Das zentrale Thema der Ringvorlesung von Frau Dr. Eileen Schwarzenberg war die Frage: „Meint Inklusion wirklich alle?“
Bei dem sonderpädagogischen Förderbedarf handelt es sich um eine administrative Vereinbarung, die die Be- und Entrechtungen einer Person regelt. Diese wird diagnostiziert und ist keine Eigenschaft einer Person, führt aber in vielen Bundesländern dazu, dass SuS eine Sonder- oder Förderschule besuchen. Festgestellt wird dieser Förderbedarf für SuS mit Behinderung, die hierdurch z.B. langfristige körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben. Ziel der Inklusion ist es, Sonder- und Förderschulen weitestgehend abzuschaffen und die SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf langfristig in den normalen Schulalltag zu integrieren und diese mit Sus ohne Förderbedarf zu unterrichten.
Die Inklusion als Systemwandel sieht eine grundlegende Veränderung des Schulsystems vor und zielt in erster Linie auf die Menschenrechte.
Bei der zweiten Form von Inklusion wird eine Doppelstruktur vorgesehen, bei der es eine Vielzahl von Beschulungsformen und ein Wahlangebot gibt. Und bei der neuesten, dritten Form der Inklusion handelt es sich um eine Inklusion unter Berücksichtigung der Förderbedarfe, bei der kein Parallelsystem vorgesehen wird, sondern alle SuS bei Bedarf eine persönliche Förderung erhalten können.
Ich denke, dass es wichtig ist, dass allen SuS die Möglichkeit gegeben wird, so viel zu erreichen wie sie können und wollen, was heutzutage in den meisten Bundesländern mit Sonder- und Förderschulen nicht gegeben ist. Wichtig ist hierbei, dass das Schulsystem auf vernünftige Art umgestellt wird und nicht zu voreilig, um die LehrerInnen nicht zu überfordern. Diese sollten durch vorangestellte Fortbildungen und Sonderpädagogen während des Unterrichts ausreichend unterstützt werden. Damit diese Chancengleichheit für alle SuS besteht, ist es meiner Meinung nach jedoch nicht richtig, alle SuS in eine Klasse zu stecken, da ich denke, dass gerade SuS mit besonderem Förderbedarf sonst aus dem System fallen. Trotzdem finde ich den Ansatz der ersten Form der Inklusion, die einen Systemwandel vorsieht, nicht schlecht und würde diesen vielleicht auf Grundschulen anwenden, sodass danach entschieden wird, ob und inwiefern besonderer Förderbedarf besteht.
Am wichtigsten ist meiner Meinung nach immer der Umgang der SuS untereinander. Die SuS mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf können nicht von der Inklusion profitieren, wenn es den LehrerInnen nicht gelingt, alle gemeinsam in den Unterricht mit einzubeziehen und vor allem wenn die Akzeptanz der SuS ohne Förderbedarf gegenüber denen mit Förderbedarf nicht gegeben ist. An erster Stelle steht also, die SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf in die Gemeinschaft zu integrieren, sodass alle SuS gemeinsam die Aufgaben bearbeiten. Spannend für mich wäre während des Praktikums also, wie die LehrerInnen genau dies umsetzen. Vielleicht durch Gruppenarbeit oder Partnerarbeit.