RV07- Dr. Eileen Schwarzenberg: ,,Meint Inklusion wirklich alle?“

Sonderpädagogischer Förderbedarf ist keine Eigenschaft einer Person, sondern zunächst eine administrative Vereinbarung, um Unterstützungsleistung zu erhalten. Bei SuS mit festgestelltem bzw. diagnotisiertem Förderbedarf führt es ganz häufig dazu, dass diese auf eine Förderschule kommen und dann dementsprechend Schulabschlüsse nicht erreichen können, welche sie sonst, wenn sie in einem inklusiven Setting unterrichtet worden wären, erreichen hätten könnten. Zudem gibt es unterschiedliche Förderschwerpunkte, wie z.B. hier in Bremen mit 40,7 % der Schwerpunkt ,Lernen‘. Gerade bei dieser Schwerpunktgruppe, betrifft es mehr Jungen als Mädchen und mehr Jungen bzw. Männer mit einem Migrationshintergrund.
Des Weiteren wurde der aktuelle Stand der schulischen Inklusion in Deutschland erwähnt und es zeigt sich, dass seit dem Schuljahr 2008/2009 der Anteil der Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf die in Allgemeine Schulen unterrichtet werden, von 18,4% auf 37,7% im Schuljahr 2015/16 gestiegen ist. In Bremen handelt es sich um eine Differenz von 83,5%.

Bisher ist mir, während meiner vergangenen Schullaufbahn, nur ein einziges Modell von Behinderung in meinem Umfeld begegnet. In meinem Jahrgang gab es ein Mädchen, mit einer körperlichen Behinderung, welche mir aber leider nicht mehr bekannt ist. Die Schülerin war durchgehend auf Krücken angewiesen und konnte im Unterricht auch nicht per Hand mitschreiben. Dennoch hat sie von den Lehrer*innen Unterstützung bekommen, da sie in Klausuren ein Tablet benutzen durfte und mehr Zeit als die anderen SuS bekommen hat.
Abgesehen davon, habe ich bisher keine weitere Erfahrung mit Inklusion an meiner Schule gemacht, weder wurde dieses Thema an dieser Schule präsent. Dennoch ist mir aufgefallen, dass es an meiner Schule weder Fahrstühle, noch Rampen gab, dafür aber sehr viele Treppen.Dies hätte zur Fole haben können, dass Rollstuhlfahrer oder, wie bereits erwähnt, SuS mit Krücken, Probleme hätten, die Klassenräume in den oberen Stockwerken zu erreichen.

Während meines Orientierungspraktikums erhoffe ich mir, dass ich die Möglichkeit erhalte, mit Schüler*innem mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Kontakt zu treten und zu beobachten, wie und auf welche Weise, diese von den Lehrer*innen behandelt werden, bzw. unterstützt werden.
Außerdem würde ich mich mit diesen SuS unterhalten und sie nach ihren persönlichen Erfahrungen an der jeweiligen Schule befragen.

RV06- Dr. Eva Maria Kenngott: Interreligiöse Konflikte im Religionsunterricht

Ein zentraler Aspekt, der in begegnungspädagogischen Settings zu problematisieren wäre, ist die Begegnungspädagogik.Bei dieser geht es darum, dass sich heterogene Gruppen mit unterschiedlichem kulturellen, bzw. religiösen Hintergrund ,gegenseitig respektieren und achten.
Begegnungspädagogik kann den Unterricht insofern gestalten,  als dass den SuS der Umgang mit diesen heterogenen Gruppen beigebracht wird und sie offener gegenüber anderen Religionen werden und somit auch eventuelle Vorurteile gegenüber diesen aus dem Weg geschaffen werden. Durch, z.B. ein Aufeinandertreffen mit einem Experten oder der Besichtigung von verschiedenen religiösen Gotteshäusern, würden die SuS einen Einblick in andere Religionen bekommen und es würde ihnen die Angst vor fremden Kulturen oder Religionen genommen werden. Begegnungspädagogik hat das Ziel, Menschen aus anderen Kulturen bzw. Religionen zu verstehen und zu achten, wobei die zentrale Gefahr bei Perspektivenwechseln in der interreligiösen Bildung, das Attribuieren von Eigenschaften auf Gruppen ist.
Ein weiterer Aspekt, der in der Vorlesung gefallen ist, war der Begriff “Othering“ (=andersartig), welcher andere heterogene religiöse Gruppen diskriminiert und ausgrenzt.

Wenn ich an den Religionsunterricht an meiner alten gymnasialen Oberstufe zurückdenke, erinnere ich mich daran, dass wir uns in dem einen Jahr, mit verschiedenen Religionen auseinander gesetzt haben. Neben den monotheistischen Weltreligionen, haben wir uns zudem mit Religionen, wie z.B. dem Buddhismus beschäftigt. Unser Lehrer hat uns zudem oft gefragt, ob wir von unseren Erfahrungen in Bezug zur eigenen Religion oder Kultur etwas erzählen möchten. Des Weiteren, wie bereits oben erwähnt, haben wir mit unserem Lehrer Exkursionen in verschiedene Gotteshäuser unternommen, z.B. einen Gottesdienst besucht und eine Moschee besichtigt. Meiner Meinung nach, war dies eine schöne Erfahrung für die SuS, sowie auch für mich, da man somit selber ein bisschen Erfahrungen mit den verschiedenen Religionen gesammelt hat und zudem hat es bewiesen, dass Religionsunterricht mit heterogenen Gruppen, auch außerhalb des Klassenzimmers und ohne Schulbücher praktiziert werden kann.

Während meines Praktikums würde ich gezielt beobachten, wie genau der Religionsunterricht gestaltet wird und für welche Religionen bei den SuS besonders Interesse besteht. Zudem würde mich interessieren, auf welche Religionen besonders der Fokus gelegt wird , bzw. in welchem Umfang sie thematisiert werden. Religionsunterricht kann auf viele verschiedene Weisen vermittelt werden, aber ich würde es besonders befürworten, wenn SuS auch von ihren eigenen Erfahrungen mit Religion erzählen, denn jeder Mensch übt seine Religion auf seine Art und Weise aus, bzw. hat eine eigene Verbindung mit ihr.