Nach dem letzten enttäuschenden Versuch einen Weihnachtsbraten in vegan zu zaubern – siehe meinen vorletzten Blogbeitrag – habe ich mich nun mutig an ein anderes Rezept für den 1. Weihnachtstag gewagt. Aber nach all den Enttäuschungen wollte ich natürlich nichts dem Zufall überlassen und habe mich daher an den einzig vertrauenswürdigen Menschen gewandt, der mich aus dieser Misere, dieser Sehnsucht nach einem veggie Gaumenschmaus befreien konnte: Jamie Oliver.
Jamie Oliver genießt in meiner Familie eine Art Kultstatus, schon meine Oma hat immer seine Sendung geschaut und mir danach von all den “pfiffigen Ideen” erzählt, wie er nur mit ein paar geschickten Kniffen ein einfaches Essen in ein besonderes Erlebnis verwandelt hat. Daher schien es naheliegend, den Profikoch zu konsultieren und tatsächlich bin ich nach etwas Suchen fündig geworden: Ein vegetarischer Nussbraten auf Basis von Quinoa, Kürbis und natürlich Nüssen.
Dafür brauchen wir:
100 g Quinoa
500 g Butternutkürbis mit Schale
2 Zwiebeln
2 Selleriestangen
200 g Esskastanien
4 große Champignons
150 g gemischte Nüsse
120 getrocknete Aprikosen
60 g Semmelbrösel
4 Eier
1 Bio Zitrone
1 TL geräucherte Paprika
1 TL Oregano
1 Zweig Rosmarin
Erstmal waschen wir den Quinoa und kochen ihn 15-20 Minuten, sodass er noch etwas bissfest bleibt. Währenddessen wird das Gemüse vorbereitet, also Kürbis, Zwiebeln und Sellerie in kleine Würfel schneiden und auf ein Backblech geben. Hinzu kommen die Esskastanien, die wir vorher einmal köpfen und ein Kreuz hinein ritzen. Alles wird mit Oregano, Paprika, Salz und Pfeffer gewürzt, sowie mit Olivenöl beträufelt und kommt dann für 30-40 Minuten bei 180°C Umluft in den Backofen. Etwa 10 Minuten vor Ende geben wir noch die Champignons dazu, da ihre Garzeit etwas kürzer ist. Sobald der Kürbis weich ist, nehmen wir das Gemüse aus dem Backofen und geben es zusammen mit dem gegarten Quinoa in eine Schüssel. Die Schaler einer halben Zitrone wird nun gerieben, außerdem die Nüsse und Aprikosen klein gehackt und zur Mischung dazugegeben. Abschließend kommen noch die Semmelbrösel und die Eier hinzu und das ganze wird einmal durchgemixt. Das ganze füllen wir dann in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform und backen sie zusammen mit dem Zweig Rosmarin für circa 45 Minuten bei 180°C Umluft.
Das Originalrezept enthält eigentlich noch eine scharfe Tomatensauce mit Chilli, Zimt und Balsamico, aber da ich geplant hatte den Braten zusammen mit Rotkohl, Kartoffelknödeln und weiterem eher weihnachtlich gewürztem Essen zu servieren, habe ich mich stattdessen dazu entschieden, nochmal die vegane Bratensauce aus dem letzten Blogbeitrag dazu zu kochen. Und was soll ich sagen, es war mal wieder ein Gedicht!
Der Quinoabraten selbst war schon mal eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum letzten Rezept. Er schmeckte nussig, kernig und hatte durch den Kürbis und die Eier eine schöne Konsistenz, aber vor allem war ich froh, dass ich ihn diesmal richtig anschneiden konnte und nicht wieder traurig löffeln musste. Mir persönlich hätte das Rezept aber etwas mehr Pilze und dafür weniger Sellerie enthalten können, der wahrscheinlich in meinem Fall einfach nicht so sehr mit der anderen Sauce harmoniert hat. Insgesamt würde ich das Rezept aber auf jeden Fall weiterempfehlen und auch selbst nochmal nachkochen, mit ein paar kleinen Änderungen. Dieser Nussbraten stellt definitiv eine solide Basis dar, aber alleinstehend, würde ich trotzdem sagen, haut er mich nicht so sehr um, wie ich es mir von Jamie Oliver gewünscht hätte. Trotzdem, mit einer leckeren Sauce und einigen passenden, ergänzenden Beilagen kann man hiermit ein echt schmackhaftes Weihnachtsmenü kreieren. Ich gebe dem Rezept daher eine gut gemeinte 6/10. Nächstes Mal erwarte ich zwar ein bisschen mehr Wow-Faktor von meinem Idol Jamie Oliver, trotzdem wird er immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Also in diesem Sinne frohe Weihnachten, falls ihr es feiert, und viel Spaß beim Nachkochen!