Beobachtungsprotokoll

Beobachter: Niclas Slapa

Datum: 10.06.2024

Uhrzeit: 17:00 – 18:00

Wetterbedingungen: Sonnig, 22°C

Beobachtungsziel, Fokus und Kontextualisierung:

Das Ziel dieser Beobachtung ist es, die Rolle der Regentonne als wesentlichen Bestandteil der Sorge-Praktik für die umfunktionierte Telefonzelle, die als Mini-Gewächshaus dient, zu analysieren. Der Fokus liegt dabei auf der Funktion der Regentonne als Wasserbehälter und -spender im Kontext der Pflege von städtischen Grünflächen.

Die Regentonne, eine große, braune Kunststofftonne mit einem Fassungsvermögen von etwa 100 Litern, spielt hierbei eine zentrale Rolle. Sie ist ohne Deckel und seitlich am Bärenhaus gegenüber der Telefonzelle unterhalb eines Regenrinnenauslaufs aufgestellt. Diese Positionierung ermöglicht es der Tonne, Regenwasser effektiv zu sammeln und zu speichern, welches dann für die Bewässerung der Pflanzen im Mini-Gewächshaus verwendet wird.

Die umfunktionierte Telefonzelle, eine alte, gelbe Telefonzelle, wurde zu einem Mini-Gewächshaus umgebaut und enthält eine Vielzahl von Pflanzen und Blumen, die in unterschiedlichen Behältern gepflanzt sind. Diese kreative Nutzung urbaner Infrastruktur betont die Bedeutung und die Möglichkeiten der Pflege und Erhaltung von Stadtnaturen. Die Regentonne trägt wesentlich dazu bei, indem sie eine nachhaltige Wasserquelle für die Pflanzen im Mini-Gewächshaus darstellt.

Beobachtungsphasen:

Phase 1: Ankunft und Vorbereitung (0-20 Minuten)

Person A verlässt das Gebäude, bei dem sich auch die Regentonne befindet. Diese Person hat einen Rucksack und eine kleine Gießkanne dabei. Person A lächelt und scheint motiviert. Person A öffnet die Telefonzelle und lässt frische Luft hinein. Danach schaut Person A in die Regentonne und überprüft, ob genug Wasser in ihr ist. Im Anschluss entfernt Person A Blätter und Schmutz, die sich in der Regentonne angesammelt haben. Person A taucht die Gießkanne in die Regentonne und beginnt, sie zu füllen.

Phase 2: Wasserentnahme, Bewässerung und Interaktion mit Pflanzen (20-50 Minuten)

Person A füllt die Gießkanne bis zur Hälfte, um sie leicht tragen zu können. Person A gießt sorgfältig die Pflanzen in der Telefonzelle und achtet darauf, dass jede Pflanze genügend Wasser erhält. Person A überprüft die Blätter auf Schädlinge und Anzeichen von Krankheiten. Vorsichtig entfernt Person A welke Blätter und Triebe mit einer kleinen Gartenschere. Eine Pflanze wird umgetopft, da sie zu groß für ihren aktuellen Behälter geworden ist.

Phase 3: Abschluss und Reflexion (50-60 Minuten)

Person A schließt wieder die Telefonzelle, setzt sich auf eine nahegelegene Bank und notiert sich einiges in ein kleines Notizbuch. Danach schließt Person A für kurze Zeit die Augen und geht dann mit Rucksack und Gießkanne wieder in das Gebäude, aus dem Person A auch gekommen ist.

Schlussfolgerungen:

Die Regentonne stellt eine zuverlässige Wasserquelle dar, die die kontinuierliche Pflege der Pflanzen ermöglicht. Person A kann dank der Regentonne flexibel auf die Bedürfnisse der Pflanzen reagieren. Die Beobachtung zeigt, wie wichtig stabile und nachhaltige Ressourcen (wie die Regentonne) für die Pflege städtischer Naturprojekte sind. Die ehrenamtliche Arbeit von Person A reflektiert die Bedeutung von Fürsorge und Engagement in urbanen Räumen.

Weiterführende Fragen:

  • Wie könnte die Pflege der Telefonzelle optimiert werden?
  • Welche weiteren Ressourcen könnten die Pflege unterstützen?
  • Wie kann die Bedeutung von ehrenamtlicher Care-Arbeit in urbanen Räumen stärker gewürdigt werden?

Forschungstagebuch Beobachtungsprotokoll

Empirische Vorgehensweise:

In der Beobachtung vom 10.06.2024 wurde die Rolle einer Regentonne als Wasserquelle für eine umfunktionierte Telefonzelle, die als Mini-Gewächshaus dient, analysiert. Die Beobachtung wurde in drei Phasen unterteilt: Vorbereitung, Wasserentnahme und Bewässerung, sowie Abschluss und Reflexion. Person A pflegte die Pflanzen in der Telefonzelle, wobei die Regentonne eine zentrale Rolle als nachhaltige Wasserquelle spielte.

Herausforderungen und gewinnbringende Aspekte:

Eine Herausforderung der Beobachtungsmethode liegt in der passiven Rolle des Beobachters. Da keine Interaktion mit der beobachteten Person stattfindet, bleiben tiefere Einblicke in die subjektiven Erfahrungen und Motivationen von Person A begrenzt. Gewinnbringend war jedoch die detaillierte Dokumentation der Pflegeprozesse, die wertvolle Daten über die praktische Nutzung der Regentonne lieferte.

Erfahrungen und Erkenntnisse:

Die Beobachtung der sorgfältigen Pflege durch Person A bot spannende Einblicke in die praktische Umsetzung von urbanen Grünpflegeprojekten. Es wurde deutlich, dass nachhaltige Ressourcen wie eine Regentonne die Bewässerung und Pflege der Pflanzen vereinfachen.

Grenzen und Widersprüche:

Eine wesentliche Grenze der Beobachtung ist die fehlende Interaktion. Ohne direkte Kommunikation mit Person A bleibt unklar, welche subjektiven Beweggründe oder Schwierigkeiten sie bei ihrer Tätigkeit erlebt. Zudem kann die beobachtende Person nur sichtbare Handlungen dokumentieren, während interne Entscheidungsprozesse oder emotionale Reaktionen verborgen bleiben. Dies schränkt das Verständnis der gesamten Pflegepraxis ein. Ein weiterer Widerspruch ergibt sich aus der Abhängigkeit der Regentonne von äußeren Wetterbedingungen, was die Kontinuität der Wasserquelle beeinträchtigen kann.

Zusammenfassung:

Die Beobachtung zeigte die Bedeutung der Regentonne als nachhaltige Wasserquelle für die Pflege einer umfunktionierten Telefonzelle als urbaner Grünraum. Die Reflexion der Beobachtungsmethode offenbarte sowohl wertvolle Einsichten als auch deutliche Grenzen, insbesondere durch die fehlende Interaktion. Diese Grenze könnte durch ergänzende Interviews oder partizipative Ansätze bereichert werden, um ein umfassenderes Bild der urbanen Pflegepraxis zu erhalten.