Abschlussreflexion

  1. Benennen Sie die für Sie zentralsten (mindestens zwei verschiedene, gerne auch

mehr) theoretischen Erkenntnisse (auf allgemeine Konzepte oder empirische

Studien aufbauend), die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung mitgenommen

haben. Nehmen Sie dabei Bezug auf:

a.) unterschiedliche fachdidaktische Aspekte. Übertragen Sie, wenn möglich, die in

der Ringvorlesung gewonnenen Erkenntnisse auf die Didaktiken der von Ihnen

studierten Fächer.

b.) generelle Erkenntnisse zur Beziehungsarbeit in Schule und Unterricht.

Bitte benennen Sie für Aufgabenteil 1 konkret mindestens zwei relevante

Literaturquellen (Namen, Jahr, Titel). Hinweis: Die Vorlesungsfolien stellen keine

Literaturquellen dar. Sie können jedoch gerne auf die Literatur zurückgreifen, auf

die auf den Folien verwiesen wird.

Beginnen möchte ich damit, dass in der Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität in der Schule“ Themen bzw. theoretische Erkenntnisse behandelt wurden, die mir im Vergleich zu Früher nicht sowie jetzt in Bewusst waren. Die meisten Erfahrungen durfte ich zum Teil unbewusst in der Schule oder auch jetzt im Studium weiterhin sammeln.

Hierbei ist für mich das Thema „Individuelle Mehrsprachigkeit“ einer der Wichtigsten. Die individuelle Mehrsprachigkeit ist ein geprägtes Thema, welches sehr oft in Schulen und an anderen weiteren Bildungsorten zu begegnen ist. Es gibt „Typen“, die die individuelle Mehrsprachigkeit spalten, das ist die Erwerbsreihenfolge, der Erwerbsbeginn oder die Erwerbsmodalität. Diese „Typen“ spielen eine bedeutsame Rolle, die zu eine gewisse Mehrsprachigkeit führen oder bestimmen sie den allgemeinen Verlauf des Erwerbes einer weiteren Sprache einer Person. Zum Beispiel sind das Aspekte, wie in welchem Alter der Erwerb der Sprache begann oder wie diese von der Person „gesteuert“ wird. Diese kann von Person zu Person, in dem Fall vom Schüler/innen zu Schüler/innen deutlich unterschiedlich sein, denn man sollte davon ausgehen, dass nicht jede/r Schüler/innen den gleichen Erwerbsniveau von einer neuen Sprache hat. Des Weiteren besitzen einige Schüler/innen eine andere Sprache außerhalb die Sprache Deutsch als Muttersprache, somit sind in Deutschland lebende Schüler/innen schon mit frühem Alter mit dem Erwerb einer neuen Sprache konfrontiert. Jedoch wie oben erwähnt, kann diese von Schüler/innen zu Schüler/innen abweichen, denn hier spielt wieder der Umgang von dem Sprachenerwerb eine ausgehende Rolle. Auch aus eigener Erfahrung im Schulalltag konnte ich unterschiedliche Erfahrungen sammeln und bestätigen, dass der Erwerbsniveau und der Umgang, sowie die Steuerung der erlernten neuen Sprache in Bedeutung ist. Ich kenne viele Personen in meinem Umfeld, die die zweite erlernte Sprache besser beherrschen als ihre erste Muttersprache. Folgernd daraus kann man festhalten, dass nicht unbedingt die Erwerbsreihenfolge der Sprachen ausgehende Rolle spielt.  Zusammenfassend sollte die Mehrsprachigkeit eines Schülers als etwas positives angenommen werden und der Schüler besitzt somit einen absoluten Vorteil. Laut Redder verfügen Mehrsprachige sogar ein weitaus vielfältigeres Potenzial für den Umgang mit Fachinhalten als Einsprachige „Dieses Potenzial gilt es, im Unterricht zu nutzen, ja, nutzbar zu machen” (Redder et. Al 2022, S.315). In jedem Schulfach können die Folgen einer Mehrsprachigkeit verschieden wahrgenommen und ausgewertet werden. In Sprachunterrichten sind mit anderen Folgen aufgrund Mehrsprachigkeit zu berechnen als in naturwissenschaftlichen Fächern wie zum Beispiel im Matheunterricht. Ich durfte in meiner Schulzeit im Abitur die Erfahrung sammeln, dass es bei mir im Matheprofil der Anteil von Schüler /innen, die einen Migrationshintergrund besitzen und somit eine andere Muttersprache besitzen außer Deutsch, deutlich höher war, im Vergleich zum Deutschprofil. Ob dieser Fall ein Zufall ist, kann durch weitere Erfahrungen von anderen Personen verglichen und ausgewertet werden.

Ein weiteres Thema, welches für mich wichtig ist, ist das Thema „Inklusion in der Schule“. Kein Schüler/innen, heißt auch Schüler/innen mit Inklusion sollten im Bereich Bildung benachteiligt oder ausgeschlossen werden. Laut der UN-BRK sind Menschen mit Behinderung gleichberechtigt mit anderen in der Gemeinschaft, in der sie leben, der Zugang zu einem integrativen [inklusiven], hochwertigen und unentgeltlichen Unterricht an Grundschulen und weiterführenden Schulen ist gleich (vgl. UN-BRK, Artikel 24 (2023)). Aus eigener Sicht durfte ich auch in dem Thema reichlich Erfahrungen sammeln. Erstens fällt mir auf, dass es in heutiger Zeit immer mehr Eltern bereit sind sich für ihre Kinder, die von Inklusion betroffen sind, einzusetzen und immer mehr kümmern sie sich um eine pädagogische Unterstützung ihres Kindes. Vor allem erhöhte sich aus meiner Erfahrung die Anzahl von Sozialpädagogen in Schulen. Es gibt und das sollte es auch weiterhin, Sozialpädagogen, die nicht auf die ganze Klasse achten, sondern auf einem Schüler/innen speziell unterstützen und für sie sorgen. Der beeinträchtigte Schüler ist somit nicht vom „normalen Unterricht“ ausgeschlossen. Menschen mit Behinderungen innerhalb des allgemeinen Bildungssystems müssen die notwendige Unterstützung geleistet werden, um ihre erfolgreiche Bildung zu erleichtern (vgl. UN-BRK, Artikel 24 (2023)). Andererseits ist im Allgemeinen wichtig, damit kein Schüler/innen mit Inklusion beeinträchtigt ist, die Schul- und Bildungsgebäuden barrierefrei zu bauen, dafür ist der Staat verantwortlich. Ich weiß, dass es in meiner Grundschule keinen Fahrstuhl gab, und die Schulklassen waren im Obergeschoss, dies Gebäude wurde nicht für Schüler/innen mit Inklusion (physische Krankheit) gebaut. Wiederum kenne ich aber auch Schulgebäuden oder Universitäten, bei denen es nicht überdenkt, wurde und sie barrierefrei gebaut wurden. Neulich im Studium begegne ich viele Studenten, die im Rollstuhl sitzen, die einen leichten Zugang zu den Räumen haben. Zusammenfassend zum Thema Inklusion halte ich fest, dass ein wichtiger Aspekt die pädagogische Unterstützung in Schulen ist. Sie darf nicht fehlen, damit Schüler/innen mit Inklusion, wenn nötig speziell unterstützt werden und somit nicht vom Unterricht ausgeschlossen werden.

 

  1. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B.

Unterrichtsformen, Schulformen/-strukturen, schulkulturelle Aspekte, Handeln von

Lehrkräften), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick

auf ihre eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Berichte aus der Praxis, ggf.

auch schon eigene Praxiserfahrungen) den Schulalltag besonders stark – und

warum? Hier können Sie aus Ihrer Sicht besonders gelungene oder auch weniger

gelungene Beispiele reflektieren. Inwiefern helfen Ihnen die Inhalte der Vorlesung,

eine solche Einschätzung vorzunehmen? Nehmen Sie konkret Bezug auf

entsprechende Begriffe, Theorien, Konzepte, die Sie jetzt kennengelernt haben.

Wie bereits in Aufgabe 1 erwähnt, durfte ich viele Erfahrungen zu den jeweiligen wichtigen Themen für mich „Mehrsprachigkeit“ und „Inklusion“ sammeln. Die Subjektperspektive von Schüler/innen auf Mehrsprachigkeit ist in meinen Gedanken hängen geblieben. Ich finde es relevant die subjektive Sicht von Schüler/innen im Thema Mehrsprachigkeit aufzufassen, denn jeder Schüler/innen ist anders, einige stellten ihre sprachliche Zugehörigkeit dar, wobei andere zum Beispiel die innere Mehrsprachigkeit darstellten. „Die besondere Mehrsprachigkeit eines Menschen ist ein Ertrag seines Lebensweges“ (Wandruszka 1979: 41). Des Weiteren erlebte ich auch den Einbezug der Erstsprachen von Klassenkameraden und erkennte bemerkenswerte Sprachvergleiche im Unterricht, welche auch in der Ringvorlesung im Thema Mehrsprachigkeit als Unterthemen aufgenommen wurden. Des Weiteren jedoch konnte ich persönlich in der Schule wenig direkte Erfahrungen zum Thema „Inklusion“ sammeln. Die einzige Erfahrung, dich ich sammeln konnte, erwähnte ich bereits auch in Aufgabe 1, nämlich, dass die Nachfrage für pädagogische bzw. individuelle pädagogische Unterstützung in den letzten Jahren deutlich anstieg. Dies führte wiederum dazu, dass auch Kinder mit Inklusion „normalen“ Schulen ohne gewisse Barrieren besuchen durften. Außerdem sink die Anzahl von Sonderschulen, sowie die Anzahl Förderklassen, denn förderbedürftige Schüler werden weniger ausgegrenzt.

  1. Zu welchen, mindestens zwei, Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung

kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium in

Bezug auf das Modulthema UMHET? Welche haben Sie vermisst? Bitte begründen

Sie Ihre Wahl.

In der Ringvorlesung wurden zahlreiche wichtige Themen behandelt und vorgetragen. Ich würde allerdings gerne als angehende Lehrkraft vor allem über das Thema in der Ringvorlesung „Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in der Schule“, welches auch zu der Zeit aktuell sehr oft thematisiert wird, mehr erfahren bzw. sollte das Thema weiterhin in der Ringvorlesung behandelt werden. Grund dafür ist, dass der Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt nicht ganz einfach für die Lehrkräfte meiner Meinung nach ist. Für mich persönlich wäre es zum Teil auch nicht einfach. Es könnten hierbei zum Beispiel konkrete Fragestellungen aufgenommen werden, wie zum Beispiel „Mit welchen Folgen ist zu rechnen, wenn Lehrkräfte von geschlechtlicher Vielfalt betroffen sind, zum Beispiel homosexuell sind, werden sie mit „Frau“ oder „Herr“ angesprochen?“.

Außerdem wurde viel über Mehrsprachigkeit in der Ringvorlesung gesprochen, welches auch weiterhin auf jeden Fall nicht ausgeschlossen werden soll, sogar vertieft werden kann, denn in Deutschland lebt ein großer Anteil von Schüler/innen, die mehrere Sprachen sprechen oder eine andere Muttersprache besitzen außerhalb Deutsch. Ich würde sagen, dass die Anzahl von Schüler/innen, die von Mehrsprachigkeit betroffen sind, auch in der Zukunft nicht senken werden, vielleicht sogar erhöht sie sich.

 

Literaturverzeichnis:

Lüdi, Georges (1996): Mehrsprachigkeit. In: Goebl, Hans et al. (Hrsg.): Kontaktlinguistik/Contact linguistic/La linguistique de Contact. Band 1. Berlin und New York: de Gruyter, 233 – 245.

Redder, Angelika, Arne Krause, Susanne Prediger, Angela Uribe und Jonas Wagner. „Mehrsprachige Ressourcen im Unterricht nutzen – worin bestehen die, Ressourcen`?“ DDS – Die Deutsche Schule 2022, Nr. 03 (5.September 2022): 312-26.

Wandruszka, Mario (1979): Die Mehrsprachigkeit des Menschen. München & Zürich: R. Piper & Co. Verlag


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