Beitrag zur 13. Vorlesung

Wie entstehen in didaktischen Prozessen kulturelle und religiöse Zuschreibungen und wie lassen sie sich reduzieren?

In unserer heutigen Kultur ist nahezu ausgeschlossen Klassen gleichen ethnischen und religiösen Ursprungs zu unterrrichten. Immer dann wenn Menschen mit verschiedenen Herkünften aufeinander treffen sind Vorurteile und Klischees nicht zu vermeiden und dies gehört ein Stück weit auch zu dem Gemisch, dass unsere Kultur ausmacht. Klischees und Stereotype sind jedoch zumeist negativ behaftet und schwer zu beseitigen, ein offener Umgang mit eben diesen Ansichten sollte an erster Stelle stehen wenn Lehrer etwas verändern wollen. Wenn ein Thema oder Begriff fällt und die Klasse sich offensichtlich auf Schüler einer gewissen Herkunft konzentriert wäre es eine Möglichkeit das Wort an diese Schüler zu geben und zu sehen wieviel Wahrheit hinter dem Klischee steckt. Bei mehreren Schülern gleicher Herkunft können hierbei sehr unterschieldiche Antworten kommen, die die anderen Schüler wiederum zum Nachdenken anregt und eine Diskussion über Vorurteile einleiten kann. Es kann natürlich auch sein, dass sich Klischees bestätigen, jedoch ist das eventuell auch ein Teil der anderen Kultur, der den anderen Schülern näher gebracht und mit Hintergrund versehen wird.

Als Lehrer sollte man zudem darauf achten, dass man selbst Vorurteil-behaftete Aussagen vermeidet und es im Auge behält offene Diskussionen anzuregen, ohne rassistische oder Ähnliche Aussagen zu dulden.

Beitrag zur 12 Vorlesung

Wie kann sich religiöse Diversität in der Schule positiv abbilden ohne in “religiöses Othering” zu verfallen?

Religiöse Hintergründe können bei Schülern schnell zu Spannungen führen, da selbst innerhalb einer Glaubensrichtung die Unterschiede der Auslegungen und Lebensweise sehr stark variieren kann.  Als Lehrer sollte man stets bemüht sein religiöses Othering, also das religiös bedingte Distanzieren der Schüler untereinander, zu verhindern oder einzudämmen. Das Ziel sollte eine Klassengemeinschaft sein, die von einander lernt und die Ansichten von anderen respektiert.

Eine tragende Rolle sollte hierbei der Religionsunterricht spielen. Dieser sollte nicht wie üblich nur eine oder wenige Religionen umfassen, sondern alle gängigen Religionen in ihren Grundzügen erläutern aber ebenso auch generelle Themen wie Ethik vermitteln. Schüler auf Grund ihres Wissens über ihre eigene Religion zu testen und gute Noten für solches Wissen zu vergeben führt nur dazu, dass sie sich in ihrem Glauben bestätigt fühlen, wodurch ihre anders glaubenden Mitschüler automatisch falsch liegen müssen.
Zudem ist es meines erachtens schädlich für das Klassengefüge wenn jeder Unterricht gemeinsam erlebt wird und für den Religionsunterricht die Klassen plötzlich aufgeteilt werden müssen. Dies führt zu einer Gruppenbildung in den einzelnen Religionen und fördert nur die Distanz zwischen den Schülergruppen.
Ein positiver Effekt könnte erzielt werden indem die Schüler von einander über andere Kulturen und religiöse Bräuche lernen.

Beitrag zur 10. Vorlesung

Viele LehrerInnen bemühen sich zwar um einen methodisch abwechslungsreichen und schüleraktivierenden Unterricht. Innere Differenzierung ist (…) in der Schulpraxis aber (noch?) kaum verbreitet; die konzeptionell angelegten Möglichkeiten werden lediglich in bescheidenen Grenzen genutzt“ (Trautmann/Wischer 2011, S. 123).

Setzen Sie sich mit dem eingestellten Text (siehe StudIp/Dateien) von Reh (2005) auseinander und überlegen Sie:

• Warum tun sich Lehrkräfte im Umgang mit einer heterogenisierten SchülerInnenschaft und einer individualisierenden Öffnung des Unterrichts schwer?

Der Text „Warum fällt es Lehrerinnen und Lehrern so schwer, mit der Heterogenität umzugehen? – Historische und empirische Deutung“(2005) von Sabine Reh geht auf den Umgang von Lehrern mit Heterogenität ein. Die Umstellung des Unterrichts auf einen auf Heterogenität angepassten und auf die Individuen abgestimmten Ablauft ist für jeden Lehrer wohl das Ziel, doch oft scheitert es an der Umsetzbarkeit. Es mag hier und da zwar am benötigten Material und Fortbildungen mangeln, jedoch sind Lehrkräfte auch schnell in einer Art Bequemlichkeit gefangen. Wenn die Lehrkraft von sich aus also nicht genug Motivation und Engagement an den Tag legt lässt sich das Ziel auch nicht erreichen.

Eine solche umfassende Umstellung ist vor allem für Lehrer schwer, die schon viele Jahre im selben Trott unterrichten, längerfristige Motivationen durch Fortbilungen und Ähnliches wären hier von Vorteil oder sogar nötig. Als frisch angehende Lehrkraft lässt sich natürlich das Ziel setzen einen stets indivudell angepassten Unterricht zu halten, jedoch muss man hierbei vor allem darauf achten das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Rücksprachen mit Schülern dürfen hierbei ein sehr wichtiges Instrument sein um einen Blick von Außen auf seine eigene Arbeit zu gewinnen. Es gilt aber vor allem der Gefahr aus dem Weg zu gehen sich auf einmalig entwickelten Unterrichtsinhalten auszuruhen sondern ständig an der Anpassung des Materials an die SuS zu arbeiten.

Beitrag zu 7. Vorlesung

Wie kann ein gemeinsamer Deutschunterricht gelingen, an dem auch Kinder und Jugendliche mit begrenztem Zugang zur Schriftsprache teilnehmen?

 

Im Deutsch- aber auch eigentlich jedem anderen Unterricht stellt sich den Lehrenden das Problem, dass die Leistungsniveuas der SuS stark verschieden sein können. Verschiedene Leistungsniveaus erfordern meisie t einen hohen Grad der Anpassung der Aufgaben auf die verschiedenen Schülergruppen. Hierbei muss der Lehrer die Stärken und Schwächen seiner SuS kennen und die Arbeitsaufträge und den Unterricht daran orientieren.

Im Fall der SuS mit begrenztem Zugang zur Schriftsprache läge ein Lösungsweg den Unterrichtsschwerpunkt auf andere Medien zu lenken, Comics, Hörspiele oder Ähnliches würden sich hierfür eignen. Die vielfach angewandte Methode des Vorlesen lassens ist auch eine Möglichkeit, dies ist aber nur für relativ kurze Texte sinnvoll und erfordert, dass die SuS mit schwächen auf dem Gebiet den Text mitverfolgen. Es bilden sich also die selben Problemstellungen wie bei jedem Umgang mit Heterogenität im Unterricht und zwar, dass eine Anpassung an schwächere Schüler eigentlich immer mit einem Verlust für andere Schüler verbunden ist.

Meiner Meinung nach ist eine Anpassung an schwächere SuS sinnvoll jedoch sollte es die Waage halten um „bessere“ Schüler nicht zu langweilen und um den schwächeren noch Herausforderungen zu bieten damit sie auch eine Chance haben sich zu verbessern.

 

 

Beitrag zur 6. Vorlesung

AUS WELCHEN GRÜNDEN IST INKLUSION IM KONTEXT DER SCHULE BESONDERS
UMSTRITTEN UND WIE POSITIONIEREN SIE SICH HIERZU?

Die inklusive Bildung ist in den heutigen Medien sehr kontrovers diskutiert. Hierzu werden meist Einzelschicksale dramatisch in Szene gesetzt und damit die Diskussion in eine Gefühlsebene gelenkt, wo sie meiner Meinung nach nichts zu suchen hat.
Ich habe selber ein halbes Jahr lang meinen Zivildienst in einer Behindertenwerkstatt gearbeitet und dabei sehr engen Kontakt zu geistig und auch körperlich Behinderten gehabt.
Die Inklusion auf der Basis einer Körperbehinderung ist viel weiter fortgeschritten als die bei geistig behinderten Kindern. Dies liegt einfach daran, dass man die geistigen Fertigkeiten dieser Kinder einfach mit denen von nicht behinderten Kindern gleichsetzen kann. Meiner persönlichen Erfahrung nach sind Personen mit geistiger Behinderung sehr, sehr verschieden und ihr Einfluss auf den Unterricht genauso unterschiedlich. Ein Kind mit Down-Syndrom wird weitaus weniger dazu neigen mit Stühlen um sich zu werfen als ein Kind mit einer Behinderung, die zu aggresiven Tendenzen führt. Vor allem in Hinsicht auf die Prägung der anderen Schüler wäre es meiner Meinung nach wichtig eine Art Eignungstest für den Schulunterricht einzuführen, wenn Schüler nur negatives Auftreten und Verhalten von behinderten Mitmenschen gewohnt sind und diese dafür weniger Strafe bekommen als sie selbst, wird dies unweigerlich einen schlechten Einfluss auf die Offenheit des Schülers haben.
Hinzu kommt der zusätzliche Arbeitsaufwand für die Leherer, von denen manche gar nicht die Erfahrung und das Können besitzen um mit geistig behinderten Kindern zu Arbeiten.

Inklusion ist also ein zweischneidiges Schwert, welches wenn dann nur durch speziell Ausgebildetes Personal und weitergebildete Lehrer begleitet werden sollte.

Beitrag zur 4. Vorlesung

Finden Sie ein Lehrwerk für Ihre studierte Schulform. Finden Sie eine Übung oder Aufgabe, die eine andere Sprache als Deutsch einbezieht. Analysieren Sie die Übung anhand der Punkte, die in der Vorlesung diskutiert wurden. Geben Sie dann die genaue Quellenangabe an, beschreiben Sie kurz die Übung oder Einheit, und reflektieren Sie diese kritisch.

Da die Anzahl der Schüler mit ausländischem Hintergrund und mehrsprachiger Erziehung zunimmt, ist die Mehrsprachigkeit im Unterricht inzwischen ein relevantes Thema. Hierbei geht es vor allem um einen Austausch zwischen den Schülern und um ein besseres Verstehen von Kulturen.

Nachdem ich einige Zeit darauf verwendet hatte die paar Schulbücher, die ich aus meiner eigenen Schulzeit noch besitze durchzublättern stand ich ohne nützliche Ergebnisse da. Dies mag daran liegen, dass Chemiebücher wohl kaum den Bezug auf das Englische nehmen und wenn dann nur in kurzem nennen der Bedeutung von Fachbegriffen. Nach einer weile des angestrengten Nachdenkens fiel mir jedoch eine Übung aus dem Deutschunterricht der gymnasialen Oberstufe wieder ein, die ich nun versuche aus dem Kopf so genau wie möglich darzustellen und dann auszuwerten.
Es ging um das Buch „Urfaust“ und ein bestimmtes Zitat von Mephistopheles am Ende des Prologs im Himmel. „Von Zeit zu Zeit seh ich den Alten gern…(ff)“ Im Folgenden wurden dazu mehrere englische Übersetzungen von relativ berühmten englischen Autoren gegeben und diese dann auf Gleichheit von Reimschema und Metrik untersucht.

Die Aufgabe wird im Folgenden nun auf die in der Vorlesung besprochenen Punkte hin untersucht.

1. Vereinzelte fremdsprachige Begriffe
2. Vereinzelte Floskeln in unterschiedlichen Sprachen
3. Anderssprachige Texte lernen/singen
4. In anderen Schriften schreiben
5. Übersetzungen: Englisch-Deutsch
6. Sprachenvergleich: Deutsch-andere Sprache

Da es sich um einen ganzen Text handelte, dessen Übersetzung natürlich bekannt war (da sie daneben stand) lag der Schwerpunkt klar auf der Übersetzung bzw. den verschiedenen Übersetzungsmöglichkeiten für die. durch das Buch gegebenen, Textstellen. Es gehörte zudem dazu die Texte vorzutragen, was ein Gefühl für die Lyrik des Englischen gegeben hat, die Auseinandersetzung mit einer anderen Schriftart war logischer Weise nicht möglich. Die verschiedenen Übersetzungen regten stark zu einem Vergleich der Sprachen an, vor allem wenn es darum ging ob bestimmte Textstellen oder Floskeln überhaupt sinngerecht übersetzt werden können ohne dabei die Bedeutung zu verlieren oder zu ändern. Außerdem wurde klar wie schwer es ist Metrik, Reimschema und Bedeutung in einer anderen Sprache korrekt wiederzugeben.
Die Verwendung der englischen Sprache im Deutschunttericht, was auf den ersten Blick ein wenig kontraintuitiv wirkt, hat also zu einer sehr guten reflektierenden Übung geführt, die nicht nur die englische Sprache, sondern durch die Übersetzungen auch das deutsche Original in einem anderen Licht dargestellt hat.

(Eine Quellenangabe ist leider nicht möglich, da diese Aufgabe auf einem Arbeitsblatt verteilt wurde)

Aufgabe 1: Spannungsfeld von Hetero- und Homogenität im schulischen Feld

„Reflektieren Sie in eigenen Worten ausgewählte, für Sie zentrale Aspekte des in der Vorlesung aufgemachten Spannungsfeldes von Heterogenität und Homogenität im schulischen Feld.“

Heterogenität und Homogenität sind Begriffe, die im Zusammenhang mit einer Klasse nicht ganz ihren klaren Definitionen gerecht werden. Eine Klasse setzt sich aus vielen Faktoren zusammen, wobei Geschlecht, die äußere Erscheinung, die kulturelle Herkunft und Religion sowie die Fähigkeiten im Unterricht bei jedem Schüler individuell ausgeprägt sind. Die Homogenität kann also höchstens eine gewünschte Tendenz sein aber kein klar erreichbares Ziel.
Ein heterogenes Klassenbild ist in den Punkten Geschlecht, Aussehen und Kultur eher das wünschenswerte Leitbild. Die Schüler können so zum Beispiel von Anderen über Kultur und Traditionen lernen, so wird eine aufgeschlossene und offene Gesellschaft gefördert.
Die Homogenität ist auf dem Gebiet des Lernens jedoch das Ziel, denn im Endeffekt werden die Schüler alle gleich geprüft werden. Die Unterschiede, die die Schüler mit in den Unterricht bringen gilt es vom Lehrer zu erkennen und eventuelle defizite bei einigen Schülern gezielt auszugleichen. Dieser Versuch eine homogene Klasse im Lernfortschritt zu schaffen ist aber klar durch den zeitlichen und personellen Umfang begrenzt und kann per se nicht zu 100% geschafft werden. Hierbei gilt es zudem zu beachten, dass eine Anpassung des Unterrichts an beispielsweise lernschwache Schüler die Homogenität nur fördert indem „starke“ Schüler gebremst werden. Es ist also Aufgabe der Lehrkraft das richtige Gleichgewicht zwischen Hetero- und Homogenität zu finden und dieses zu fördern.


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