1. In vielen Köpfen ist die Gender-Rolle von Männern und Frauen noch immer verankert. Davon sind auch Lehrkräfte nicht ausgenommen. Obwohl wir in einer aufgeklärten Welt leben und viele Statistiken dagegen sprechen, gelten Schüler noch immer begabter in den Naturwissenschaften und unbegabter in den Sprachen. Bei den Schülerinnen ist dies genau umgekehrt. Wo junge Lehrkräfte versuchen diese Klischees zu entkräften, ist es bei alteingesessenen Lehrkräften wohl kaum mehr aus den Köpfen zu streichen. Jedoch führt ein Unterricht wo Geschlechter verschieden behandelt oder bewertet werden dazu, dass die benachteiligten SuS stark frustiert werden. Um also einen Unterricht zu gestalten, der für keinen Schüler und für keine Schülerin demotivierend wirkt es notwendig, die im Kopf verankerten Gender-Rollen abzulegen um der Heterogenität an den Schulen gerecht zu werden.
2. In meiner Schulzeit viel die Gender-Rolle besonders in den naturwissenschaftlichen Fächern auf. Die Leistungserwartungen bei den Jungs war deutlich höher als bei den Mädchen. Wobei die Mädchen in den schriftlichen Arbeiten meistens besser abgeschnitten haben. Wenn unser Lehrer eine schwierige Frage stellte und niemand die Antwort zu wissen vermochte, wurden zuerst die Jungs ausgequetscht und die Mädchen kaum beachtet, obwohl von einigen Mädchen Meldungen zu der Frage kamen. Dies führte dazu, dass die Mädchen keinen Sinn mehr darin sahen sich mündlich im Unterricht zu beteiligen und somit auch schlechtere mündliche Noten bekamen.
3. Eine Beobachtungsaufgabe für zukünftige Praktika könnte lauten: Gibt es Auffälligkeiten bei der Beteiligung von Mädchen und Jungen im Naturwissenschaftlichen Unterricht? Wenn ja, welche Erklärung hat die Lehrkraft für dieses Phänomen?