Autor: Marius

Empirische Vignetten Klimagarten Findorff

1. Gedächtnisprotokoll Interview

Anmerkung: Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, das Interview aufzuzeichnen und haben während des Gesprächs umfangreiche Notizen gemacht. Unser Ziel war es, eine weniger formelle Gesprächssituation zu kreieren, insbesondere weil wir auch über persönliche Beweggründe für Care-Arbeit sprechen wollten, wollten wir eine natürliche Gesprächssituation fördern. Die folgende Niederschrift ist daher ein Gedächtnisprotokoll des Interviews. Wir haben uns als Orientierung einen halboffenen Leidfaden überlegt, der Aspekte beinhaltet, die uns gemäß der Aufgabenstellung interessieren.

Einleitung und Informationen
Datum und Ort: 21.05.2024, 15:30 Uhr bis ca. 17:00 Uhr, Klimagarten Findorff, Ahnewehrweg 12 in 28215 Bremen
Teilnehmer:innen:
Studierende: Alena Klages, Pia Gosmann, Marius Brehm
Interviewte: Ilga Keßling (Projektleiterin Klimagarten Findorff), Pächterin
Dauer: ca. 75 Minuten
Ziel des Interviews: Untersuchung der Motive, Motivationen und Gegebenheiten der CareArbeit im Klimagarten Findorff und die damit verbundene Sozialität, Geschichte über Entstehung und Entwicklung des Klimagartens lernen

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Werkzeuge Klimagarten Findorff

Die Werkzeuge für Care-Praktiken im Klimagarten Findorff

1. Harke und Schaufel

Ein wichtiges Werkzeug für die Sorgepraktik des Insektenschutzes und für die Instandhaltung des Gartens für die Umweltbildung ist die Harke, ohne die Frau Keßling laut eigener Aussage den Garten nicht betritt. Für sie ist diese ein Grundwerkzeug für ihre Sorgepraktik im Klima– garten, ohne die sie keine spontanen Handlungen vollziehen kann. Mit der Harke hat sie die Möglichkeit, an jeder Ecke des Gartens schnell eine Veränderung vorzunehmen, Sträucher aus dem Weg zu halten oder etwas zu ernten. Für das Anbauen verschiedener Pflanzen und die weiterführende Förderung der Biodiversität ist die Harke also unabdingbar. Die Schaufel ist ebenfalls ein relevantes Werkzeug für die Gartenarbeit. Sie dient nicht nur dem Einpflanzen, sondern auch der Erweiterung des Gartens. Mit einer Schaufel werden Materialien, z. B. Erde bewegt, gehoben und verändert. Konkret können beispielsweise Pflanzen umgepflanzt werden, Schutt oder Pflanzenreste weggebracht sowie der Boden gelockert werden. Diese Praktiken finden im Klimagarten statt und sind, laut Frau Keßling, essenziell für die Gestaltung und Pflege des Gartens. Die Harke und die Schaufel wurden aus dem Grund ausgewählt, da sie Werkzeuge sind, welche im Klimagarten häufig zum Einsatz kommen. Frau Keßling erwähnte sie viele Male und bezeichnete besonders die Harke als unabdingbar für ihre Pflegearbeit (s. empirische Vignetten).

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Kleine Helden im Klimagarten Findorff

Care-Praktiken im Klimagarten Findorff der „Klimazone Findorff“ im Westen von Bremen.

Ein Beitrag von Pia Gosmann,  Alena Klages und Marius Brehm

Der Klimagarten

Abb. 1: Der Klimagarten. Dieses Foto soll einen Eindruck vom Klimagarten vermitteln. Es gibt zahlreiche Pflanzen- sowie Tierarten im Klimagarten und es gibt reichlich gärtnerische Arbeit zu tun. Da der Klimagarten außerdem als Treffpunkt dient, sind auch Stühle und ein Gartentisch (nicht in der Abbildung zu sehen) vorhanden. Werkzeuge, wie der abgebildete Spaten, sind im Garten vorhanden und stehen für die Care-Praktik zur Verfügung. 

Untersucht wurde das Projekt „Klimagarten“ des Vereins „Klimazone Bremen-Findorff“. Der Verein hat es sich zum Ziel gemacht, „[den] Stadtteil lebendiger, lebenswerter und zukunftsfähiger zu gestalten“ (Klimazone Findorff 2024a), indem verschiedene alltagsorientierte Aktivitäten in vier Bereichen (Konsum & Ernährung, Mobilität & Verkehr, Wohnen & Energie, Quartiersgestaltung) organisiert und umgesetzt werden. Der Klimaschutz steht hier immer im Mittelpunkt. Der Klimagarten lässt sich in den Bereich Quartiersgestaltung sowie Konsum und Ernährung einordnen. Es handelt sich hier um eine Kleingartenparzelle im Norden Findorffs, die über ein Vereinsmitglied kostengünstig gepachtet wird. Ursprünglich wurde dieser Garten im Mai 2021 unter dem Projekt „Stadtteilgärtnern mit Kindern” eröffnet mit dem Ziel, ihn „nach und nach in eine kunterbunte Insektenoase [zu] verwandeln“ (Klimazone Findorff 2024b). Er dient seitdem als Treffunkt für verschiedene Altersgruppen zum gemeinsamen Gärtnern, Ernten und Lernen.  

Die Praktik beläuft sich hier besonders auf die Sorge um Insekten in Bremen, die immer weniger Lebensraum haben und durch die Biodiversität im Klimagarten geschützt werden sollen. Es geht zunächst viel um die Fläche der Parzelle, die noch immer nicht vollständig aufgeforstet wurde und regelmäßig Pflege braucht.  

„Vorher war hier kein Leben, weil alles zugewachsen war. Jetzt ist hier immer mehr Leben, es wird total bunt.“ (Ilga Keßling, vgl. empirische Vignetten)  

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