In Vorbereitung auf die Weihnachtsfeiertage probiere ich ein paar neue Rezepte aus, um mein Veggiemenü ein bisschen aufzupeppen. Bei Instagram und natürlich auch bei Chefkoch habe ich einige interessante Inspos gefunden, die ich versuchen werde nachzukochen. Hier bekommt ihr dann nachträglich meine ehrliche Review. Starten wir mit einem veganen Linsenbraten auf Basis von Linsen, Nüssen, Champignons, Kidneybohnen usw.
Wir brauchen dafür:
130 g getrocknete Linsen (grüne oder braune)
1 EL Pflanzenöl zum Braten
1 Zwiebel fein gewürfelt
4 Knoblauchzehen fein gehackt
75 g Haferflocken
2 EL Leinsamen
1 Dose Kidneybohnen (ca. 240 g abgespült und abgetropft)
100 g Walnüsse
100 g Sonnenblumenkerne
120 g Karotten fein gerieben
200 g Champignons fein gehackt
1 EL getrockneter Thymian
1 EL getrockneter Rosmarin
2 EL gehackte Petersilie
2 EL Tomatenmark
1 EL Senf
2 EL Sojasauce
1 TL Paprikapulver
Salz und Pfeffer nach Geschmack
2 EL Preiselbeeren
Zuerst werden die Linsen gar gekocht und Zwiebeln und Knoblauch in einer Pfanne angebraten. Währenddessen heizen wir schon mal den Backofen auf 180 °C Umluft vor. In einer Küchenmaschine werden die Leinsamen und Haferflocken zu Mehl gemahlen, dazu kommen dann die Kidneybohnen, die gekochten Linsen, Walnüsse, Sonnenblumenkerne, Zwiebeln, Knoblauch sowie etwas Wasser für die Konsistenz. Das ganze wird so zerkleinert, dass die Masse noch etwas stückig ist (klingt ein bisschen eklig, ist aber später wichtig für die Textur). Wir reiben nun die Karotten, schneiden die Champignons klein und geben sie zusammen mit den Kräutern, Tomatenmark, Senf, Sojasauce, Paprikapulver, Salz und Pfeffer zu dem ganzen Mix dazu. Bei Bedarf ergänzen wir noch Haferflocken oder Wasser, falls das ganze zu feucht bzw zu trocken ist. Anschließend nehmen wir uns eine Kastenform mit den Maßen 25cm zur Hand, diese wird eingefettet oder mit Backpapier ausgelegt und danach mit der Linsenmischung befüllt. Glatt streichen und das ganze kommt für etwa 30 Minuten in den Backofen. Als Glasur geben wir nun die Preiselbeeren obendrauf und backen den Braten für weitere 15 Minuten durch. Abkühlen und festwerden lassen, dann sollte er schnittfest sein und kann gegessen werden. Guten Appetit!
Dieses Rezept habe ich für die kleine Weihnachtsfeier meiner WG zubereitet, dazu gab es noch ganz klassisch Rotkohl, Kartoffelklöße und eine vegane Bratensoße auf Gemüse- und Weinbasis. An sich ein mega leckeres Menü, wäre da nicht der Linsenbraten…
Es ist schon fast ein bisschen traurig, wir standen bestimmt 3 Stunden zusammen in der Küche, jede/r hat einen Part übernommen und ich habe mich proaktiv für den Linsenbraten gemeldet, weil ich wirklich Lust hatte mal etwas Neues auszuprobieren und auch um das Rezept vor Heiligabend einmal zu testen. Der Rotkohl und die Klöße waren relativ schnell gemacht, die Soße hat durchaus eine Zeit gedauert, vor allem weil das ganze lange ziehen musste – aber ich stand mit Abstand am längsten am Herd, habe geschnippelt, gerieben, Sachen angebraten, bin an unserem blöden Mixer verzweifelt, der kaum Fassungsvermögen hat und war im Endeffekt richtig stolz auf mich, als das ganze endlich im Ofen stand. Aber schon beim Anschneiden, als wir alle hungrig und gespannt am Esstisch saßen, kam die erste Enttäuschung – die Konsistenz hätte nicht ferner von schnittfest sein können, sondern glich viel eher einem braunen Brei. Aber okay, das muss natürlich nicht zwangsläufig dem Rezept geschuldet sein, sondern könnte auch an meiner Umsetzung liegen. Also alles auf die Teller gefüllt: Rotkohl, Klöße, Soße und ein großer Löffel Bratenbrei für alle.
Ich nehme einen großen Bissen Linsenbraten mit Soße und muss nur anfangen zu lachen. Ein Teil von mir hätte gerne geheult, aber ich bringe nur lachend ein “Was ist das denn?!” heraus und schlage die Hände überm Kopf zusammen. Ich kann den Geschmack kaum beschreiben, aber es ist einfach von allem zu viel. Ich habe mich genau an das Rezept gehalten, habe auf die Gewürzempfehlungen gehört, nicht zu viel Salz verwendet, aber es schmeckt einfach nur weird. Zu viel Thymian, zu breiig, zu viele komische Stückchen, als wäre das Konzept einfach nur “mehr ist mehr” gewesen. Auch meine Mitbewohnis schauen etwas unentschlossen drein. Meine WG besteht aus einem Veganer, einem Fleischesser und mit mir zwei Vegetarierinnen, und wir alle haben uns darauf gefreut, mal etwas Neues zu Weihnachten auszutesten, und nun das. Meine Mitbewohnerin Josi schaut mich nur etwas mitleidig an und sagt dann lachend: „Ach man, das sieht leider echt aus wie schonmal gegessen.” Niemand isst seinen Brei auf und ich werde noch den Rest des Abends für meine Bemühungen mitleidig angeschaut. “Mach dir nichts draus” sagen sie nur “nächstes Mal nehmen wir doch einfach die veganen Steaks vom Aldi”. Tja, das wäre vermutlich wirklich die einfachere, leckerere und vor allem günstigere Option gewesen. Und es ist echt schade um die ganzen Zutaten, die dafür draufgegangen sind.
Ich gebe dem Rezept eine großzügige 3/10, weil zumindest die Pilze und Nüsse in Kombination mit Preiselbeeren eine nette Idee waren und ich trotzdem natürlich Spaß am Kochen mit meiner WG hatte. Aber lasst von diesem Rezept lieber die Finger und sucht euch eine bessere Alternative.. Vielleicht ja im nächsten Blogbeitrag? 🙂
Rezept/ Quelle: https://biancazapatka.com/de/linsenbraten-veganer-hackbraten/#recipe