1. In der letzten Vorlesung vom 08.05.2018, ging es um Kinder und Jugendliche, welche nach Deutschland mit wenig oder gar keinen Deutschkenntnissen eingewandert sind. Diese Menschen bezeichnet man als „Seiteneinsteiger“. Dabei geht es um die Frage, inwiefern im deutschen Schulsystem mit solchen Schülern umgegangen wird, bzw. wie man diese zu fördern hat, damit die Seiteneinsteiger im Regelunterricht integriert werden können. Jedoch sind Seiteneinsteiger in Bezug auf die deutsche Sprache meist sehr stark limitiert. Christian Gill beschrieb dies, als „Aufspringen auf einen fahrenden Zug“.
Die bereits erworbene schulische Bildung dieser Schüler ist sehr heterogen aufgeteilt, da es unter anderem Schüler gibt, die in ihrer Heimat eine sehr kurze oder sogar gar keine schulische Laufbahn aufweisen können und somit erst alphabetisiert und literarisiert werden müssen. Dies geschieht in sogenannten Bremer Vorklassen, dessen Intention es ist, die Schüler auf den Regelunterricht vorzubereiten, dass sie an diesem so schnell wie möglich teilnehmen können. Beim Übergang in den Regelunterricht greift das teilintegrative Modell mit sukzessivem Übergang. Dies bedeutet, dass die Seiteneinsteiger nicht sofort an allen Fächern teilnehmen müssen, sondern nach und nach Fächer belegen, damit eine „gleitende Integration“ funktionieren kann.
2. Ich habe ein Gymnasium in einer sehr ländlichen Region besucht und somit keine Erfahrungen mit Seiteneinsteigern machen können. Meine damalige Schülerschaft hatte einen sehr geringen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund und schlechten Deutschkenntnissen. Somit war es für mich auch nicht möglich, binnendifferenzierende Maßnahmen für Seiteneinsteiger zu beobachten. Es gab zwar Schüler mit Migrationshintergrund, jedoch kam ich nie in den Kontakt mit Seiteneinsteigern, die die deutsche Sprache kaum bis gar nicht beherrschten. Das Leistungsniveau meiner Klasse war immer sehr homogen, sogenannte Vorklassen oder anderen Initiativen zur Integration in den Regelunterricht gab es nicht.
3. Meiner Meinung nach könnten man vor allem im Deutsch- und Englischunterricht vermehrt auf das Arbeiten in Gruppen zurückgreifen, da dort die Interaktion zwischen den Schülern gefördert wird und man verstärkte Rücksicht auf Seiteneinsteiger nimmt, indem man diese bei Fragen unterstützt und viel mit ihnen kommuniziert. Die Seiteneinsteiger fühlen sich somit sozial integriert, währenddessen die regulären Schüler dabei ihre sozialen Kompetenzen ausweiten können und den Umgang mit neuen Schülern lernen. Meiner Meinung nach ist eine häufige Kommunikation mit Seiteneinsteigern unverzichtbar, da man diese nur in den Regelunterricht vollständig integriert bekommt, wenn man viel mit ihnen redet.