Wir alle haben und brauchen Vorbilder. Das betrifft SuS ohne Förderbedarf genauso wie SuS mit Förderbedarf. Vorbilder dienen dazu, dass wir von ihnen lernen und uns viel von ihnen abschauen. Wenn SuS mit Förderbedarf in Restschulen, oder -gruppen ausgesondert werden, dann fehlen ihnen diese Vorbilder. Sie schauen sich mit großer Wahrscheinlichkeit die falschen Dinge von ihren Mitschülern ab und werden so daran gehindert, sich bestmöglich zu entwickeln.
Zuallererst ist zu erwähnen, dass es schwer ist, solche Förderschwerpunkte zu etikettieren. Es kann durchaus sein, dass zwei Kinder, die demselben Förderungsschwerpunkt zugeordnet werden, völlig verschieden sind. So kann ein Kind mit dem Schwerpunkt „Wahrnehmung und Entwicklung“ zum Beispiel Probleme im Bereich der Kombinationsfähigkeit und Problemlösung haben und einem anderen hingegen fällt es schwer kreativ zu denken. Genau dasselbe Problem trifft auch auf den „Förderschwerpunkt Lernen“ und alle anderen Schwerpunkte zu.
Wichtig wäre es für mich als Lehrerin also, erst einmal herauszufinden, wo genau die Problemschwerpunkte des Kindes liegen. Hierfür könnte man unter anderem versuchen mit den Eltern und mit deren Erlaubnis auch alten LehrerInnen in Kontakt zu treten, um herauszufinden, wie die SuS in der Vergangenheit gefördert wurden, um gegebenenfalls an diesen Methoden anzuknüpfen.
Diese Methode der Informationsbeschaffung wäre der erste Schritt dahin, den SuS mit Förderungsbedarf am besten gerecht zu werden. Wichtig wäre es jedoch auch, mit dem Kind selbst zu sprechen. Wie hat es die vorangegangenen Unterrichtsmethoden wahrgenommen. Was hat das Kind daran als besonders positiv oder negativ in Erinnerung? Ich denke, dass das an vorderster Stelle stehen sollte. Leider kommt es viel zu oft vor, dass die Kinder bei Entscheidungen über ihre eigene Zukunft zuletzt gefragt werden.