreihe für das perfekte Veggie-Weihnachtsmenü geht weiter! Heute möchte ich euch zur Abwechslung mal ein wirklich unglaublich leckeres Rezept vorstellen, nämlich für eine vegane Bratensoße auf Basis von Gemüse und Rotwein. Wer keinen Wein mag, sollte lieber ganz schnell zum nächsten Beitrag klicken, denn bei dieser Soße wird nicht gerade damit gegeizt! Ich habe das Rezept relativ zufällig in meiner Instagram Timeline entdeckt, während ich mal wieder geistesabwesend eine Stunde durch Reels gescrollt habe. Der Creator Chris ist nicht nur selbst Koch, sondern bringt das ganze auch unglaublich sympathisch rüber – zwei der Gründe, warum ich das ganze unbedingt austesten musste!

 

Wir brauchen hierfür:

 

4 große weiße Zwiebeln

4 Knoblauchzehen

600g Champignons

1 Karotte

½ Stange Lauch

1 kleine Sellerieknolle

1 Liter Gemüsebrühe

Tomatenmark

2 Lorbeerblätter 

Getrocknete Steinpilze

Piment

Wacholderbeeren

Ketjap Manis bzw dunkle Sojasoße

1 Flasche veganer Wein

1 Flasche veganer Portwein

 

Zuerst schneiden wir das Gemüse in mittelgroße Würfel, geben die eine Hälfte in eine große Pfanne oder einen Wok und den Rest auf ein Backblech (ca. 15 Minuten bei 180 Grad Celsius Umluft), um das ganze anzurösten. In der Pfanne kommt dann nach einiger Zeit das Tomatenmark hinzu, und alles zusammen wird weiter angebraten, um das Gemüse, wie Chris sagt, „schön tomatisieren” zu lassen, bis alles etwas Farbe bekommt. Das ganze wird dann mit einem guten Schuss Rotwein abgelöscht und erstmal weiter angebraten. Dann kommt der Portwein und etwas Ketjap Manis hinzu. In dieses Rezept gehört wirklich viel Wein, wundert euch nicht, auch wenn es zu Anfang viel wirkt, wird ja auch noch ein Teil verkochen. Also was fehlt noch? Ah ja, noch mehr Wein! Der darf natürlich während man kocht auch gerne probiert werden. Also gebt ihr den Rest, den ihr übrig gelassen habt, mit in die Pfanne. Außerdem kommt nun das Gemüse aus dem Ofen dazu, sowie die ganzen Gewürze: die Lorbeerblätter, getrocknete Steinpilze, Piment und Wacholderbeeren. Das ganze lasst ihr schonmal ein wenig aufkochen und gebt dann nach einiger Zeit die Gemüsebrühe dazu. Genauso lassen wir den Mix dann mindestens eine Stunde köcheln, damit sich das Aroma auch richtig entfalten kann. Am Ende wird das Gemüse in ein feines Sieb gegeben, um die pure Bratensoße zu erhalten. Jetzt noch einmal nur die Soße aufkochen lassen, damit sie etwas dickflüssiger wird und nach Belieben noch mit Salz, Pfeffer und Sojasoße abschmecken. Fertig ist die unglaublich leckere Bratensoße, die sich auf jeder Weihnachtsfeier sehen lassen kann. Quasi der ultimative Umami-Kick!

Ich habe die Soße zunächst einmal zusammen mit meinen Mitbewohnis auf unserer WG Weihnachtsfeier getestet und alle waren hellauf begeistert! Sogar den doch etwas ekligen veganen Linsaenbraten aus dem letzten Beitrag konnte die Soße noch etwas aufpeppen. Sie passt super zu allen möglichen weihnachtlich gewürzten Veggie-Braten, veganen Steaks und natürlich klassischerweise auch zu Rotkohl und Kartoffelklößen. Ich war von der Soße so überzeugt, dass ich sie auch nochmal für Heiligabend mit meiner Familie gekocht habe. Glücklicherweise waren auch hier alle überzeugt, es gab sogar viele Kommentare in Richtung: “Ohh, lecker! Und das ist wirklich vegan?”, außerdem bilde ich mir ein, dass mir dadurch dieses Jahr ein paar Veganerwitze weniger an den Kopf geworfen wurden. 

Also ran an den Herd und macht unbedingt beim nächsten Mal diese vegane Soße nach, ihr verzaubert damit nachweislich jeden mäkeligen Onkel Gustav! Und als kleines Extra riecht eure Küche noch mindestens zwei Tage danach nach Wein und Sojasoße. Mega lecker. Ich gebe der Soße eine fetzige 8,5/10.

Viel Spaß beim Nachmachen und hoffentlich bis zum nächsten Rezept!

 

Rezept/ Quelle: chrisnanoo auf Instagram https://www.instagram.com/reel/CzbdXGWs07H/?igsh=N2tvNTd6NnVwYXp6443

 

Rezeptidee: Veganer Braten Pt. 1 (SL_B1)

In Vorbereitung auf die Weihnachtsfeiertage probiere ich ein paar neue Rezepte aus, um mein Veggiemenü ein bisschen aufzupeppen. Bei Instagram und natürlich auch bei Chefkoch habe ich einige interessante Inspos gefunden, die ich versuchen werde nachzukochen. Hier bekommt ihr dann nachträglich meine ehrliche Review. Starten wir mit einem veganen Linsenbraten auf Basis von Linsen, Nüssen, Champignons, Kidneybohnen usw. 

 

Wir brauchen dafür:

130 g getrocknete Linsen (grüne oder braune)

1 EL Pflanzenöl zum Braten

1 Zwiebel fein gewürfelt

4 Knoblauchzehen fein gehackt

75 g Haferflocken

2 EL Leinsamen

1 Dose Kidneybohnen (ca. 240 g abgespült und abgetropft)

100 g Walnüsse

100 g Sonnenblumenkerne

120 g Karotten fein gerieben

200 g Champignons fein gehackt

1 EL getrockneter Thymian

1 EL getrockneter Rosmarin

2 EL gehackte Petersilie

2 EL Tomatenmark

1 EL Senf

2 EL Sojasauce

1 TL Paprikapulver

Salz und Pfeffer nach Geschmack

2 EL Preiselbeeren

 

Zuerst werden die Linsen gar gekocht und Zwiebeln und Knoblauch in einer Pfanne angebraten. Währenddessen heizen wir schon mal den Backofen auf 180 °C Umluft vor. In einer Küchenmaschine werden die Leinsamen und Haferflocken zu Mehl gemahlen, dazu kommen dann die Kidneybohnen, die gekochten Linsen, Walnüsse, Sonnenblumenkerne, Zwiebeln, Knoblauch sowie etwas Wasser für die Konsistenz. Das ganze wird so zerkleinert, dass die Masse noch etwas stückig ist (klingt ein bisschen eklig, ist aber später wichtig für die Textur). Wir reiben nun die Karotten, schneiden die Champignons klein und geben sie zusammen mit den Kräutern, Tomatenmark, Senf, Sojasauce, Paprikapulver, Salz und Pfeffer zu dem ganzen Mix dazu. Bei Bedarf ergänzen wir noch Haferflocken oder Wasser, falls das ganze zu feucht bzw zu trocken ist. Anschließend nehmen wir uns eine Kastenform mit den Maßen 25cm zur Hand, diese wird eingefettet oder mit Backpapier ausgelegt und danach mit der Linsenmischung befüllt. Glatt streichen und das ganze kommt für etwa 30 Minuten in den Backofen. Als Glasur geben wir nun die Preiselbeeren obendrauf und backen den Braten für weitere 15 Minuten durch. Abkühlen und festwerden lassen, dann sollte er schnittfest sein und kann gegessen werden. Guten Appetit!

Dieses Rezept habe ich für die kleine Weihnachtsfeier meiner WG zubereitet, dazu gab es noch ganz klassisch Rotkohl, Kartoffelklöße und eine vegane Bratensoße auf Gemüse- und Weinbasis. An sich ein mega leckeres Menü, wäre da nicht der Linsenbraten… 

Es ist schon fast ein bisschen traurig, wir standen bestimmt 3 Stunden zusammen in der Küche, jede/r hat einen Part übernommen und ich habe mich proaktiv für den Linsenbraten gemeldet, weil ich wirklich Lust hatte mal etwas Neues auszuprobieren und auch um das Rezept vor Heiligabend einmal zu testen. Der Rotkohl und die Klöße waren relativ schnell gemacht, die Soße hat durchaus eine Zeit gedauert, vor allem weil das ganze lange ziehen musste – aber ich stand mit Abstand am längsten am Herd, habe geschnippelt, gerieben, Sachen angebraten, bin an unserem blöden Mixer verzweifelt, der kaum Fassungsvermögen hat und war im Endeffekt richtig stolz auf mich, als das ganze endlich im Ofen stand. Aber schon beim Anschneiden, als wir alle hungrig und gespannt am Esstisch saßen, kam die erste Enttäuschung – die Konsistenz hätte nicht ferner von schnittfest sein können, sondern glich viel eher einem braunen Brei. Aber okay, das muss natürlich nicht zwangsläufig dem Rezept geschuldet sein, sondern könnte auch an meiner Umsetzung liegen. Also alles auf die Teller gefüllt: Rotkohl, Klöße, Soße und ein großer Löffel Bratenbrei für alle. 

Ich nehme einen großen Bissen Linsenbraten mit Soße und muss nur anfangen zu lachen. Ein Teil von mir hätte gerne geheult, aber ich bringe nur lachend ein “Was ist das denn?!” heraus und schlage die Hände überm Kopf zusammen. Ich kann den Geschmack kaum beschreiben, aber es ist einfach von allem zu viel. Ich habe mich genau an das Rezept gehalten, habe auf die Gewürzempfehlungen gehört, nicht zu viel Salz verwendet, aber es schmeckt einfach nur weird. Zu viel Thymian, zu breiig, zu viele komische Stückchen, als wäre das Konzept einfach nur “mehr ist mehr” gewesen. Auch meine Mitbewohnis schauen etwas unentschlossen drein. Meine WG besteht aus einem Veganer, einem Fleischesser und mit mir zwei Vegetarierinnen, und wir alle haben uns darauf gefreut, mal etwas Neues zu Weihnachten auszutesten, und nun das. Meine Mitbewohnerin Josi schaut mich nur etwas mitleidig an und sagt dann lachend: „Ach man, das sieht leider echt aus wie schonmal gegessen.” Niemand isst seinen Brei auf und ich werde noch den Rest des Abends für meine Bemühungen mitleidig angeschaut. “Mach dir nichts draus” sagen sie nur “nächstes Mal nehmen wir doch einfach die veganen Steaks vom Aldi”. Tja, das wäre vermutlich wirklich die einfachere, leckerere und vor allem günstigere Option gewesen. Und es ist echt schade um die ganzen Zutaten, die dafür draufgegangen sind. 

Ich gebe dem Rezept eine großzügige 3/10, weil zumindest die Pilze und Nüsse in Kombination mit Preiselbeeren eine nette Idee waren und ich trotzdem natürlich Spaß am Kochen mit meiner WG hatte. Aber lasst von diesem Rezept lieber die Finger und sucht euch eine bessere Alternative.. Vielleicht ja im nächsten Blogbeitrag? 🙂

 

Rezept/ Quelle: https://biancazapatka.com/de/linsenbraten-veganer-hackbraten/#recipe