1. Wenn die SuS die nötigen Voraussetzungen hinsichtlich der Lernfähigkeit mitbringen um auf ein Gymnasium gehen zu können und sie auch weiterhin diese Schulform besuchen möchten, macht es meiner Ansicht nach keinen Sinn sie aufgrund von fehlenden Deutschkenntnissen davon abzuhalten. Natürlich wird es anfangs nicht leicht werden im Deutschsprachigen Unterricht mit den anderen SuS Schritt zu halten. Jedoch steht es den Lehrkräften gar nicht zu, sie aufgrund von Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache auf eine andere Schulform zu schicken, wenn die nötigen Voraussetzungen der Lernfähigkeiten für ein Gymnasium vorhanden sind. Deswegen würde ich die Meinung der Lehrkräfte, die für eine Überweisung auf einer Realschule plädieren nicht teilen.
2. In meiner Schulzeit gab es kaum Probleme mit Mehrsprachigkeit, ich besuchte ein ländliches Gymnasium und keiner meiner Klassenkameraden hatte Probleme mit der deutschen Sprache. Als ich ein Praktikum an einer städtischen inklusiven Oberschule gemacht habe, gab es in dieser Hinsicht schon deutlich mehr Probleme. In den Klassen an dieser Schule war es keine Seltenheit wenn mehr als sieben Nationen gemeinsam Unterrichten werden. Viele von den SuS waren erst ein paar Monate oder Jahre in Deutschland. Berücksichitgt man diesen kurzen Zeitraum war es schon sehr erstaunlich wie gut die Deutschkenntisse der betroffenen SuS war. Auch hinsichtlich der Leistungen im Unterricht gab es keine auffallende Unterschiede im Vergleich zu SuS die Deutsch als Muttersprache haben. Eines Tages wurde eine neue Schülerin der Klasse vorgestellt. Die Schülerin kam ursprünglich aus Bulgarien und war erst vor ein paar Jahren mit ihrer Familie nach Deutschland gekommen. Als sie der Klasse vorgestellt wurde fügte die Lehrerin hinzu, dass sie noch nicht gut Deutsch könne aber unteranderem russich spräche. Sofort meldete sich ein Schüler aus Klasse und sagte, dass sie sich neben ihn setzten könne, da er auch russich sprechen würde und ihr somit im Unterricht helfen könne. Von diesem Verhalten war ich sehr beeindruckt, da es sich dabei um eine fünfte Klasse handelte.
3. Nach dieser Vorlesung werde ich in künftigen Praktika auf des Verhalten der Lehrkräfte achten, wenn sie in Berührung mit Mehrsprachigkeit bei den SuS kommen. Dabei werde ich besonders darauf achten, ob sie die betroffenen SuS anders Behandeln oder ihnen vielleicht sogar genervt entgegen treten. Dazu fehlt mir meiner Meinung nach besonders die Praxis Erfahrungen in dem Umgang mit SuS in heterogenen Klassengemeinschaften.
4. Schulen müssen besondere Förderprogramme für SuS mit Deutsch als Zweitsprache anbieten. Betroffene SuS sollte die gleiche Chance auf schulische Bildung gegeben werden wie anderen SuS auch. An der Schule, an der ich mein Praktikum absolvierte gab es DaZ-Unterricht (Deutsch als Zweitsprache), wo SuS mit fehlenden Deutschkenntnissen diese verbessern können. Jedoch wurde dies von den SuS mehr als Strafe angesehen, weniger als Hilfestellung. Weshalb ich meine Zweifel habe, dass diese Art von Förderung optimal ist. Natürlich kommt es dabei aber auch auf die Motivation der einzelnen SuS an.