Beitrag zur 12 Vorlesung

Wie kann sich religiöse Diversität in der Schule positiv abbilden ohne in “religiöses Othering” zu verfallen?

Religiöse Hintergründe können bei Schülern schnell zu Spannungen führen, da selbst innerhalb einer Glaubensrichtung die Unterschiede der Auslegungen und Lebensweise sehr stark variieren kann.  Als Lehrer sollte man stets bemüht sein religiöses Othering, also das religiös bedingte Distanzieren der Schüler untereinander, zu verhindern oder einzudämmen. Das Ziel sollte eine Klassengemeinschaft sein, die von einander lernt und die Ansichten von anderen respektiert.

Eine tragende Rolle sollte hierbei der Religionsunterricht spielen. Dieser sollte nicht wie üblich nur eine oder wenige Religionen umfassen, sondern alle gängigen Religionen in ihren Grundzügen erläutern aber ebenso auch generelle Themen wie Ethik vermitteln. Schüler auf Grund ihres Wissens über ihre eigene Religion zu testen und gute Noten für solches Wissen zu vergeben führt nur dazu, dass sie sich in ihrem Glauben bestätigt fühlen, wodurch ihre anders glaubenden Mitschüler automatisch falsch liegen müssen.
Zudem ist es meines erachtens schädlich für das Klassengefüge wenn jeder Unterricht gemeinsam erlebt wird und für den Religionsunterricht die Klassen plötzlich aufgeteilt werden müssen. Dies führt zu einer Gruppenbildung in den einzelnen Religionen und fördert nur die Distanz zwischen den Schülergruppen.
Ein positiver Effekt könnte erzielt werden indem die Schüler von einander über andere Kulturen und religiöse Bräuche lernen.


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